Dat Kruut för'n Saatmaand:
Schafgarbe

vun Anke Nissen

Achillea millefolium, Familie Compositae

 

 

 

 

Anner Namen:

 

Allheilkruut, Dusendblatt, Blutstill-Kruut, Buukwehkruut, Gotteskruut, Grillenkruut, Grüttbloom, Poorblöme, Schaaps-Ripp, Soldatenkruut
Feldgarbe, Garbenkraut, Gotteshand, Katzenkraut, Schafrippe, Tausendblatt.
Röhr, Rölk, witten Queek, Allheitchrut, Bauchwehkraut, Fasankraut, Gachelkraut, Garbe, Garbenkraut, Garbenwurz, Garwe, Garwel, Gerwel, Gollenkraut, Gor, Grensing, Grillenkraut, Grüübloom, Hasenschartele, Heil allen Schaden, Herrgottruckenkraut, Reine Jase, Kachel, Kachelkraut, Karwekraut, Katzenkraut, Katzenschwanz, Katzenzahl, Kelke, Lämmlizunge, Margaretenkraut, Poorblöme, Relk, Releke, Relik, Relitz, Rels, Rippel, Rötlich, Rolek, Rolei, Rülkers, Rulk, Schabab, Schabgarbe, Schafrippe, Schafzunge, Schnitzelqueck, Schelkraut, Tausendblatt.
Sammelt warrt:
Kruut (Herba Millefolia) vun'n Juni bet September

Warrt bruukt:

Entzündungen warrt hemmt, reegt den Appetit an, lööst enen Ramm.

So warrt't anwennt:

2 Teelöpel Schafgarbe mit ¼ l kaken Water övergeten, 15 Minuten trecken laten

 

Gedeihen Schafgarbe und Löwenzahn,
ist's um die Menschen wohlgetan.

Linné hett disse Plant den Namen "Achillea" geven. Een kann annehmen, dat he dat daan hett na Achill, de weer en Schöler vun den Zentauren Chiron, un de weer en groot Lehrer vun Krüderkunnige.

De latiensch Naam "millefolium" bedüüdt Dusendblatt.

All de Namen, de mit Schaap to kriegen hebbt — Schafsgarbe, Schafsrippe, Schaffszunge, Schaabgarbe, Schabab, Lämmlizunge — kaamt mit Sekerheit dorher, dat dit Kruut vun de Schaap geern freten warrt. Dat bekümmt de Schaap. Anners wörrn se dat ok nich freten. Un dat Kruut schaadt dat gor nix, wenn't affreten warrt, dat wasst jümmers wedder na.

Al in ganz olle Tieden warrt vun de Schafgarbe schreven, as "Tausendblättriges Soldatenkraut." — Dissen Namen hett dat Kruut kregen, wiel dat bi de Wundheilung bruukt wörr, dat weer goot to'n Bloot stillen.

Leonhart Fuchs schrifft in sien "Kreutterbuch" (1543):

"Garb / Schafgarb/ Schafripp/ Tausendblatt/ oder Gerbel/ würt bey den Griechen Stratiotes chiliophyillos genennt. Zu Lateint Stratiotes millefolie. In den Apotecken Millefolium. ..."

In dat "Krüder-Book" vun Adam Lonitzer warrt de Schafgarbe eenfach blots "Garbe" nöömt. He schrifft:

"Die Garbe ... äußerlich und innerlich ist sie für alle Wunden dienlich. — — —
Wer nur mit Mühe harnen kann, der trinke die Garbe mit Essig.
"

In Böker ut't Mittelöller warrt Schafgarbe anwendt gegen Koliken, Tähnweh, Fruunlieden, Besweer bi de Verdauung.
Hildegard vun Bingen hett Schafgarbe tosätzlich bruukt gegen Entzündungen in't Oog.
Dor warrt snackt vun ehr as de "Augenbraue der Venus" (supercilium veneris).

In Österriek seggt de Lüüd: "Herrgotts Rückenkraut" to de Schafgarbe.
Kneipp seggt, Schafgarbe hett desülvige Wirkung as Johanniskruut.
Anner seggt, Schafgarbe is jüst so as Kamille to bruken.
Rudolf Steiner seggt, se is en Wunnerwark, dat een begeistern kann.

Wi hebbt fröher seggt, wenn en junge Deern sik bi't Inslapen Schafgarbenbläder up de Ogenlider leggt, denn süht se in'n Droom ehren tokünftigen Ehemann.

Uns' lüttst Enkel Ingvar hett al mit dree Johr de Schafgarbe kennt. He hett se mi wiest, as wi an de Wakenitz spazeern.
En beten wieder lang stünnen vele vun de groten Herkulesstauden:
"Oh, Oma", reep de lütt Jung, "guck mal, da sind ganz große Schafgarben!"

Ene leve ole Fründin, Gertrud Goercke — se keem ut'n Oosten — hett mi vertellt, dat se jümmers an'n Grööndunnersdag Schafgarbe in ehr Supp deit. Se is de Meen, denn blifft se dat hele Johr över gesund un dat geiht ehr goot. Se meen ok, dat de Schafgarbe, de witt blöht, goot is för de Fruun, un dat de Schafgarbe, de so'n beten hellroot-violett blöhen deit, goot is för de Mannslüüd.

