Beseuker orrer Wanderer, kümmst du ut Richtung
Westen, denn müsst du vör Wismar links awbeigen, vörbi
an dei Tankstell na Zierow!

Hier liggt Hoben. Koort: NordNordWest/Wikimedia
Commons
Ümmer
dei Straat na denn kümmt ein "Duur ut grot Bööm",
dor müsst du rechts awbeigen ein' schmal Straat lang.
Denn gelangst du na Hoben ein lüttes Dörp mit
ruhrdeckte Buernhüüs
(nich reetdeckt, wiel bi uns dat Ruhr gedeiht un nich Reet), ein'
ümmer schöner as dat annere. Dien Fohrtüüch
müsst du stahn laten, dat dörf nich rin in dat Dörp,
is ook gaud so, denn warrt dei Anblick von dei ollen Hüüs
von dei Straat her nich stüürt! Kuum ein Minsch is tau
seihn, denn Fischers un Buern giwwt hier nich miehr in'n
Gegendeil, hier wahnen hüdigendaachs Lüüd, dei
ehr Brot inne Stadt Wismar un woanners verdeinen.

Doch
wi dröpen noch einen ollen Inwahner, dei jeden Dach, wie
hei secht, dei Runn' üm dat Dörp mit sienen Hund dreiht,
üm jung tau blieben. Em geföllt dei Ruh hier in't Dörp
un vör allen dei saubere Luft. Is ja ook kein Wunner, denn
dei Urt licht anne Ostsee, genauer noch: an dei Wismar Bucht gegenoewer
von Poel dei groot Insel un dei lütt Vagelschutzinsel
Langenwerder. Disse Vagelschutzinsel is dat öldeste Vagelschutzgebiet
von Mäkelborg. Disse in Richtung un dat Solthaff, dei Halwinsel
Wustrow, dei Insel Walfisch, dei Halwinsel Boiensdorfer Werder
und dei gesamt' Küstenstriepen vonne Wismarer Bucht sünd
ein erhollenswürdiges Naturreservat ook noch för uns
Enkel un Ur-Ur-Enkel kott un bünnich: för uns
Nahfohren. Datt ganz "natürlichbläben" Euwer
von dat denkmalschützte Fischer- und Bäudnerdörp
Hoben oewer denn Flienstorfer Werder na Zierow laden förmlich
tau'n Wannern in, rechts ümmer dei schön' Ostsee inn
Blick un linker Hand dei greunen Felder un Boomreihen.


Ganz
in dei nächste Ümgäbung finn' wi in Richtung Weitendörp
(Weitendorf) dei "Kunst am Weg" ein Deilstück
von'n Jakobsweg twüschen Wismar un Lübeck. Disse wunnerschön
Landweg is tau einen einmaligen Kunstweg in ganz Nuurddüütschland
worrn un beginnt ein Stück achter Weitendörp mit dei
olle Dörpkapell, dei ut Backstein buucht is. Up dissen schmalen
Wech reigen sick Kunstobjekte in dei Läng' ümmer in'n
Wessel mit dei Natur. Dei Objekte sünd uut Stahl un Holt
farricht worden. Ein Henkieken lohnt sich utnähmend, so schön
sünd dei. Manch ein Kunstwark iss ein bäten verstääkt
in dei Wieden tau finnen, man mütt henkieken, üm sei
tau entdecken. Maakt oewer Spaß.

Gothmund
Wenn
man dissen afflägen un interessanten Urt Hoben nöömt,
kann man denn Urt Gothmund nuurdöstlich von Israeldörp
(Israelsdorf) bi dei olle Hanssestadt Lübeck nich "links"
liggen laten dat is ook ein Fischerdörp mit reetdeckten
Buernhüüser (hier gifft dat Reet, nich Ruhr) in'n westlichen
Dörpsdeil allerdings nich an dei See lägen, sondern
dittmal an einen Fluss, an dei Trav' (Trave), dei dörch Lübeck
fleit un bi Travemünn
(Travemünde)
in dei Ostsee mündt. Ganz verstääkt un nich wiet
wech vonne Hauptstraat, dei Lübeck mit denn Nuurden von Schleswig-Holstein
verbindt, licht ditt einmalich schöne lütte Dörp.
Uns harrn besünners dei rundeten Dachfirste gefollen. Dei
östlich Deil is 1893 dörch Flammen vernicht' worden
un wüür nich miehr mit Reetdach opbuucht. Dei grote
Sturmflut von 1872 harr mächtich vääl Schaden anricht'.
Dei sünd oewer all werrer besiedicht worden. Gothmund is
1502 datt ierste mal in Upteiknungen nöömt worden.


In'n
Ünnerscheid tau Hoben is Gothmund noch bit hüüt
ein Fischerdörp bläben, denn dei meisten Inwahners sünd
Fischer un fangen von April bit Anfang Mai denn Hiering dörch
Stellnetz, denn dei Hiering kümmt taun Laichen in dei Trave.