Mudderkuurnkrankheiten

vun Behrend Böckmann

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Hüt weit man, dat twei Krankheiten dörch dat Äten von Mudderkuurn utlöst würn: dei "Kribbelkrankeit" un dei "Hillig-Füer-Sük". Bi dei Kribbelkrankheit fangt dat mit Kribbeln up'e Hut an; dornåh kann dei befollen Minsch nich mihr hürn, kricht dortau noch Dörchmarsch un dei Brägen ward angräpen. Hei starwt nich, ward œwer ok nich wedder gesund — ein elende Taustand. Harr'n Minsch noch mihr Mudderkuurn tau sik nåhmen, denn kreech hei dei "Hillig-Füer-Sük" un tau dei Anteiken vonne Kribbelkrankheit keem noch hentau, dat sachtens Finger un Tähen afstarben dän un dei Dod nich mihr uptauhollen wier.


Mudderkuurnvergiftung in't högere Stadium mit afstarven Tähnen.
Foto von 1931 von George Barger

Tau Tieden, as dei Minschen dat Mutterkuurn för verwassen Küürn höllen un mit tau Mähl måhlt hemm', is dat ümmer wedder vörkåmen, dat Minschen dörch Mudderkuurn den Dod funnen hemm'. Dei öllst Bericht stammt ut dat Johr
857 nå J.C. Dornåh hemm' dörch Fülniss un verlüstig Knåken in't angäben Johr väle Minschen inne Römerstadt Xanten an'n Rhein den Dod funnen. Düüdt wür disse Krankheit as Gottsgericht un reinmåkend Füer, männigmål ok låters "Antoniusfüer" nå den Hilligen Antonius näumt. Wiederhen geiht üm, dat in't Johr 922 in Spanien un Frankriek 40.000 Minschen dörch 'n Mudderkuurn-Epedemie storben sünd. Üm 1100 ward dei Hillig Antonius dei Schutzpatron för all dei Minschen, dei dat Hillig Füer œwerläwt hemm', sik œwer sülben nich mihr helpen kunnen un so as Dodkranke in Antonius-Sükenhüs ünnerkåmen sünd.


Dat Antonius-Füer. Detail von'n Isenheimer Altar
von Matthias Gründewald

1692 sall ok Mudderkuurn in't Späl wäst sien, as in Salem/Nieengland väle Frugenslüd wägen Hexerie un Spökenkiekerie henricht würn. Man nimmt an, dat s' sik dörch Mudderkuurn in den Taustand versett harrn, in den hüt männigein dörch LSD kümmt.


Väle Minschen güngen ehr Extremitäten verlüstig un müssen bedeln gahn.
Bild: Pieter Breughel dei Öllere, "Dei Krüppels"

In Dresden hett dei Mutterkuurnkrankheit noch inne Johren 1716-17 üm sik gräpen, un för 1777 is belächt, dat in Sologne/Frankriek 8000 Minschen anne disse Krankheit storben sünd. Sülfst in't 19. Johrhunnert sünd noch Minschen dörch Mutterkuurn in't Brot krank worden un sogor storben. So hemm' 1926/27 mihr as 11.000 Minschen inne Ukraine dörch Mudderkuurn in't Brot den Dod funnen, un 1951 sünd in Pont-Saint-Esprit in Frankriek mihr as 200 Minschen von Mudderkuurn in't Äten krank worden un noch 7 dorvon storben. In Düütschland sall sik 1985 noch 'n Minsch mit Mudderkuurn in't Ökomüsli vergifft't hemm'.



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