Dat Wiehnachtsfest



Bild: Ludgerd Lüske. Klick op tau'n Vergröttern!

 

Vom Himmel bis in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken,
in märchenstiller Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich nieder,
anbetend, staunend muß ich stehn,
es sinkt auf meine Augenlider,
ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.


Theodor Storm

Van'n Häwen daol up dei kolden Eer
ein sachten Stern hoch schmüsterlacht
ut den Dannenbuschk kaomt Räöke her
un kessenlecht werd dei Nacht.

Mi is dat Harte froh verschraoken,
dat is dei leiwe Wiehnachtstied!
Van wieden hör ick Karkenklocken,
dör Wunnerstille klingt sei wiet.

Täöwerfraom kiek ick neern
mit Anbäen, Wunnern staoh ick still,
et lätt dei Oogen meue wern,
ick mark, ein Wunner kaomen will.


Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske


24.12.2022


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