Gotteskruut
En Märchen


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Lesen deit Anke Nissen in holsteiner Platt.

Wedder mal weer Gott mit de Minschen nich tofreden. In all dat Beden, dat bi em ankeem, wullen de Minschen jümmers un jümmers Help ut Noot, Help gegen Smarten. — He reep sienen Krüderengel Herbario:
"Höör di dat an, Herbario", sä Gott un lees vör: "'Bitte, schick uns en Wunnermittel gegen Buukweh un Blähungen!' — Buukweh un Blähungen! Eerst futtert sik de Lüüd in ehre Unvernunft den Buuk överfull mit min gode Gaben un denn jammert se üm en Tövermittel gegen ehre Buukpien.
Orrer hier, se wüllt wat to'n Heilen för ehre Wunnen. Dor haut se sik gegensietig de Köpp in, erfinnen Kriege, kloppen sik un strieden — un achteran, in de Kirch, roopt se na mi, beden un bitten.
Orrer woveel gode Hoostenkrüder hebbt wi al up de Eer wassen laten! Un wat doot de Minschen? Se smöökt as so'n Rökermann! Un wenn de Hoosten se denn packt, denn sall ik wedder en Mittel dorgegen schicken.
Se wüllt wat gegen ehr Möödsien. Se hebbt wohl reinweg vergeten, dat een ok wat fröher to Bett gahn kann.
Se wüllt wat för ene gode Supp, se wüllt un wüllt un wüllt ———."

Herbario höör sik allens an, man denn suus he na sien Laboor. Dor dach he na, probeer wat ut un harr toletzt fiev lütte Samen uttüftelt, fiev heel kostboor Samen:

  • enen gegen Buukweh un Blähungen,
  • enen för dat Behanneln vun Wunnen,
  • enen gegen Hoosten,
  • enen, de as Gewürz goot to bruken weer,
  • un enen gegen Möödsien.

He legg all Fiev in en lütt Doos un bröch de sülms dal up de Eer, hen na de Planten-Elfen, de — as wi ja all weten — up uns' Eerd för all Krüder tostännig sünd, de se pleegt un bewohrt.
Dor passeer nu aver en lütt Malöör. Herbario harr blots Ogen för de lütt Doos in sien Hannen, he keek nich links, he keek nich rechts, un dor keem em en Häger, en Eichelhäher, in de Queer. De weer luut an't Schriegen un Krakelen. Un uns' Herbario verfeer sik so, dat de lütt Doos dörch siene Finger rutsch un up ene Wisch füll. De Deckel güng up, de kostboren Samen weern verloren. Herbario weer vull vun Truur.
Gott aver harr en lütt Lachen in't Gesicht. He höll sien Hand kort över de dalfullen Samen un leet so all Fiev mit ehr fief verschieden Wirken to een eenzig Plant ranwassen — to dat "Gotteskruut", — uns all bekannt as "Schafgarbe".

Anke Nissen, anlehnt an "Schafgarbe" vun Folke Tegetthoff


Ns.: De Volksmund — de en kloken is — de nöömt disse Plant "Allheilkruut" orrer "Heil der Welt".
De ollen Römer, de disse Plant ok kennt hebbt, nömen se "Soldatenkruut", wiel se de bösen Wunnen dicht maken kunn, de de Minschen sik bi ehre Slachten bibröchen.
Man ok de Namen "Blutstill-Kruut", "Gotteshand", "Gotteskruut" könnt wi nu goot verstahn.

 

 

 

In dit Märchen köönt wi richtig goot kennen, woso en Kruut so verschieden Namen hebben kann: Gotteskruut — Schafgarbe — Blutstill-Kruut — Soldatenkruut ——

Alleen för de Schafgarbe hebbt sik bi mi — as Se baven leest hebbt — 60 verschieden Namen ansammelt — 12 dorvun sünd plattdüütsch.
Un ik söök nich na de ünnerschiedlichen Namen, se kaamt mi ünner,
bi't Lesen,
bi't Snacken över Krüder,
bi't Bummeln dörch Krüdergoorns un Kloostergoorns...

In fröher Tieden müssen de Lüüd sik sülms helpen, wenn se krank weern. Dor weer meist keen Doktor, keen Krankenhuus, keen Aptheek.
Man harr nix anners, üm Krankheiten un Wunnen to heilen, Fever to senken, Fruun bi't Kinnerkriegen to helpen, as de Krüder.
Dat Bedüden vun Krüder weer dorüm fröher veel, veel grötter as hüüt.

De Fruun harrn ehren Krüdergoorn, de Mönke harrn ehre Kloostergoorn. Dat geev de "Kräuterweiblein", weise Fruun. Se hebbt vun ehre Vöröllern dat Weten övernahmen, se hebbt de Natur beluurt, se hebbt veel utprobeert, Erfohren sammelt.

Un denn hebbt se de jichtens Plant den Namen geven, wo de — na ehr Meen — gegen helpen kunn: Buukwehkruut — Blutstillkruut — Allheilkruut...



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