Logo "Wunnerwarken in Mäkelborg"Wunnerwarken in Mäkelborg, Deel 23:

Fohrt na'n Zingst

vun Gisela Reink


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Wi Lüd' vun'n Krink "Jahresringe Rostock" sünd tworst ümmer in'n Draff, oewer wi jagen nich von einen Uptritt na den'n annern. Wi hemm' väle Ideen, plägen de plattdüütsche Sprak un dat, wat bi uns Bruk is, liern mihr oewer de Geschicht von unse Heimat, läsen giern, wat plattdüütsche Schriewerslüd tau Papier broecht harn un schrieben af un an sülben ein bäten up.


Histoorscher Grenzweg twischen Mäkelborg un Pommern up'n Zingst

Jedes Johr maken wi för den'n Verein eine gröttere Veranstaltung. Taumeist stellen wi bedüdende plattdüütsche Persönlichkeiten vör — un dat versäuken wi mit Qualität tau daun.

Ick glöf, ditmal gelüng uns dat werrer mit dat "Martha Müller-Grählert-Programm". Vör 100 Johrn harn de "Meggendorfer Blätter" in ehre Zeitung dat Gedicht "Mine Heimat" von Martha Müller-Grählert afdruckt hatt, dat bald dorup as "Ostseewellenlied" sienen Wech in de Welt makte.

Up Vörschlag von Hans Jürgen Grebin verbünnen wi de Biographie von Martha und de Gedichte von ehr mit ein deip beindruckendes Video, dat Herr Gäbel extra för disse Veranstaltung taurechtmaakt hett un wo ümmer werrer dat Ostseewellenlied up disse un de Ort tau hüürn wier. Dörch sihr gaudes Tausamenspäl von Programm un Video wür' de Namiddag ein Erfolg.

Dorför danken wi Krinklüd Herrn Gäbel. Wi danken ok unsen Vereinsvörsittenden Hans Jürgen Grebin, de sick üm all den'n technischen Kram un üm den'n organisatorischen Aflop kümmert hett.


Zingst. Foto Dieter Guderian

Wi harn de Idee, mit eine Fohrt na Zingst dat Läben von Martha Müller-Grählert noch ein bäten mihr tau verinnerlichen. Dortau führte Gisela Schwarz ehr Soehn extra mit uns na Zingst. Gisela Schwarz, Edith Tschorn un ick wullen uns vör de Veranstaltung ein Bild von Marthas Läben in Zingst maken.

Disse hütige Fohrt mit Reisedienst Schröder wür' oewer von unsen Chefing organisiert. De Vörschläge stammten von uns un Fru Schelensky. De Freud' wier grot, denn väle von uns wiern vör Tieden upn Darss wäst un nu niegierig, wie sick Fischland un Darss verännert harn.


Marthas Graff

Besoech bi Martha


Kark in Zingst. Foto Dieter Guderian

Tauierst wulln wi na den'n Friedhoff. Wi löpen ein Stück dörch Zingst. De Kirch steiht direkt an'n Friedhoff. De Dör wier up, alle güngen rinner. Ick ok...

De Kirch' is binnen ganz einfach. Wittsträken Wändn, up 3 Sieden eine hölten Empore, schöne grote Orgel, Altor mit 3 grötere Heiligenfiguren. Upfallen deit dat bemalte Döpbecken genauso as de inschnitzten Namen von de in den'n 1. Weltkrieg Gefollenen ut Zingst. Dor möt de Blick up fallen, wenn man de Kirch verlaten deit — un dat makt ok noch na 90 Johrn bedrapen.


Altar un Orgel in de Zingster Kirch


Krinklüd an Marthas Graff

Nu güngen wi in Richtung Graff von Martha Müller-Grählert. Lüd', de Graffpläg makten, keeken uns bass erstaunt na. Ick grüßte fründlich. De Städ', wo Martha schlapen deit, is würklich sihr plägt. Dat Graffkrüz ut Marmor dröcht de Inschrift: "Hier is mine Heimat, hier bün ick to Hus." Näben dat Krüz stahn rechts un links Ginsterstrüker. Dat Flach is mit eine breide Buchsboomheck infaat. In de Mitt' bläuht Heidkrut. Dat süht wunnerschön ut. Gisela Schwarz har Blaumen köfft. Alle Vereinslüd ut'n Bus harn Geld spend't. Gisela säd' poor Würd' tau'n Gedenken un soechte einen gauden Platz för de Vas' mit de Blaumen.

Denn güngen wi na den'n Museumshof Zingst. In eine bannig lütte Stuw stahn noch'n poor Möbelstücke ut Marthas Sünnenkringelhus.


De Straat "Sünnenkringel" hüüt


Utstellungsstücken

Sei lacht fründlich ut ehr Ölbild ruter. Imponiert hett mi de olle Schriewmaschin "Mercedes" mit den inspann'ten schräben Breif. Sihr gediegen süht de Schriewschrank ut. In dat apen Vertiko stahn un liggn Hefte, de Martha Müller Grählert eins schräben har, tau'n Bispill de "Schelmenstücke" un "Mudder Möllersch".


