Körbsen
Vun Kürbis un Melonen

Kürbisgewächse (Cucurbita)

vun Anke Nissen


To de Cucurbita höört uns Körbsen, Kürbisse (Cucurbita pepo) mit all de verschieden Sorten un Orten, uns' Gurken (Curcubita sativus), de Zucchinis un ok de Melonen (Cucurbita melo).

As Heilplant kenn ik blots den Kürbis, und dor blots de Kürbissamen (Semen Cucurbitae, Familie Cucurbitaceae).


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De Kürbisse, de in 't Middelöller bekannt weern — vun de Walahfried Strabo (üm 808/809 bis 849) schreven hett —, weern nich groot in ehren Ertrag. Walahfried — he weer Abt in dat Kloster Reichenau — hett en Gedicht schreven, in dat he 24 Planten beschrifft. He schrifft, wo de Planten anbuut warrt, wo de Goorn anleggt warrn sull, he schrifft över de Möh bi de Arbeit, man ok över dat Schöönsien vun de Natur, un he schrifft, to wat de enkelt Plant bruukt warrn kann. De Naam vun dit Gedicht is "Hortulus", dat heet up Latiensch "de lütte Goorn". In dissen Hortulus hett Walahfried den Flaschenkürbis (Cucurbita lagenaria) beschreven. De Flaschenkürbis is de eenzig Kürbis, de al vör de Entdeckung vun Amerika in Europa (Mitteleuropa) anbuut worrn is.

De Flaschenkürbis rankelt an Muurn un Wännen. He will den vullen Sünnenschien. He wasst fast elkeen Dag 10 bet 20 cm. He wuchert över allens henweg.
Siene originellen un dekorativen Früchte hebbt ganz ünnerscheedlich Formen.
To'n Eten warrt de Früchte jung afsneden — liek as Zucchini —, in Schieven orrer Stücke sneden un as Bispill braadt. Man — Kürbisrezepte gifft dat vele, oftins ok bannig olle.


Körbs-Azubi. Foto: Anke Nissen. Klick up to'n Vergröttern!

In'n Harvst warrt denn de letzten Kürbisse afsneden. Man lett de fulen un utdrögen. Dordörch warrt de Wännen vun de Frucht hart un fast. So entstaht Gefäße, de ünnerscheedlich groot sünd un vele hübsche Muster un Farven hebben köönt. Ik find disse Kürbis-Pötte un Buddels jümmers schöön. Se wörrn bruukt as Bispill as Pilgerflaschen, Pulverhörner... Vun disse Gefäße — disse dröögten, hollen Kürbisse —, dor hett de Flaschenkürbis wohrschienlich sienen Namen.

All de annern Arten vun de Cucurbitae sünd wohrschienlich eerst veel, veel later ut Mittelamerika na Europa kamen.
Uns hütig Kürbissorten stammt mehrst vun amerikanisch Wildformen af. Die Inhaltsstoffe sünd överall liek as in de Honnigmelone orrer in de Kalebasse.


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As Heilplant is de Kürbis nich veel bruukt worrn. De Kürbiskerne (Semen Cucurbita) warrt gegen Blasen- un Prostata-Besweer insett.

Ut miene Drogisten-Tiet weet ik, dat de flachen, ovalen Samen vun de Kürbisplant — de Kürbiskerne — as Mittel gegen Bandwörm bruukt worrn sünd. Wat för en Inhaltsstoff in de Kürbiskerne disse Wirkung harr, dat hett man to mien Tiet nich wüßt. De Kürbiskerne hebbt aver veel Fett in sik, un dit fette Öl warrt geern brukt.

Un denn heff ik noch en antikes Planten-Radel funnen:

Hängen tu ich schon bei der Geburt, dann wachs' ich im Hängen,
mich wiegt im Hängen der Wind, mich nähren schaukelnd die Lüfte;
also, wenn ich nicht häng', werd ich später nicht lang sein.

Antwort: sibrüknehcsalf

Halloween

Wenn ik Halloween höör, denn denk ik togliek an Kürbisse, an uthöhlt Kürbisse. Fröher hebbt de Lüüd Röven nahmen, üm ene Laterne för dat Halloweenfest to werkeln — so heff ik mi vertellen laten —, hüüt warrt Kürbisse nahmen.

Dat Wort "Halloween" kümmt ut de engelsch Spraak: "All Hallows" bedüüdt Allerheiligen. Dat Allerhilligen-Fest warrt an'n 1. November fiert, un de Nacht dorvör warrt in Irland un in USA Halloween fiert.

Kürbis-Supp

  • 500 g Kürbis (goot smeckt as Bispill de Sorten Hokkaido orrer Butternut),
    all Kerne mütt rutpuhlt warrn.
  • Gemüsebröh
  • 200 g Crème fraiche
  • 100 ccm Wittwien
  • Dat Fruchtfleesch vun 'n Kürbis lütt snieden.
  • Kürbisstücke in 'n Pott mit Water bedecken,
  • to 'n Kaken bringen,
  • denn mit 'n Mixer dörchrögen.
  • Bröh, Creme fraiche un Wien togeven.
  • Nu nich mehr kaken.
  • To 'n Sluss fien hackt Petersill un poor Drüppen Kürbiskernöl baven up.

