Slaat de Dören op! Singt en Leed!

Tut mir auf die schöne Pforte,
führt in Gottes Haus mich ein;
ach wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein!
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.

Ich bin, Herr, zu dir gekommen,
komme du nun auch zu mir.
Wo du Wohnung hast genommen,
da ist lauter Himmel hier.
Zieh in meinem Herzen ein,
lass es deinen Tempel sein.

Doot mi op de schöne Poort,
laat in Gott sien Huus mi gahn!
Wat för'n Weel an düsse Oort
op mien Seel töövt! Denk doch an:
Hier is Gott sien Angesicht,
hier is luter Troost un Licht.

Herr, ik bün nu to di kamen,
schenk mi ok dien Gegenwart.
Hier hest du dien Wahnsteed nahmen,
also is düt Himmels Part.
Treck nu in mien Hart ok in,
dat ik sülvst dien Tempel bün!




Lass in Furcht mich vor dich treten,
heilige du Leib und Geist,
dass mein Singen und mein Beten
ein gefällig Opfer heißt.
Heilige du Mund und Ohr,
zieh das Herze ganz empor.

Mache mich zum guten Lande,
wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande
und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,
lass es mir zur Frucht gedeihn.

Ehrfürchtig vör di to treden,
maak mi rein an Lief un Geist,
dat du mien Gesang un Beden
geern willkamen heten deist.
Hillig maak mien Höörn un Reden,
treck mien Hart di sülvst togegen!

Laat mi ween dat gode Land,
seih dien Woort un laat dat diegen!
Giff mi sünnerlich Verstand,
sien Bedüden klook to kriegen!
In mien Hart giff diene Stimm,
laat dat fruchten dör Vernimm!




Stärk in mir den schwachen Glauben,
lass dein teures Kleinod mir
nimmer aus dem Herzen rauben,
halte mir dein Wort stets für,
dass es mir zum Leitstern dient
und zum Trost im Herzen grünt.

Rede, Herr, so will ich hören,
und dein Wille werd erfüllt;
nichts lass meine Andacht stören,
wenn der Brunn des Lebens quillt;
speise mich mit Himmelsbrot,
tröste mich in aller Not.

Giff mien swacken Gloven Knööv,
dat ik düssen Schatz bewohr,
dat mi nüms den Gloven rööv!
Denn dien Woort schient hell un kloor,
as en Morgensteern ut Oost,
as en Bloom, en Hartenstroost.

Herr, nu snack! Ik will di hören,
un wat du wullt, dat schall schehn.
Nixnich schall mien Andacht stören,
denn dien Woort is all un een,
Himmelsbroot för Geist un Seel,
Troost un Höpen, Richt un Teel.

 


Text: Benjamin Schmolck 1734
Melodie: Joachim Neander 1680
Översetten: Marlou Lessing

21.8.2018


na baven