Mit leichtem Schritt geh ich den Weg
vor mir die Abendsonne
golden bricht ihr roter Schein
sich in der Regentonne
Lange schon steht sie daneben
von Wurm und Rost zerfressen
es hat einmal 'ne Zeit gegeben
da war sie wichtiger als Essen
Das alte Haus im Dach fehlt Reet
es nagt schon lang der Zahn der Zeit
der Wind hat vieles fortgeweht
Erinnerung sich an Erinnerung reiht
Schon Jahre ist kein Strauch beschnitten
ein großes wildes Blütenmeer
der Duft von Flieder und von Quitten
weht mir von einst die Bilder her
Ewald Eden
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Mit sachten Tratt gaoh ick hendaol,
mit Sünne in dei Aobendstunn',
gulden breck ehr rode Straohl,
sick in dei Rägentunn.
Lange staiht dei all dorgägen,
van Worm und Rust anfräten,
et hätt sik fräuher maol begäben,
dat sei mehr güllt as dat Äten.
Dat olde Huus in't Dack fählt Reit
dei Tied all lange doran fräten dait,
dei Wind aals besiete fägt,
Besinnen sick an Besinnen riegt.
All Johre wörd kien Struuk beschnäen,
nu wasst ein grootet Blaumemmeer,
dei Räök van Quitten un van Fleern,
weiht mi ut olde Tieden Biller her.
Südollnborger Platt: Ludgerd
Lüske
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