Ostermorgen

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Ostermorgen

Licht und blau der Ostermorgen,
Steigt vom Himmelszelt hernieder;
Wie da gleich die Vögel sorgen,
Horch! im ganzen Walde Lieder!

Über Wiesen, über Heiden
Liegt der Tau, wie Engelssegen,
Grün die Wipfel, in den Weiten
Pilger auf den Kirchenwegen.

Und die Glocken, wie sie klingen
Hier und dorten, aller Orten,
Wie sie süße Kunde bringen,
Daß dem Tod sein Tod geworden.

O, es ist kein Haus verborgen,
Keine Seele so verloren,
Jeder naht der Ostermorgen,
Kündend, daß sie gotterkoren.

Grüß' ihn, gleich dem Morgenrote,
Das verscheucht die nächt'gen Sorgen!
Gottwillkommen, Himmelsbote,
Lichter, blauer Ostermorgen!

Franz Alfred Muth, *1839, +1890

Ostermorgen

Lecht un blaw dei Oosterdag
stigg freuh van'n Hemmel daol;
dit mank ein Vaogel gerne mag,
luster eis! den Vaogelsang upmaol!

Äöwer Wischken, äöwer Heiden,
ligg dei Dau, ein Engelswark,
greun dei Bööme un dei Weiden,
Pilgers unnerwägens nao dei Kark.

Un dei Klocken, as dei klinget
hier un dor, in Stadt un Dörp,
as dei moje Künne bringet,
dat dei Dood sien'n Dood andröp.

O, et bliff kien Huus verstäken,
kiene Säle hollt ehr Seer,
jede markt, dei Oosterwäken
künnigt, Gott is nu mit ehr.

Greut üm, as dat Morgenrot,
dat verdriff dei düstern Sorgen!
Gottwillkaomen, Hemmelsbot'
du lechte, blawe Ostermorgen!

Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske


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20.4.2014

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