Garnarbeit

vun Karl-Otto Dohrendorf


Nü fängt ja dä Garnarbeit wäer an. Wokeen awer een Garn hat, weit, dat et dat ganze Joar ober wat to daun gifft. Mien Kerl mutt dauernt in üsen Garn rumme pusseln. Mannigmal mutt ick öhn ja anstöten, dat hei rüt geiht. Ick bin meistenstieds froh, wenn hei mick in Hüse varn Fäuten weg is. Awer Arger gifft dat immer umme siene Klamotten. Hei brüket ja nich mit sienen besten Anzug in Garn gahn. Blot sau as mien Mannesminsche in Garn geiht, dat passet mick denn ok nich. Dä öldesten Hosen, wenn ok schon en Lock inne is un vull Farbe smärt. Dat maket mienen Heinrich garnist. In Sömmer hat he een vone den Hosen, dä tau kort eworden sind, eenfach een Hosenbeen afesnitten. Aber wer weit wie ütefranset, dat maket oberhaupt nist. Freuher häbbe ick düsse Klamotten inne Mülltunne esmeten. Geiht nich mehr. Heinrich entsorget den Müll nü sülms.

Was ja allens nich so slimm. Awer wi hät van alle Sieten Nabers. Wat schüllt dä denken? Dat fallt doch allens op mik taurügge. Awer hei säggt, wi müllt sparen, dä Rente werd jümmers littscher un dä Utgaven jümmers gröter. Ja, awer da schöll hei man an denken, wenn hei nah sien Stammtische geiht. Dat werd jümmers noch genau so späte wie freuher. Da kann hei ja nich sparen — wat schüllt de Frünne säggen, nä, dat geiht nich. Bi de Klamotten, da kann man sparen.

An einer Siete tau üsen Nabern hät wi saun littschen Graben wie dat freuer so was. Nich dulle deipe, awer dä Anten können da inne baden un im Sömmer was wenig Water inne, dafar awer son Morast un Entenflott un et ruckt ok mannigmal en bättchen dulle. Awer man gewöhnt sick daran.

Vöriges Joar hätt wi een nien Naber ekrägen. Ganz passige Liee, dä hätt ok twei Kinner. Dä wollt ok mal na üsch roberkomen, awer dä Graben was datwischen. Üse Naber säggt, "Wüll wi da nich saun littschig Brett rober leggen?" Wi härrn nist dageen, üse Kinner wärrn groot un uten Hüse. Dä Naberskinner bringet ja en betten Ummegang.

Een Abends, ich sitte schon var usen Kiekekasten un denke, na hiete is mien Keerl awer wirklich een bätten lange buten. Da höre ick, wie eener hinde in dä Döör kummt un na boben geiht. Naja, denke ick, hei will sick woll erst waschen. Mick was dat awer doch saun beten lüt ewähn un et ruckt mick ok sau komisch. Ich kieke ute Stuvendöör. Lüe, ick sägge schick, ik dänke, mick drippt dä Slag. Vonne Döör an ober den ganzen Flur dä Treppe rupp allens vull Modder un Antenflott.

Mien Heinrich steiht vergnügt unner dä Dusche un singet: „So een Daag, so wunnerscheun wie heute...“. Ick sägge: „Wat is denn nüe los? Bis du nich rechte klauk, versmärst mick dat ganze Hüs un steihst unner de Dusche un singest! Ick glöwe, dü bist nich mehr ganz richtig in Koppe.“

„Ach Mädchen, mein Mädchen...“.
„Hör upp, ick will uppe Stidde weten, wat passert is.“
„Räge dick man nich üp, dü wosst dock, dat dat Brett ober den Graben nich so breit wärre.“
„Wat hat dat damidde tau daun?“
„Tja, üse Naber hat hiete Gebürtsdag, un wie hei mick inn Garn eseihn hett, meene hei, ick schölle doch up ne Pulle Beier rober komen. Na ja, bie de eenen Pulle is dat nich ebläwen. Sine Früe, dat is en beistig Mäken... („Dat will ick nich weten!“) ...dä hätt ok noch en Jägermeister hereholt. Nü is et een bätten später eworn un een littschig dister. Da hebbe ick woll düt verflixte Brett liggen esehn un da lag ick ok schon in den dusselige Graben, aber mick is nist passert. Ick bin noch ganz heile. Un düt bätten Entenflott! Wortau gifft et Water?“


7.2.2023


na baven