Vörjohr in mien Goorn
vun Behrend Böckmann
Mien Hasselstruk
Pöppeln, Ellern, Hassel, Weid
un ok dei Barken up dei Heid'
all setten "Kattenpoten" an,
wer dei man wunnern kann,
wenn dei Wind as Wulkenspäl
drifft Bläudenpollen in Gräun-Gäl,
wenn dei ierste Sünn' all schient
un von båben rünnergrient.
Mien Hassel ward dei Ierste sien,
dei bi bäten Sünnenschien
Milljonen Pollen bester Gäud
ruterlött ut jede Bläud,
dei åhn Hülp von flietig Immen
an'n Struk dat Flach ok finnen,
wo man sik innisten kann,
dormit dei Nt denn wassen ran.
Un warden brun in'n Harst dei Nt,
man sei furtsens austen mt,
dor ok giern dei Holtschråch* kümmt,
un sei von denn Struk afnimmt,
denn Nt för Nt in'n Schnåbel drächt,
un sei in ein Muuskist lecht;
dat nie nich em dat lech deit gåhn
blifft för em dei Hassel ståhn.
* ein plattdüütsch Naam för den Eichelhäher

Vörjohrsschnei
Ihrer schütt dat väle Gräun,
Deit so männig Bom all bläuhn,
Witt
un rosa Bläudenbläder
Lüchten licht bi Sünnerwäder.
Wur hålich is doch disse Pracht
Sülfst nå ein kolle Vörjohrsnacht!
Wenn dei Sünn an'n Häben schient
Un fründlich so nå ünnen grient,
Fangen Immen an tau fleigen
Danzen ehren Honnigreigen.
Un is dei Bläudensaft ierst rut,
Blifft ok bald dat Wunnern ut.
Bläder liggen as in'n Drom
Witt un rosa ünnern Bom,
Künnen sik nich fast mihr hollen,
Sünd as Schnei nå ünnen follen.
Un wenn dei Wind dei Bläder drifft,
'N Schneistüm all in't Vörjohr gifft!

Mien Tulpenbom
Mien'n Tulpenbom, wenn ik so denk,
Den kreech ik mål as lütt Geschenk.
Dörch mien Plääch wüss hei denn ran,
Füng sachtens ok tau bläuden an,
Doch åhn ein Ledder antaustellen,
Künn johrlang ik dei Bläuden tellen.

Mien Tulpenbom, nu is hei olt,
'N groter Bom mit ganz väl Holt
Un von jeden Telgen lacht
Ein dusendfache Bläudenpracht;
Ik mösst mi up ein Ledder stellen
Un künn dei Bläuden doch nich tellen.

Mien Tulpenbom is winterfast.
Sülfst Schnei un Küll sünd em kein Last,
Blot dei rosa Bläudenfüll
Harr wat gägen Vörjohrsküll,
Un so bleef mi blot dei Drom
Von Bläuden an mien'n Tulpenbom.
|