Taun
Pötterdach: Pötter pöttern
Tau'n Dach vonne åpen Pötterie an't
tweite Märzwekenenn
vun Behrend Böckmann
Inne
Bibel is bi Jesaja 64;5 tau läsen: "Herr, du büst
unser Vadder un wi sünd dei Ierd ut wecker du uns pöttern
deist." Dat gifft Berichten über Pötter in Ägypten
un denn Pötter Midas, dei in't 6. Johrhunnert v. Chr. in Athen
Vasen måkt hett, dat gifft 'n Geschicht wer den Pötter
tau Dassow, dei nich bäden wull un starwen mösst; un Pötter
kåmen in väle Märken vör. Doch ihrer dat dei
Pötter 'n Åben orrer Hierd ut Kacheln upsett hett, wier
hei för't Måken von ierden Schörgen as Schöddeln,
Kummen, Kruken un Pött taustännig. So wür all vör
20.000 Johr wür in China pöttert, in Afrika dreihte sik
vör 8.000 Johr dei ierst Pötterschief un vör 5000
Johr krägen Pött in Ägypten all 'n Glasur.
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Ok in uns Gägend wür af dei Steintiet pöttert, doch
dei Pötter harr bet taun Utgang von't Middelöller datsülwig
lege Anseihn as 'n Schinner un Henker. Pöttern güll nich
as ihrbor un dei Pötter wür nich as ihrborer Minsch
anseihn. Ierst üm 1900 keem dei Arbeit von'n Pötter tau
Ihren, denn af disse Tiet hett 'n Pötter ok pöttert, üm
ut Kacheln 'n Åben orrer Hierd mit Leihm uptausetten. Af disse
Tiet wür ok dat "Pöttern" von Wasch- un Klobecken,
von Isolatoren un Schellen, von Schwienströöch un Wåderruhrn
erfunnen un dei Pötterie dreef in Handwark un Kunst uteinanner.
Dei Pötter as Handwarker harr sik an Normen un Vörgåben
tau hollen, dei Pötter as Künstler mösst dat nich.
Hüüt kann 'n dat Pöttern lihrn, is denn wer
nich mihr Pötter, sonnern "Keramikgestalter". Keramik
kümmt von't griechisch Wurt "Keramus", also von Ierden,
dei dörch Brennen ehr Form behollen. Dei Ierden un dei Brennoort
gäben den Schörgen sienen Nåmen as dat sünd
Ierden Woren, Steingaut, Steintüüch un Potzlan.
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So
as dat Sammler von fiene Potzlanschörgen ut Meißen, von
Bavaria, Hutschenreuter, Rosenthal u. a. gifft, willen sik anner
dei nich ut so fienen ut Ierden brannten Pött, Kruken, Kummen,
Töller, Schöddeln un süss noch wat ut Bunzlau, Bürgel
un Gmünd, italiensche Majolika un franzöö'sche Fayencen
in't Schapp stellen.
So üm'e 90 mäkelnbörger Pötter låten sik
an'n tweiten Sünnabend un Sünndach in'n März ok wedder
von Gäst wer dei Schullern kieken. Wenn's ok nich all
son'n Ingäbung dörch't Buhus as Hedwig Bollhagen hemm',
so mten sei sik nie nich mit ehr lütten un groten Kunstwarken
för Hus, Hoff un Goorn dorachter verstäken.
Un
taun Pötter föllt mi noch in, dat Größing,
wenn's an'n Back- un Bodderdach dei Bodder utknädt't harr un
dat Brot ut'n Åben keem, uns lütten Pötters 'n warmen
Knust mit frische Bodder geef. As denn einst dei Dach keem, as dei
Pötter denn Åben rünnerrieten mösst un nie
upsetten süll, säd Größing von em "Pötters
gifft dat väle, wer keinen bäderen Åbensetter".
Spälten wi Jungs in'n Sand "Kauken backen", denn
wiern wi oft nich Größing ehre lütten Schieters,
sonnern ehr ganz groten Pötters. Un Lüüd, dei dörch
ehr Eigenoorten as wunnerlich, afsonnerlich un seltsåm komisch
güllen un bi't Gaun-Dach-Seggen Größing nich ankeeken,
wiern bi ehr ümmer "narrsche Pötter". Größing
künn ok mit Leihm dat Åbenrühr sülben utstriken;
wer von't Pöttern as Hülp bi't Minschwarden inne
Waldörpschaul un as Hülp bi't Gesundwarden in männig
Verhålungsinrichtung harr's nie nich wat hürt.
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Dei Schöddelsatz
Ik heff giern einen Schöddelsatz
Taun Fest mien leiwe Mudding schenkt,
Wat schön wier doch son'n Schöddelsatz,
Wenn man so wiet taurüch nu denkt!
Dor wier son'n hübschet Blaumenband
Upmålt up jeden Schöddelrand,
Un wiederhen harr mi andån,
Dat's künnen ineinanner ståhn.
Dei gröttst, dat wier dei Tüffelkumm,
För Stipp un Gräuntüch wier's tau grot
Un in dei lüttst, dei Schausterkumm,
Keem Suerdeich för't niege Brot.
Dei Schöddelsatz ut brannte Ierd
Harr as dei Nachtpott keinen Wiert,
Denn Steingut wier vör väle Johr
Dei allerbilligst Schörgenwor.
Ach, harr'k man noch son'n Schöddelsatz,
Denn dat bi jeden Kopmann geef,
Doch von denn ollen Schöddelsatz
Erinnerung allein blot bleef!
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13.3.2022
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