Wunderkerzen vun Anke Nissen De Tieden weern slecht. Und doch harr mien Mudder dat henkregen wo se dat maakt hett, dat fraag ik mi hüüt so männichmal , för ehr lütt Dochter enen Poppenwagen ünner den Dannenboom to stellen. He weer nich mehr so ganz nieg, man he weer en Poppenwagen, en wunnerbor Poppenwagen. Fründin Inge keem, se wull kieken, wat de Wiehnachtsmann na uns bröcht harr. Mit groot Vergnögen sehg se den "niegen" Poppenwagen, un denn füng se an un pack de "Zudecke" ut. En hübsche Todeck, mit en bunten Bezug ut Stoff. "Mutti, harrst du nicht mal en Kleed, dat ok ut so'n Stoff
weer?" Na en Tiet sä Annekes Mudder: Dat Upseggen vun uns' Gedichten, dat nehm mien Mudder heel ernst. Wi müssen upstahn un denn "ordentlich", graad un still stahn. De Verse dörven nich rünnerrappelt warrn, se müssen langsam, düütlich un mit Betonung upseggt warrn. Un bi allens müssen wi uns na den lüchen Dannenboom towenden. Wi süngen veel. Ok mien Vadder süng mit. "Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen" un "Süßer die Glocken nie klingen" weern siene beiden leevsten Wiehnachtsleder. Wi Kinner süngen lever anner Leder, oft ok mehrstimmig. Mien Broder harr ene kräftige Stimm, un wenn Inge un ik vun de "Drei Könige" ut dat Morgenland süngen, denn schmetter he "Wie schön leuchtet der Morgenstern" dor rin. Richtig schöön! Un
denn steek mien Mudder de Wunderkerzen an, de in'n Boom hüngen.
Wat för'n Pracht! Wi staunen över dit Wunnerwarken un
sään keen Wort. Inge un ik rücken ganz dicht tosamen,
uns weer richtig fierlich to Sinn. As ik baven al seggt heff: De Tieden weern slecht. |