Kröpeliner Duur
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Ann' soebenteinsten (17.) April droepen sick de Krinkfrugens
ann Kröpeliner Duur. Wi harrn beschlaten, denn' Wall to erkunn'n.
Toierst güngt ünnen rüm. Vör mi wier dat een
Erläwnis, denn ick wier woll vör fiefundördig (35)
Johren toletzt roewer gahn.
Wie hett sick dat allens verännert" He is plächt
worden Spalierhölter upstellt, de nu mit greun Planten
berankt sünd, Blaumenrabatten anlecht un de Tiedingsbläuder
steckten de Köpp all rut. Höger güngt, un väl
exotisch' Büsch sümten denn Wech Büsch un
Strüker, dessen Namen mi nich bekannt sünd. Up einen
Kinnerspälplatz harr man ein schnitzt Holtfigur'n, Schlang'n,
Klarrergerüst, Rutsch un väl miehr upstellt.
Een
Murrer mit Kind vergneugten sick dor. De Sünn keek dörch
dat Gebüsch, alln's lücht' in väle Farb'n un dortau
twischerten de Schwartdrosseln ehr Lied. Een Rotkehlchen seet
up ein'n Ast un poor Duben flögen hen nun her de Natur
wier upwockt.
Wieder güngt ne Platanenallee lang bit an de Düwelskuhl.
Heww gor nich wüßt, dat dat dor ein' Kuhl giwwt. Vertellt
wüür, dat sei siehr deip iss un so männich Lüd
ehr Läben dorin verluurn harrn.
Ingang na dei Düwelskuhl
An'n Grund vun'e Düwelskuhl
is Warer
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De Kuhl sall ok Verbinnung to de Warnow ann' Strann hemm, wenn
Frühjohrs de Stürm kaemen, sticht dat Worer in de Warnow
an, denn sall ok de Düwelskuhl ein'n hogen Worestand hemm.
Erforscht is't oewer nich.
So, nu führt een Wech ganz na baben. Ick wier bass erstaunt,
wat för en Uuutblick ick hier heww. As ick nu ganz deip na
ünn'n keek, dor schwämmten up denn Waareloop väle
Aanten, de tögen ehre Kreise un täuwten woll up Lüüd
mit ehr väle gauden Happens.
Dei westlich Ingang na dei Wallanlaag
Allens so schöön bunt hier,
ook dei Kopp...?!
Na klaar, en nakelt Fruunsbild un
dei
Hormone vun pubertierende Einzeller-Brägens...
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Hier boben stohn ook Bänk un Blaumenplanten. Ook de ünner
Naturschutz stohende Schachbrettblaum kreech ick to seh'n. Uut
dat Staunen un Wunnern kaem ick gornich ruut. Mien Krinkfrünn'meinten,
ick heww all wat versüümt.
Hier giwt dat nich blots Freu', denn dei Skulptur hebb'n weck
total mit Ölfarw beschmert, Papier un leer' Flaschen, sonn
Hackenwaermer leegen in de Gegend verstreut un Blaumenplanten
sünd einfach klaut worrn. Mi kaem dat Märchen von de
"Golden Gaus" in denn Sinn kläben blieben
müsstens, bit de Polizei kümmt!
De Arme!
Noch en nakelt Fruunsbild, avers
nich so bunt
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An'e Stadtmuur
Een bäten verargert güngen wi tröch to de Stadtmuer
un dor güng't de Treppen runner in denn Klosterhoff von dat
Kulturhistorisch' Museum. Harrn bannig väl Freu bi dat Kaffeedrinken.
Dat Kloster achter dei Stadtmuur
Gudrun Thomas (April 2012)
Gudrun Thomas gehüürt
siet September 2010 as Maat tau denn "Rostocker Jahresringe"-Plattdüütschkrink.
