Singt en Leed! Is Aarndank!


Himmel, Erde, Luft und Meer
Zeugen von des Schöpfers Ehr’.
Meine Seele singe du,
Und bring auch dein Lob herzu.

Seht das große Sonnenlicht,
Wie es durch die Wolken bricht;
Auch der Mond, der Sterne Pracht
Jauchzen Gott bei stiller Nacht.

Heven, Wulken, See un Eer:
Tügen sünd s' vun Gott sien Ehr.
Tüüg ok du, mien Seel, un sing,
dienen Gott en Loffleed bring!

Kiek de grote lüchten Sünn!
In uns Leven schient se rin,
ok de Maan, de Steerns ehr Reihn
höörst bi Nacht noch Gott juchhein.

 

 

Seht, wie Gott der Erde Ball
Hat gezieret überall:
Wälder, Felder, jedes Tier
Zeigen Gottes Finger hier.

Seht, wie fliegt der Vögel Schar
In den Lüften Paar bei Paar,
Blitz und Donner, Hagel, Wind
Seines Willens Diener sind.

Kiek de Eer an jedeen Steed!
Gott sien Hand is, wat ji seht.
Woold un Wischen, jedeen Deert
hett he schafft un höllt he weert.

Kiek de Luft, de Wulkendrift!
Storm un Wind sünd Gott sien Schrift,
ok de Vagels, allns, wat flüggt,
so vun Gott sien Willen tüügt.

 

Seht, der Wasserwellen Lauf,
Wie sie steigen ab und auf;
Von der Quelle bis zum Meer
Rauschen sie des Schöpfers Ehr’.

Ach mein Gott, wie wunderbar
Nimmt dich meine Seele wahr.
Drücke stets in meinem Sinn,
Was du bist und was ich bin!

Kiek dat Water, Ebb un Floot!
As se gahn un kamen doot,
Strööm un Beken, groot un lütt —
all singt bi dat Loffleed mit!

Och mien Gott, dat is to veel —
Dank un Wunner füllt mien Seel.
Help mi glöven, wat ik bün —
Allerhööchste du —: dien Kind.

 


Text: Joachim Neander (1680)
Översetten: Marlou Lessing

2.10.2022


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