Prost Niejohr!

vun Heidi Rumler


In uns' Nåwerdörp Bånschow is dat all ollig poor Johren so Mod, dat sei dor Niejohr mit dat Anbåden in dei ieskolle Stür begräuten.
Dat hett sik all lang rümspråken, dat dat ümmer 'n grot Späktakel is. Dei lütten un groten Mitmåkers — männigmäl sünd dat binäh mihr as soebentig wäst — kåmen nich bloots ut uns' Gägend, ok von ganz wiet wech.


"So'n Snapsidee! Nich mal ik mach dor ringahn!"

Dei Wettstriet sall ok wat för 't Oog sien, un dorüm trecken sik dei Iesbåder bunt Kledåschen an. Oh, wat sik weck Lüd utstaffieren un uptåkeln koenen! Mien Brauder is wiss un wohrhaftig in ein Vosskostüm dörch dei Stür swommen, wieldat hei "Voß" heit. Dorför hett hei denn sogor 'n Pries krägen.

Sien Döchting hett all mit acht Johren mitmåkt. Nu as jung' Fru is sei ok noch dorbi.
Männigmål wier an'n Niejohrsdach all Ies up'e Stür. Dei Lüd von dei Füerwiehr sorchten denn dorför, dat dei Iesbåder nich mit Schlittschauh oewer dei Stür lopen, un måken dat Ies vörher wech.

Weckein kolle Hänn' un Fäut hett, kann sik an dat Füer upwarmen. Dei Taukiekers füern dei Teilnähmers luthals an, üm ehr Maut tau måken. Meisttiet sünd dat ümmer dei, dei s' gaut kennen daun. Dormit dei Besäuker weiten, wecker mitmåkt, ward oewer einen Lutspräker dörchsecht, woans dei Swemmer heiten, wo sei herkåmen un wo olt sei sünd.

As dei Wettstriet all 'ne Wiel in'e Gäng wier, hebben wi, mien Fründin un ik, 'ne lütt Stippvisit måkt. Dat is doch dat Schöne up'n Dörp an son Festdach: Man dröppt alle Näslang einen, mit den man poor Wür' snacken kann. An'e Störbrüüch stünn von mi 'ne Kollegin von dunnemåls mit ehren Kierl un ehr Nåhwerslüd. Wi tuuschten gägensiedig gaude Wünsch för dat niege Johr ut.
Miteins säd ehr Nåwer tau mi: "Happy new year!"

Ik dacht: "Wat is nu los? Is hei narrsch — wat hett hei secht?" Doch denn anter ik furtsen: "Prost Niejohr!"
"... dei Hund schitt in't oll Johr!", säd denn dei Mann von mien Kollegin.
Hei keek mi niepern an, un wi grienten uns einen.

In verläden Tieden, as wi noch Russisch in'e Schaul liehrt harrn, würd uns nie nich infallen, tau Niejohr "S nowöm Godom!" tau seggen, wiel dat dei Spräk von uns' "Frünn'" wier.
Wenn uns' Land nu ok all 33 Jahr Fründschaft mit'n Ami plächt, warr ik liekers keinen Minschen "Happy new year" an'n Niejohrsdach wünschen. Sech ik oewer "Prost Niejohr", denn is dat gråd so as in mien Kinnertiet, as ik son lütt Diern von fief bet teihn Jahr wier.

eis

Ik denk trüch, as Unkel Fritz ut Bånschow alle Jahren sien Swester, wat mien Grotmudder wier, an Niejohrsdach tau Meddachstiet besöcht hett. Hei kloppte an dei Koekendör, un as hei rinkeem, bleef hei in'e Dör ståhn, nähm dei Klott mit Uhrnklappen af un reep lut: "Prost Niejohr!"

Von mienen Stauhl ut kunn ik in sien Gesicht kieken. Ik glöf, hei wier froh, dat hei mit sien Fahrrad bi Wind un Wäder immer dei drei Kilometer achter sik harr un wi denn tausåmen in'e warm Koek Meddach äten deden.

Ik tell dorup, dat dei Bånschower disse Traditschon mit dat Anbåden noch lang Tiet bibehollen. Denn dat gifft so väl Minschen, dei dor ehren Spåß an hebben — dei, dei dörch dat Wåder swemmen, un dei, dei taukieken.


3.1.2024


na baven