Sei freut sick un dei Krinkfrugens natürlich ook siehr, denn
plattdüütsch spräkend Lüüd warr 'n ümmer
weniger. Ditt iss ehr ierste Bidrach in uns' Hompätsch, denn
sei schräben hett, un bringt ehr Leiw tau Rostock up ehre
Ort taun Uutdruck.
Ein Fotopirsch un Harwstwannerung oewer denn Oberwall
an'n Dach na den soebenten Oktober
Disse
Wannerung oewer denn Oberwall heww ick tauierst maakt, üm
Biller för Frau Thomas tau scheiten, doch glieks naehm mi
datt Harwstfarbenspääl in sienen Bann. Ick güng
einen annern Wech, datt heit von West na Ost. Glieks stüürte
ick up dei Düüwelskuhl tau, dei up linker Siet schon
tau seihn wier un mit Gegenlicht upnahmen warrn müsst. All'ns
iss von Greun ümgäben un ganz deip ünnen schimmert
datt Waarer dörch dei greun-bruunen Boem, inn Hinnergrund
wier dei Turmspitz' von dat Kröpeliner Duur tau seihn.
In dei Düwelskuhl
In dei Düwelskuhl
In dei Düwelskuhl
In dei Düwelskuhl
Mal ehrlich, welkeen kunn ehr
denn sowat andoon un
ehr mit Farv beklein?!
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Ass ierstes naehm ick ein' n Mann gewohr. Dreckhümpels heww
ick nich miehr funnen, inn Gägendeil, ick dröpp einen
Mann mit Hund und dei un sammelte flietich in sien'n blagen Plastebüütel
rin, watt unvernünftich Lüüd fallen laaten harr
'n.
Doch dei farwbeschmeerte Frugensskulptur in dei schöne Blaumenrabatt'
argerte mi genau so. Aewer ganz inn Stillen maakt sei bi mi einen
schillernd'n Indruck, ick kann mi nich dorgegen wehr'n.
Stadtmuer un Boems erläwte ick so wie Fru Thomas. Ick fünn
ook dei Kinnerspaelplätz' un maakte Upnahmen von baben her
in denn Ünnerwall, dei allerdings nur tau erahnen iss, so dicht
iss noch datt Greun, Bruun und Rot. Üm mi herüm leegen
un fallen brune Blaerer, dei Harwst kümmt mit Macht.
Stadtmuur
Stadtmuur mit Kloster
Dei Klosterkark
Ingang vun Oosten
In dei Anlaag warrt arbeit'
Na denn Prost!, seggt dei Drinkersche
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Ick stuerte up den Upgang tau un mücht giern uns leiwliche
"Drinkende" seihn. Ehr iss schon nauch Unheil passiert,
denn sei wier von geldgierig Deiws uut de Verankerung ruutraeten
worrn un klaut. Wohen sünd wi nur kamen in disse Gesellschapp?
Taun Glück giwwt datt noch gaude Minschen, de Geld spend't
hemm, un so stünd ook för mi hüüd Morgen "Die
Trinkende" in ehr Schönheit werrer vör mi. Von
allen Sieden heww ick Biller maakt un mi dorbi freut.
Dat mutt ja ganz wat Leckers sien in dei
Schaal...
In'n Achtergrund dei Musikschaul
Nu is dat aver naug, dei Drinkersche wiest
den Achtersteven...
Den Plan von de Wallanlaach hebbt die Schmeerdeiwels ook nich
in Ruh' laaten, doch baeten kann man noch laesen.
Jaja, de Regeln warrn braken, jüst
da, wo se upschräven sünd!
In aller allerschönst' Pracht künn ick de sanierte
un ümbuuchte, fast wi nie worrn (ehem. Große Stadtschule)
Musikschaul in gääl-witt Farw seihn. Is ein Schmuckstück
worrn!
Musikschaul an'n Rosengarten
Stadtinformation
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Ook de hüüdige Rostock-Informatschon kann sick seihn
laaten, früher stünn hinnerehr datt Stadtgefängnis,
is nu ein Parkplatz för ein Hotel. Glieks dorhinner föll
mien Blick dörch de Breide Straat up dat Hoochhuus inne Lange
Straat. Ook datt Fiefgäbelhuus mit dat Glockenspääl
is ümmer werrer scchön antauseihn.