Melonen

Melonen gifft dat in vele ünnerschiedlich Sorten. Dat wiest sik besünners in de Früchte. De köönt vele verschieden Formen un Farven hebben. Ik heff se al sehn in geel, orange, gröön...

Melonen höört to de Familie vun de Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Lingelang vun den krupen Stängel wasst grote Bläder, de an'n Ränd beten wat utzahnt sünd. Se sünd behoort, jüst so as de Stängel. De Plant wasst blots een Johr (einjährig). De Blöden sünd geel, se wiest sik vun Juni bet August.


So'ne un so'ne Melone: All Maten vun de Familie Cucurbita seht beten ut as de "Hindenburg"

Melonen weern al in 't olle Rom bekannt.
Se sünd nich blots to 'n Eten anplant worrn, nee, se weern ok ene Heilplant.
Dat Fruchtfleesch gell as entschlackend un sull den Harn rutdrieven. Ok gegen Probleme bi' t Verdauen hett man Melonen eten. De Samen un de Wörtel wörrn as Mittel to 'n Breken — to'n Övergeven — bruukt.

Ok Hillig Hildegard schrifft in ehre Physica över de Melone.

Leonhart Fuchs schrifft: "Von Cucurmern":

"Der Cucurmern seind mancherley geschlecht.
Das erst Geschlecht ist ganz gemein
wird von etlichen Anguria genennt
Daher kompts das diß geschlechts Früchten auff Teutsch von etlichen auch Gurchen geheyssen werden...
Das sechst Melon,
die werden auch in beyden gedachten Sprachen und in der Apotecken Melones geheyssen."

Dat bedüüdt, dat dat vele verschieden Planten vun de Familie Cucurbita gifft, Leonhart Fuchs beschrifft söß Orten, dorto höört de Gurke, de Zucchini, de Kürbis, de Melone.


Zucchini (geel un gröön) un Gurke: Zigarrenfoorm, woneem du henkiekst!

 

Un ok Walahfried Strabo beschrifft de Melone:

Melone, Cucumis melo L. 1
Gleichfalls am selbigen Platz, wo den untersten Beeten sich anschließt
jene üppige Saat, die in dürftigem Lied ich besungen,
sieht man ein kräftiges Rankengewächs von anderer Gattung
kriechen auf staubigem Grund und runde Früchte erzeugen.
Diese Sorte von Früchten, sie lagert sich meist auf des Bodens
trockenem Rücken und schwillt in erstaunlich mächtigem Wachstum.
Bis sie dann, gelblich gefärbt von den Sonnenstrahlen des Sommers,
füllet mit reifem Ertrag die Körbe des erntenden Gärtners.
Dann kann man sehn, dass die einen von ziemlich schlanker Gestalt sind,
andre dagegen, mit wohl entwickeltem Bauch, sind ovaler
Form, dem beweglichen Rund einer Nuss, eines Eis zu vergleichen,
ähnlich wohl auch einer Kugel, die hängt an gebogenen Händen,
glänzend sich dreht als Blase um schäumende Seife beim Waschen,
ehe der Schaum noch zergeht, zurückgeflossen zu Wasser;
während er steif noch steht an den fest verschlungnen, in einem
Eifer sich gegenseitig und wechselnd reibenden Fingern,
öffnet sich zwischen den Händen nur eng ein Durch pass und Ausgang;
bläst man hinein aus zusammengezogenem Munde den Atem,
dehnt sich die luftige Masse, wie wenn aus Glas sie bestünde,
formt eine Kugel, schwebend genau an der Stelle des Grundes,
wo sich die Wölbung der Hände von allen Seiten vereinigt.
Wenn nun tief in den Leib dieser Frucht eindringet das Messer,
locket es reichliche Bächlein hervor, und es schwimmen im Safte
massenhaft Samen. Zerteilt man das hohle Gehäuse von Hand in
zahlreiche Stückchen, so freut sich der Gastfreund bei Tische des guten
Leckerbissens der Gärten. Denn Weiße des Fleischs und Aroma
schmecken dem Gaumen, und nicht wird solcherlei Speise die harten
Backenzähne erschrecken: gekaut schon im eiligen Schluck, hält
kühl mit natürlicher Kraft sie die Eingeweide des Leibes.

Ik sülm mag den Kürbis lieden. Mi gefallt de velen ünnerscheedlich Früchte. Bi uns wasst oft vele Zierkürbisse in unsen Goorn, un later liggt de bunten Kürbisse överall in uns Wahnung rüm.

Ik heff mi fast vörnahmen, anner Johr warr ik mal wedder Kürbiskerne — Kürbissamen — in de Eerd bringen.


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Lesen deit Anke Nissen in holsteiner Platt.

9.10.2011


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