Oktoberfest up dei „Wiesn“

vun Behrend Böckmann

Dat Oktoberfest „auf der Wiesn“ inne bavarisch Landshauptstadt München is dat gröttst Volksfest up'e Welt. As 1810 dei bavarisch Kronprinz Ludwig Karl August, låters König Ludwig I., mit dei Prinzesssin Therese von Sachsen-Hildburghausen verfriecht wür, geef dat an'n 17. Oktober in't glieke Johr — un dunnemals noch bäten buten vör — ein Pierrennen up 'n 42 Hektar grote Wisch, dei tau Ihren vonne Brut "Theresienwisch" näumt un denn up bavarisch ganz kort tau dei „Wiesn“ wür un wo von dor an Johr för Johr mit por Utnahmen dat „Oktoberfest“ fiert ward.

Keemen 1810 all 40.000 Lüd, dei dat Rennen beläwen wullen, so kamen hüt so anne 6 bit 7 Millionen Besäuker tauhop. Dei Stadtverwaltung von München richt dat Fest ut, worüm ok dei Burmeister dei Schütt in't Bierfatt schlööcht, un dei Brugerien in München freugen sik up den Afsatz von ehr Oktober-Bier. Dei Hoffbru-Festhall hett allein Platz för 10.000 Hoppenbräuder. Alle Festzelten hemm' tausåmen Platz för knapp 120.000 Lüd, dei sik denn bi Äten un Drinken von bummelig 150 Gastro-Ünnernähmen vergnäugen. Wecker von't Äten un Drinken nauch hett, kann sik up anner Oort wiederhen amüsiern, denn 200 Schausteller, dorünner so anne 100 Fohrgeschäften, willen ok up ehr Kosten kåmen.

Näben oltbekannte Karussells as Kädenfleiger, Riesenrad, Späukelbåhn un Up- un Dålbåhn gifft dat ok ganz niege Fohrgeschäften mit klangvulle Namen as „Drifting Coaster“, „Olympia Looping“, „Predator“ orrer „Jules Verne Tower“. Dornäben Dosenschmieten, Schlaach den Lukas, Blaumenscheiten un, un, un... Bet Klock söss gifft dat Blåsmusik, dormit ok dei ölleren Semester in "Wiesnstimmung" kåmen un dei Wiesn nich all an'n Morgen taun „Ballermann“ ward. Ierst an'n Åbend is Pop- un Schlagermusik för dei junge Generatschon tau hürn.

In Happenbauden gifft dat Buernsüfzer ('n Oort Bratwust), Fleischpflanzerl ('n Frikandell), Grillhendl (grillt Hauhn), Schwammerl (Pilze), Reiberdatschi (Tüffelpannkauken), Appelstrudel, Marillenknödel, Lammhaxen, Spanfarken, Wittwust... Un dortau bavarisch Bier — dat Maß (dei Bayern seggen "dei Maß", dei Beerkraug is för sei woll ein Fru) kost dit Johr 14,90 € —, Obstler, Marillen- un Enzianschnaps — un dat is noch lang nich allns.

För fråme Lüd gifft dat den Wiesngottsdeinst; un wecker dat mit dei Traditschon höllt, dei finnt sik an'n letzten Wiesn-Dach taun Böllerscheiten up'e Stuften von't Bavariadenkmal in. Noch anner kåmen mit Kind un Kägel taun Wiesn-Fomiliendach, üm hier un dor bäten billiger wat tau kriegen. Un denn disse hübsche Rauten-Dekoratschon inne blach-witten Landsfarwen un dei Lüd in ehr Trachten — denn wecker wat up sik höllt, geiht in Trachtenmod' up'e Wiesn. Frugenslüd kœnen ehr Dirndl all af 40,00 € bi'n Diskaunter köpen, œwer ok väl mihr utgäben, wenn dei Kniep dat hergifft. För Mannslüd gifft dat Ledderbüxen ut Ersatzledder af 40,00 un ut würklich Ledder af 100,00 €, dortau kåmen Stülpen un Bundschauh mit upstickt Blaumen, Trachtenhemd un Trachtenjack mit Hurn- orrer Metallknöpp, Eddelwitt-Dråchbänner un Leifriemen mit Hirschköpp. Twüschen 250 un 500 € möt 'n för'n Trachtenantoch henleggen, un för 10 € gifft dat sogor dei Trachtenünnerbüx mit updruckt Maßkräuch.

Nich jedein Nuurddüütsche mach den Rummel, oewer so'n bunte Minschenmixtuur kriggst nich oewerall tau seihn. Also: dei Geldknipp fein säker verstaun, nich tau väl supen un — up nå dei Wiesn!