Uni-Bökerie
Hoochhuus Lange Straat
Hoochhuus Lange Straat
Uni mit Brunnen vun dei Lävensfreud'
Lävensfreud'
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Doch nu naehm mi dei Universität un dei "Brunnen der
Lebensfreude" gefang'n. Up eis entdeckte ick einen Plan,
de up de Sanierung henwieste. Dor saeh ick denn Namen "Grebin"
un wüür an mienen Brauder erinnert, die hier ook in
Rostock wierkt harr. Sien Soehn, mien Neff ' un sien Fru sünd
dorför verantwuurtlich. Dei harr wi sien Varrer lang Johr
in Poltawa und Moskau studiert, beid' ehren Dr. Ing. maakt, nur
mit einen lütten Ünnerscheid. Mien Brauder is allein
na söben Johr trüchkamen, sien Soehn oewer hett sick
in ein Ukrainerin, Walja, ook Architektin, verleiwt un sei mitbröcht
un hier heurat'. Nu sünd sei ass "Grebin, Architekten"
för ditt grote Projekt verantwuurtlich. Ook ehr Kinner, bitt
up ein, hebbt watt mit Treiken tau dauhn. Naechste Johr warr ick
mi mal von eheren Innenuutbu oewertügen. Datt giwwt denn
werrer einen Harwstspaziergang dittmal dörch dei Innenstadt.
Noch mihr Lävensfreud'
Ok ein Lävensfreud': Stolt up uns
Lüe
Lävensfreud': Schöne Utsichten
vun ein' niegen Balkon
Uni-Gävelfront
Denn Awschluß bild't natürlich datt Kröpeliner
Duur, dörch dei früher noch de Straatenbahn dörchführt
wier un vör datt Duur oewer ein Brück' (för de
Hafenbahn buut worrn iss). Schon sied dei 60er Johr giwwt beides
nich miehr un ok ick erlääwte nu noch dei niege Gestaltung
von den Duur-Vörplatz. Ick maakte nur ein Upnahm von dei
Arbeiden, denn denn Blick von hier hääw ick mi för
denn Harwst 2013 up, denn warrt sicher all' ns farrich sien.
Tunnel vun dei ole Hafenbahn
Kröpeliner Duur
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Ganz hartlich will ick mi bi Fru Thomas bedanken, denn dörch
sei bün ick up de Idee kaamen, disse Wannerung inn Harwst
oewer de Wallanlaach tau maaken.
Jenny Petra hett ehre Gedanken mit denn ingängigen Text
"Rostock, Rostock, du bist wunderschön
."
sung'n ditt Lied kann man ümmer werrer giern hüürn,
leider is dat in Vergätenheit geraden. Ook deshalw will ick
all Strophen hier taun Schlutt in Erinnerung bringen:
Rostock, Rostock du bist wunderschön,
schon so alt und doch so jung.
Wer dir, wer dir in's Gesicht geseh'n,
sagt, du hast den richt'gen Schwung.
Stolz fahr'n deine Schiffer in die Welt hinaus,
künden von dem Frühling, hier bei uns zu Haus'.
Jeden Sommer tummeln sich an deinem Strand
tausend Badenixen, knusprig braun gebrannt.
Seht die neuen Häuser Südstadt,
Lütten Klein,
seht die frohen Menschen und stimmt mit uns ein:
Einst nur kühne Träume, heute Wirklichkeit,
schaut Euch diese Stadt an, Spiegel uns'rer Zeit.
Ingang vun Westen, Allee
Rostock, Rostock du bist wunderschön,
schon so alt und doch so jung.
Wer dir, wer dir in's Gesicht geseh'n,
sagt, du du hast den richt'gen Schwung.
Jenny Petra, Rostock, Rostock Lyric