Nachts
Ich stehe in Waldesschatten
wie an des Lebens Rand,
die Länder wie dämmernde Matten,
der Strom wie ein silbernes Band.
Von fern nur schlagen die Glocken
über die Wälder herein,
ein Reh hebt den Kopf erschrocken
und schlummert gleich wieder ein.
Der Wald aber rühret die Wipfel
im Traum von der Felsenwand.
Denn der Herr geht über die Gipfel
und segnet das stille Land.
Josef von Eichendorff
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Nachtens
Ik staoh inn Buschk allein
so as ann Läbensrand,
dat Land mit daoket Greun,
dei Strom as ein sülvern Band.
Van wieden dauet Klocken schlaogen
in dei Büschke rin,
ein Reih kick bang nao baoben,
un schlöpp fortsen wedder in.
Inn Buschke sik dei Teuger rööget,
dröömen an dei Felsenkant,
baoben sik dei Herrgott bööget,
giff Säägen äövert stille Land.
Süüdollnborger Platt:
Ludgerd Lüske
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