Gedichten to'n Ewigkeitssünndag



Bild: Axel Mauruszat/Wikimedia Commons

Burgen bi di

Kloppt de Dood nu an mien Döör,
hau ik de Schködel dor nich vör!
Wechlopen hett doch gor kien Sinn,
wiel ik in Gott sien Hannen bün.

Fangt de Twiefel an to naugen,
kommen tusend noodvull Fraugen;
"Weer mien Leven recht un goud?
Harr mien Gloven Hand un Foud?"

Nu word dat Tied, dat ik dran denk,
dat Leven up'd Eer, dat weer'n Geschkenk.
De Eerdentied is nu vörbi!
"Mien Heergott, sech, bün'k bold bi di?"

Ik hör up Jesus un sien Woord!
He schmitt mien Sörgen över Boord
un hoalt mi rut ut all mien Lieden!
Düür vör ewich bi hum blieben!

Sabine Brauer


Näbelmånd

Näbelmånd, üm uns ward' still,
dei Natur nu schlåpen will
un œverall son'n Rauh upkümmt
as dor, wo ok dei Gräwer sünd.

Den letzten Sünndach vörn Advent
man as Stillen Sünndach kennt,
un vör dissen gåhn wi denn
mit Dannengräun taun Karkhoff hen.

Staatsch licht Gräun up jedet Graff
un sachtens brennen Lichter af;
Bläumings lecht man noch dortau
för dei so lange Winterrauh.

In't Vörbigåhn, männigein
verbööcht sik ihrlich vör denn Stein'
för dei Frömden unbekannt
dei storben sünd in unser Land.

Un männigein is sik nich wiss,
wo denn dat Graff von Opa is,
un hei söcht sien Gräwerfeld
noch ümmertau in disse Welt.

In'n Näbelmånd — un jedet Johr —
ward uns ümmer wedder klor:
Uns aller Läben is bestimmt
von dei, dei nich mihr bi uns sünd.

 

Hoffnung

Ein letzt drög Blatt an'n Rosentwieg,
Dei mäud an'n Tunpahl lähnt,
In Storm un Rägen sich up 't nieg
Nah warmen Sünn'schien sähnt.

Novembernäbel, natt un kolt,
Hett ganz ümsünst sich mäuht,
Denn an dit kahle Rosenholt
Ein letzt Ros' liekers bläuht.

Wat seggt uns disse Rosentwieg?
— Wenn 't schient: Alls is vörbi!
Bliwt doch in 'n Läben stets up 't Nieg
Ein Hoffnung noch in di,

Dei Kraft di giwt för bäd're Tiet,
Di nich verlaten ward,
Dei tau di höllt, di steiht tau Siet,
Denn sei wahnt in dien Hart!

Helmut Hillmann

An't Graff

Uns Huus wier vull Leven.
Baven un up de Trepp un up den Rasen vör't Huus kunn ik
dat Juchzen, Lachen, Singen un ok Hulen
vun mien Familje hüren,
vun Juunglüüd, de maal so vörbikemen.
De een äuwt in de Wahnstuuv Viegelin,
de Jung fröög na, wenniehr ik ehm mien Kåmer
för Saxophon-un Klarinetten-Öven woll friemaken kunn.
Dat Kunzeert weer doch al neegst Week.
Keem ick wat later vun de Arbeid,
weer in de groot Stuuv faken Teedrinken vun vele Junglüüd anseggt,
komodig maakt harrn se sik dat up den weiken Teppich.

Gott sien Gnaad geev uns Johren, de wi füllt hebbt mit Leiv
för uns Doden un Levigen.

Un as en Dunner, de de Finsterschieven bevern leet,
slöög tau, wat ok to't Leven hüürt: de Doot!

Un nu ist dat still un düster.
Un... Un? Keen Anter up "Wie geiht't denn so?"
Un binnen brennt en Füür.
Avers ik bün alleen.

Eichendorff sä:
"Un mien Seel spannt so wiet ehr Flögel ut,
flüggt dörch de stillen Lande, as flöög se na Huus."
— Ik bidd: Laat mi Flögel wassen.

Rudi Witzke


23.11.2025


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