'n König möt her

vun Behrend Böckmann


Harvsttiet is Wienlese-Tiet, dor seggen wi "Hello!" tau den Wien, un dorwegen fiert man bald ok dat Monsterfestival Hellowien (Halloween). Un tau allens bavenop hollen dei US-Amerikåners morgen in 2500 Städer Anti-Trump-Demonstratschonen ünner dat Motto "No Kings!" af. — Wenn ik nu all drei Anläss tausamendenken sall, wat kümmt denn dorbi rut? Dor denk ik doch gliek an Harald Glööckler.

Disse Kunstfigur, albern anplünnt, mit Talmi upfladuust un tausamenhollen dörch Operatschonsnähte liek as Frankenstein sien Monster — dit Kunstprodukt also is ünner de bizarre Butenhüll doch ein wirkliche Minsch, un kein glücklichen einen, schient mi dat. Harald Glööckler (Johrgang 1965) dörchläwt 'n nich gråd glücklich Kindheit (Mudder starwt, as hei 13 Johr olt wier, un dei Vadder wier 'n Drinker), verlött mit 16 Johr dei Schaul, lihrnt Verköper in'n Modelåden, måkt mit 22 Johr Bekanntschaft mit sienen hütigen Mann, måkt sülben as "Modedesigner" mit em 'n Geschäft in Stuttgart up, un dat Ünnernähmen bläuht. Ein Kroon as Logo un dat duppelte ö sünd sien Kennung: "Pompöös" heit dat Markenteiken, un pompös läwt Glööckler mit sienen Mann in'n pompös Villa, dat "Château Pompöös", un lött sik ok sien Utseihn wat kosten. 600.000 € gifft hei as Utgåben för sien Schönheit an — wobi ja jederein för sik sülwen beslütt, wat hei dat Ergeevnis anseihn mag un wat œwerhaupt "schöön" is —, sien Vermögen ward mit 8 Milljonen angäben.

In't Johr 2000 siedelt dat Por nå Berlin üm un hei kreech 2002 den Tauschlåch, dei Wihnachtsrevue "Jingle Bells" in'n Friedrichstadtpalast mit 350 Kostüme uttaustaffieren. Dat Geschäft löppt, hei måkt mit PETA Reklåme un lööt sik nåkelt aflichten ünner dei Devise "Tiere tragen Pelz, Menschen tragen Mode". Glööckler denkt sik Modeserien un den dortauhürigen Schmuck ut, sogor för Lidl un Bonprix, denkt sik Tapeten-, Muldäuker- un Lampenkollekschonen ut... Glööckler stiftet 'nen Pries, 'n Award, mit den Frugens ihrt warden, dei sik dörch Minschlichkeit utteiknen. Hei geiht in't Dschungelcamp, hett bi'n Teleschoppingsenner den Haut up, is inne Jury vonne Danzsennung "Let's Dance", måkt hier un dor mit, målt Biller un verköfft dei dat Stück bet tau dusend Euro, bringt Musik-CDs up'n Markt. Sienen iersten, ölleren un henfälligen Mann hett hei ünner'n annern Nåmen gaut in'n Senjorenresidenz ünnerbröcht, löst dei Läbensgemeinschaft mit em up un mit 'n niegen Mann an sien Sied geiht dat "pompös" wieder.

So geef dat von dissen bunten Vågel noch väl mihr tau vertellen un man weit nich so recht, sall man em bewunnern orrer doch leiwers dei Hänn' œwer'n Kopp tausåmenschlåhn. Un denn läs ik disser Dåch, dat "Mister Pompös" so Knall up Fall frågen deit, worüm dat ümmer blot Wienköniginnen un nie nich Wienkönige gifft un dat dat anne Tiet is, dei Rullen tau wanneln. Un so kåm ik up den Infall, disse Oort von Königinnen tau ünnersäuken, un dat nich blot wägen Julia Klöckner, dei hüt Präsidentin von'n Bundsdach is un 1995 tau dei Düütsche Wienkönigin för dei Amtstiet 1995/96 wählt wür. Un so, as dat för dat Produkt Wien 'n Königin gifft, gifft dat so anne 600 Königinnen in Düütschland, dei för'n Produkt orrer 'n Rebeit Reklåme måken. Dor gifft dat Raps- Spargel-, Rosen-, Appel-, Kääs- un Wittwurstköniginnen un äbenso Heide-, Barchwischen- orrer Elwäuwerköniginnen, dei för den Frömdenverkihr Reklåme måken sallen. Reklaam is weiblich, schient dat! Ungerecht?!

Bäten wieder sünd dor dei Miss- un Misterwåhlen, denn näben Miss Gemany gifft dat ok 'n Mister Germany, äbenso verhöllt sik dat mit Miss un Mister World. In'n März 2025 würn in München up den Kongress "Taukunft Handwark" Katja Lilu Melder, Beton- un Abbruchtechnikerin ut Hamm, as "Miss Handwark 2025" un Marius Karl Hanten, Fleischer ut Erkrath, as "Mister Handwark 2025" utteikent.

Wieldess dei Amerikåners sik mit dei "No Kings!"-Demos gegen ein drauhen Arvmonarchie vun dei Dynastie Trump wehren daun, feddert dei Fantasiefigur Glööckler mehr Könige. Na denn mœten wi even uns Fantasie ansmieten! Düütschland hett ja väle ole Traditschonen, dei ein dörch temporäre Monarchie iehren kunn. Woans wier dat, wenn't in Ribnitz as Teiken vonne Gliekstellung 'n Bernsteinkönig, in Stiernbarch 'n Rapskönig orrer 'n Dahlienkönig in Bad Sülze kürt wür?

Ja, œwer worüm in dei Vergangenheit bliewen? Gifft dat hüüt nich aktuelle Männerdomänen nauch för väle Kings? Wat is mit den jährlichen düütschen Bürokratiekönig? Dat mutt ein junge fotogene Beamte sien, dei fähig un in dei Lååg is, ein Vörhebben — t.B. ein Buandrag för'n Carport — maximal up dei lange Bank tau schuven. Dat mutt hei vör Publikum wiesen — un in ein knappes Muskelshirt Aktenstapel up Regåle hieven, ja, analoge Akten, kein digitåle! Orrer wat is mit einen "Mister Migratschoon 2025"? Migratschon is doch jümmer noch praktisch Männersåk, junge fitte Kierls, ok wenn dei Politik anduernd secht, sei wulln dat ännern, man sei kåmen ja nich in dei Puschen. Dor mœten dei Jungmigranten up den Loopsteg, ehr Tattoos un eitlen Bart-Hoorsnitt präsentiern, un dei Sieger winnt ein Upenthaltstitel för 1 Johr. Orrer wat is mit einen "Mister Verkehrsrowdy 2025"? Dei Möglichkeiten sünd unbegrenzt — anners as middewiel in Amerika, wo se ja üm ehr letzten Möglichkeiten al kämpfen möten. Wenn dei bloots ein' Wienkönig harrn...

Heppi Hellowien!


17.10.2025


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