Marthas Schriewmaschin

Gaut, dat wi na unsen Krinknahmiddag disse Fohrt makten. Alle wiern recht bewägt. Up de Rückfohrt wür' noch eine CD afspält, de Sigrid Ely mitbroecht har. So hürten wi nich bloten de Ostseewellen, nee, ok de Gedichte von Martha, de ierst vör poor Johrn vertont worden wiern. Danke, Martha! Du hest uns Gedichte hinnerlaten, de du eins mit väl Hart schräben hest.


Gedenktafel an't Wohnhus von Martha Müller-Grählert

Ahrenshoop

Jedeine Vereinsfohrt is eine Bildungsfohrt. Dat wier ok bi disse Fohrt so. Uns Chefing wull uns eigentlich de Stell wiesen, wo eins de Grenz twüschen Mäkelborg un Pommern verlopen is.


Histoorscher Grenzweg twischen Mäkelborg un Pommern up'n Zingst

Oewer wi hürten nich richtig tau un güngen alltausamen na de Schifferkirch. Wecker de eins seihn hett, den'n möten de Ogen lüchten. Ne, nicks mit de grotorrige Backsteingotik, nee, man glöft, dat dor jemand einen groten Kahn umstülpt un den'n denn mit Ruhr afdeckt hett.


De Schifferkirch


Ahrenshoop

Binnen is de Kirch ganz un gor mit Holt utschlagen worden. Dor glöft man würklich, dat dat eins 'n Schipp wäst is. Modelle von olle Sägler häng'n von de Deck dal. Dit Hus strahlt Geborgenheit ut. Sihr interessant is dat Döpbecken, dat neben de Säglers de einzige Schmuck in dissen Bu is. Dat Becken, woll ut Messing, ward von mihrer lütte Nackedeis dragen, de ein Künstler ut Holt schnitzt hett. In de Messingschal warden alle Namen von de Döplinge un de Daten dortau ingraviert. De Rand buten un binnen hett gor keinen Platz mihr. Nu möt de Beckenbaden dorför herhollen.


Ahrenshoop

De Glockenturm steiht näben de Kirch, hett drei lütte Glocken, de dörch twei schöne halfrunde Wändn vör Wind un Wärer schützt warden. Achter de Kirch licht an einen Afhang de olle un de niege Friedhoff, un dor schlapen ok bekannte Rostocker Persönlichkeiten. Kurt un Erika Dunkelmann, beid' wiern Schauspälers, oewer Kurt wier noch väl mihr. Hei schreew Bäuker un malte wunnerschöne Biller von dat Fischland un den'n Darss. In sienen Hauptberuf oewer wier hei Ingenieur un Werftdirekter un sihr beleiwt. Man schnackt noch hüt gaut von em...

De Krink makte ok eine Veranstaltung oewer sien Läben, as Rostock den'n 100. Geburtsdach von em fierte.

Uterdem liggn dor Hans Anselm Perten un siene Fru Christine van Santen. Beide wiern äbenfalls Schauspälers. Perten wier väle Johrn Intendant von uns Theater un makte dat wiet oewer de Grenzen von de DDR bekannt. Ick glöf, de Störtebeker-Festspiele hett hei tausamen mit Kuba (Kurt Bartels) uterdem in't Läben raupen. De Besoech hier ward uns ganz gewiss in Erinnerung blieben.


In't Zingster Museum

Prerow

Kolleginnen un ick harn uns in Prerow de Utstellung von de välen Cartoons ankäken un väl schmunzelt un lacht. Nun wier ick gepannt, ob anner Lüd' sick ok so amüsieren künnen. Tauierst dacht' ick, dor wür all allens afbugt. Dat wier oewer nich de Fall. Dor wieren doch morgens, Klock 5, Randalierer wäst, harn mihrere Wändn mit Cartoons kaputt makt, un de Utsteller wier g'rad bi 't Uprümen, as wi keemen. Hei säd: "Ich würde mich aber freuen, wenn Sie die Austellung trotzdem ansehen würden!" Dat makten wi denn ok un lachten un schmunzelten bi dit un dat lütt Bild.

Ick köffte natürlich werrer Postkorden. De Utsteller vertellte uns, dat de Randalierers, Gott si Dank, fat't worden wiern. Sei wullen noch in einen Laden inbräken un sünd von de Polizei erwischt worden. Alle 3 Personen sünd noch Görn. Sei wiern besapen un harn kifft. Un nu kümmt't: Twei dütteihnjörrige Dierns un ein föfteihnjörriger Jung wiern de Randalierer. Nu möten de Öllern den'n Schaden betahlen. Dat ward nich billig. Wat hemm' disse Görn denn ok bi nachtschlapen Tiet dor tau säuken?
Wi wiern oewer liekers mit dat taufräden, wat wi tau seihn krägen hemm'.

