Welthungerdag
Jümmer miehr Mais und Raps un keen Gräun för uns Käuh

vun Rudi Witzke


 

Hüüt is Welthungerdag.
293 000 000 Minschen hungern.
18 000 starven elkeen Johr an Hunger un Dööst.

Ünnen in'n Süden hebbt se den iersten Schaulbuurnhoff inricht. De wirtschaft as fröher de Buur mit all sien Veih un Feldfrücht. De Buursfruu hett ok Deerten üm sik, de se hegen un plegen mutt. Vun dat, wat æwrig is, levten wi in Stadt un Land gaud.


Foto: Michael Struppek/Pixelio


Biogasanlaag. Bild: Vortexrealm/Wikimedia Commons

"Minus: In jüngster Zeit gerät die Bioenergie massiv in die Kritik. Denn die Pflanzen benötigen enorme Anbauflächen — und treten damit in direkte Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Gerade bei Biotreibstoffen wird das zum Problem: Lässt es sich moralisch rechtfertigen, dass die Reichen Mais tanken — während die Armen hungern? Hinzu kommt ein gigantisches Mengenproblem: Wollte Deutschland seinen gesamten Benzin- und Dieselbedarf mit Biokraftstoffen decken, wäre dafür eine Fläche nötig, die größer ist als die gesamte Bundesrepublik. Das Gleiche gilt fürs Heizen: Sollten alle Bundesbürger auf Holzpellets umsteigen, würde der deutsche Wald dafür nicht reichen — erneut wären Energie-Importe nötig."
Ralph Diermann aus "Spiegel"


Biogasanlaag in Holsteen. Foto ML

Dat wöör den Buur en to harde Plackerie. Lüüd harr hei keine miehr, wieldat hei nich tahlen kunn. Kunn he nich? Dor keem de Dischkuschioon üm Biogas un Bioöl to rechten Tiet. Dat Veih, dat noch dor weer, keem na'n Slachthoff. De Maschinen, de een för Raps un Maisanbuu bruukt, behööl hei.

Up de Huuskoppel wöör en Gasometer buut. Wieldat de to düür weer, dään sik twei, drei "Biogas-Produzenten" tosamen.
Se passten up, wenn en Kauhbuur Land pachten wull. Se tahlten dat Duppelte. Jümmer miehr Land harrn de "Raps- un Mais-Barone". Weidland un Heuland för Käuh geev dat jümmer weniger. De Buur, de up ole Tuur up sienen Hoff wirtschaften dää, geev up.
Un dat nich an't anner Enn vun de Welt, dat ok in uns Land, besünners in't Wendland un wat sik dor so anslütt.

En poor Gräune mellten sik doch: Dat wöör för Gas un Stroom to veel Land verbruukt. Un dat in en Tiet, wo Hunger regeert. Denn aver is dat still. De hebbt mit den Bahnhoff in Stuttgart un Gorleben al naug üm de Uhren.


Foto: ML

In'n Süden vun de USA seggt se:

"Vulle Tanks,
leddig Töllers!"

un:

"Reine Hannen,
vulle Geldbüdel!"

De Mais ward för de Mexikaner, de vun Mais leven, to düür. De Gas-Baroon denkt nich an de hungernden Mexikaners. Hei schmitt leiver en noch grötter Portschoon in den groten Gärpott.

Ik verstah dat nich, woans dat tosamenhangt? Ik heff twei Uhren un een Brägen. Un lesen kann ik ok.
Se hebbt för de alternative Energie tau Recht worven. Un de Börger hebbt sik dat nich tweimaal seggen laten. Nu hebbt wi Windanlagen un Gäranlagen un Voltaasch-Feller un — dat weer en Witz, wenn dat nich so trurig weer — to wenig Leitungen, de den Strom dor henbringen, wo hei bruukt ward. So warrt de alternative Strom even dürer.

Een kann hüüt aver een Studienfohrt — ik glööv vun Kölln — in solk en Raps-Mais-Baroon-Eck maken. Ik mein, dat is argerlich, dat so wat noch as Vörbild vörwiest war.
Dor kannst lesen:

"Der Kostenbeitrag beträgt € 360,00 pro Person.
Das Gesamtpaket "Wendland pur" beinhaltet alle Tranfers, 2 Übernachtungen im Hotel "Alte Post", jeweils 2 Mittags- und Abendmahlzeiten incl. ein Getränk und sämtliche Führungen, Vorträge und Besichtigungen. Die Teilnehmerzahl ist auf fünfzehn Personen begrenzt. Neugier und gute Laune sind Teilnahmebedingungen."

Dat Upraupen to gaude Luun is för mi en Dörch'n-Schiet-Trecken vun de, de Hunger un Noot piert.


Bild: Truter

Nee, wi eet hüüt keen Mais un ok keen Raps. Wi eet Victoria-Nilboors ut Afrika.


16.10.2010


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