Singt en Leed to'n Johrswessel!


Ich bin durch die Welt gegangen,
und die Welt ist schön und groß,
und doch ziehet mein Verlangen
mich weit von der Erde los.

Ik heff de Welt dörwannert,
schöön is un groot de Welt;
man en Lengen na wat annert
is, wat vun wied mi höllt.

 

Ich habe die Menschen gesehen,
und sie suchen spät und früh,
sie schaffen, sie kommen und gehen,
und ihr Leben ist Arbeit und Müh.

Sie suchen, was sie nicht finden,
in Liebe und Ehre und Glück,
und sie kommen belastet mit Sünden
und unbefriedigt zurück.

 

Ik güng de Minschen to Sieden —
alltied weern s' op de Söök,
man funnen hebbt s' bloots Lieden
un sinnlos Fron un Möhg.

Se söökt, man köönt't nich finnen,
dor griept s' na Glück un Ehr;
tofaat kriegt s' Schuld un Sünnen
un weet nich hen noch her.

 

Es ist eine Ruh vorhanden
für das arme müde Herz;
sagt es laut in allen Landen:
Hier ist gestillet der Schmerz.

Es ist eine Ruh gefunden
für alle, fern und nah,
in des Gotteslammes Wunden,
am Kreuze auf Golgatha.

Och kaamt un laat sik stillen!
Dat gifft en Steed vull Roh
hier, na uns Gott sien Willen,
un du höörst ok dorto.

Dien Roh liggt hier, in'n Schadden
vun't Krüüz vun Jesus Christ.
Hierher föhrt all dien Padden,
wiel düt dien Heimat is.

 


Krüüz in Luckau vun J.R.Schulz

Oginaal-Leed: Eleonore Fürstin von Reuß 1867
Översetten: Marlou Lessing
Foto Lichtpieler: Bertram Botsch

29.12.2019


na baven