Cartoons

Männig Teikner, dat is klor,
malt un teiknet mit Humor.
Hett hei 'nen Gedankenblitz,
fählt em nich de Mudderwitz.
Dormit sett't hei einen Punkt
up dat "i", dat nu ok funkt.
Juchen un väl Hoegerie
maken't Hart von Sorgen frie.

Zingst, nochmal Museum


In't Museum Zingst

In de annern Stuben von dat Museum hängen Kapteinsbiller an de Wändn. Allens, wat man früher in Stuben un Koek brukt hett, wat man dortaumals antreckt hett, kann man hier vörfinnen. Mi beindruckte werrer de lütte Weig', in de bi de grote Sturmflut ein lütt Diern oewer de Wellen schaukelt worden wier un rett't warden künn.

Dat Museum hett ok eine Fierschün, de gliektiedig as Standesamt fungieren deit. Dorachter is 'n plägter Buerngorden.


In't Museum Zingst

Ok hier, in dat Museum, seihn wi de schönen bunten Dörn von'n Darss. Ick har bi'n Intritt gliek na de Bäuker von Martha Müller-Grählert fraagt. Sei sünd würklich all verköfft. Wi harn jo nülich g'ra' noch de letzten krägen. De Fru vertellte uns oewer, dat tau ehren 70. Dodesdag 2009 viellicht werrer Bäuker von ehr druckt warden. In de Pommernstuw näbenan stellte ick de glieke Frag. De Verköperin erkennte mi glieks werrer. "Ach, nun weiß ich, wer Sie sind. Sie haben ja die letzten Bücher aufgekauft. Wir hatten für Sie noch im Keller die letzten herausgesucht."

Harn wi noch Bäuker krägen, ick glöf, na de Beläwnisse mit Martha wiern wi sei alltausamen los worden, denn dat wier noch 'ne DDR-Utgaw wäst un har bloten 1,50 Euro dat Stück kost'.
Ick freute mi, dat wi na unsen Uptritt an'n 10.09. nu noch eins in Zingst wäst sünd.

Barth


Barth

Wi führten wierer na Borth. Dor gifft dat noch eine Stell, wo dat Geburtshus von Martha Müller-Grählert (eentlich Johanna Daatz) stahn har. Dat har Fru Schelensky ruterfunnen, oewer dorhen wullen wi nu nich mihr. Wi wullen in dat Vineta-Museum mit all de Textilfiguren. Fru Schelensky har uns dorvon vörschwärmt. Dat de Wech so wiet tau lopen wier, harn wi nich dacht. Wi ielten dörch de blitzsauberen Straten un harn denn nich mihr väl Tiet. Dor verzichteten de meisten von uns up den'n Besäuk. Tau düer wier ok de Intritt för 20 Minuten. 9 Vereinslüd bläben liekers dor, ick ok.

Nee, wat geef dat all tau seihn, un allens ut Stoff. Textilartistin Stefanie Alraune Siebert har doran 27 Johrn neiht.


In Barth


An'n Barther Haven

Dor sitten in eine Stuw langwielte rieke Lüd, in Minschengröt, elegant antreckt von Kopp bet Faut, vör sick einen Disch, de ünner all de schönsten Leckerien bald tausamenbrök. Dat allens ut Stoff. Spargel, Karpn, Aantenbraden, Rollmöpse, Lachshappens up Platten, Wurst un Schinken, äbenfalls warm Spiesen. Eine Pölltüffel müsst ick sacht straken, de wier ök neiht un seech tau'n Rinbieten echt ut. Ob Irdbeern, Kaviar, Awt- un Sahnetorten, Schokoladenkauken — allns, allns ut Stoff.


Kunstwark in Barth: Huch?!

Sogor Angela Merkel begrüßte uns an'n Ingang, ok ut Stoff — un in eine lütt Stuw seet Miss Marple. Koch un Koekenjungs in de Koek harn all dat Gemüse un Fleisch vör sick, dat se för de Herrschaften dor baben fein anrichten wulln, allens ut Stoff, de Hundn un Katten, ok de Lüd, de flietig danzten. Eine Fru seet up einen Stauhl, un uns Chefing wull g'ra' tauknipsen, as de sick bewägte. Dat wier nämlich de Upsichtsfru. Wat geef dat för ein Lachen...


Ein Deel vun de Textilutstellung

De Utstellung wier wat taun Ogenuprieten, dat wier wat taun Freudn. Alraunes Utstellung wier in London, Kopenhagen, in Berlin, Stuttgart, Paris, Rom, Mailand usw. wiest worden un har ehren Wech in dat lütte Borth funnen. Ick glöf, de Stadt kann sick dull iehrt fäulen.


Fotos: H.Jürgen Grebin

31.10.2010


na baven