Stillken verwohrt


Bild: Ludgerd Lüske. Klick op to'n Vergröttern!

In trauter Verborgenheit Stillken verwohrt
Ade, ihr Sommertage,
Wie seid ihr so schnell enteilt,
Gar mancherlei Lust und Plage
Habt ihr uns zugeteilt.

Wohl war es ein Entzücken,
Zu wandeln im Sonnenschein
Nur die verflixten Mücken
Mischten sich immer darein.

Und wenn wir auf Waldeswegen
Dem Sange der Vögel gelauscht,
Dann kam natürlich ein Regen
Auf uns hernieder gerauscht.

Die lustigen Sänger haben
Nach Süden sich aufgemacht,
Bei Tage krächzen die Raben,
Die Käuze schreien bei Nacht.

Was ist das für ein Gesause!
Es stürmt bereits und schneit.
Da bleiben wir zwei zu Hause
In trauter Verborgenheit.

Kein Wetter kann uns verdrießen.
Mein Liebchen, ich und du,
Wir halten uns warm und schließen
Hübsch feste die Türen zu.

Tschüß, gi Sommerdaoge,
wor sünd gi so gaue bläben,
so männig Lust un Plaoge,
häbb gi us faoken gäben.

Wiss was dat väl Pläseier,
in den mojen Sünnenschien.
Man dei Müggen, eiher,
sorgden immer maol för Pien'.

Wörn wi eis in'n Busck up Tour,
un lusterden den Vogelsang,
kömm wiss ein däget Schuur,
up us daol, heil lang.

Dei lustigen Sänger güngen rut
nao'n Süden mit Bedacht.
Daoges wörn dei Kraihen luut,
dei Uhlen röpen in dei Nacht.

Wat is dat för'n Gebruus
mit Sturm un Schnei sogor!
Wi bliewet fein tau Huus,
moje warm sitt' wi dor.

Kien Weer kann us verdreiten.
Mien Leiwste, wi sünd schlau,
wi willt warmen Tee ingeiten,
maokt faste aale Dörns tau.

   
Wilhelm Busch
Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske


Biller: Ludgerd Lüske. Klick op to'n Vergröttern!
12.11.2017

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