Ick glöf, ick möt hüt inbäuten. Wenn wi von
unse Tour kamen daun, denn sünd wi gewiß dörchfroren.
Dorbi geiht dat up Juni tau. Wat denkt sick de Mai eigentlich?
Klor, werrer geiht dat mit Winterkledaschen up Fohrt!
Dorvon lött sick de Raps oewer nich beindrucken. Hei is
vull upbraken un wür' gäler as de Sünn' strahlen,
wenn de Sünn' sick seihn laten würd'.
Liekers is mi froh taumaud, denn hüt geiht dat in de Richtung,
de mi siehr leiw is un wo wi väle Johren eine Ferienwahnung
hatt un allens afkajohlt un aflopen hemm'.
Gauden Dach, Tet'row! Hallo, Remplin! Wo hest du dien Adeborsnest
up dat Stadtdur laten, Malchin? Na, Stemmhagen, wat hest du hüt
tau beiden? Kriegen wi ok diene Eiken tau seihn?
Wi kriegen!
Stemmhagen kickt uns fründlich un sauber an. Fritzing sitt
noch up sienen Platz vör dat Rathus, von den'n Koppschuss
von 1945 is siet Tieden nicks mihr tau seihn. Wat har de Schmitt
dormals, kort na de Reparatur, up de Räknung schräben
hatt? "Kopfschuß von Fritz Reuter beseitigt?"
So ähnlich har dat jedenfalls Herr Brüsehaber vertellt.
Fritz sitt gelaten näben de välen lütten Figuren
ut siene Bäuker. De laten de Harten höger schlagen.
Na, dor möt doch de Knipserie losgahn!
Kunstwark ut ein fällte Eik.
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Ick har dat Literatur-Museum väl lütter in Erinnerung
un meinte, eine Stund'n wür gaut utreichen. Dor har ick mi
oewer total vergaloppiert. Dat ganze Hus is intwüschen Museum
worden, un tworst ein mit ein hoges Niveau un bekannt in ganz
Düütschland.
Ne, wat gifft dat nich all tau seihn un tau läsen! Schöne
Biller von Reuter, besünners in sien Öller, Teiknungen,
de hei makt har, Inrichtungsgegenständ'n ut sien Öllernhus,
Gemälde von siene Öllern. Murring wier eine schöne
Fru wäst un müsst so früh starb'n. Sogor einen
Film kann man ankieken, dat möt "Kein Hüsung"
sien. Imponieren daun mi de Bäuker, wiel ick dor olle Utgaben
von Hinstorff seihn dau, de ick sülben heff. Dor kann ick
mi wat up inbillen. Grienen möt ick, as ick Fritzings Fru
un ehre Bräuder seihn dau. De hemm' alltausamen de glieke
spitze Näs' un seihn so ut, as wenn sei weiten, wat sei willen.
Afstarven Eikbom
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Fast steiht, ick möt noch eins hen un mi bi dat Anseihn
un Läsen väl Tiet laten, oewer ierst, wenn de Ogen bärer
kieken könn'n. Hier erleddige ick ok noch einen lütten
Updrach, denn ick oewergäw an dit Museum eine Teiknung von
Kurt Kaiser, de siene Fru mi gäben har. Kurt Kaiser har vör
Johren eine gaude Teiknung von Fritz Reuter makt hatt. De Oewergaw
spälte sick so af. Museums-Fru: "Ich würde die
Zeichnung gern nehmen, aber ich kann sie nicht bezahlen."
Ick: "Das soll eine Schenkung sein, Frau Kaiser möchte
sie dem Museum vermachen." "Oh, dann würde ich
sie gern nehmen. Können Sie etwas dazu schreiben?" Ick:
"Ich habe hier schon etwas vorbereitet." Sei is glücklich,
lött sick noch de Adress' gäben, üm sick tau bedanken.
Sei schätzt de Teiknung as siehr düer in. Ick freu'
mi, har ick doch verspraken, de Teiknung hentaubringen. Ick denk,
so kann ein Minsch ok wiererläben. Chefing makt noch ein
Foto von den'n groten Dichter un Schriewer, de in sien Läben
väl dörchmakt har un de tau sienen 200. Geburtsdag in
uns ganzet Land iehrt ward.
Denn geiht dat in Richtung Ivenack. De Eiken verbind't man ümmer
mit dat Leed von Fritz Reuters "Ick weit einen Eikbom".
Sei warden mit de Tiet weniger, wiel ok Böm starben daun,
oewer de noch dor sünd, vör de möt man mit Andacht
un Iehrfurcht stahn blieben un den'n Anblick deip in sick upnähmen,
denn sei sünd as Naturdenkmal ok lebännige Geschicht'.
Eiken von Ivenack
Dor deit ein Eikbom starben.
All morsch sünd Bork un Stamm.
Ein Telch will nich verdarben
un is den'n Bom siehr gram.
Hei gräunt un will noch läben,
väl Wöddeln sammeln Kraft.
De willen sei em gäben,
dormit hei't Läben schafft.
Sien Nahwer Eikbom näbenan
deit jeden Minsch erfreun,
wiel de sick hier sattkiek'n kann
an all dat Maiengräun.
De Minsch sall olt ward'n as'n Bom,
wünscht männich Minschenhart.
Taumeist blifft dat 'n schöner Drom,
wiel man nich so olt ward.
Bedrapen stahn wi vör de Eiken, de ehr Bork all verluren
hemm', vör sick hendrögen daun und liekers an disse
un de Stell noch'n Telgen utgräunen laten.
Wat möt dor för Läbenswillen instecken!!! De dusendjöhrigen
Eiken sünd intünt, sei sallen noch lang de Minschen
Freu' maken, de Botaniker einen Grund tau'n Forschen gäben
un de Gemeinde un uns Land Geld inbringen, sei sünd jo schließlich
de öllsten, stärksten un schönsten Eiken in ganz
Middeleuropa. Ick bün stolt, dat ick vör disse Naturdenkmäler
stahn kann, mi inspirieren lat un froh bün, dat mi dit Beläwnis
noch vergünnt ward. Dat Läben is doch schön, orrer?
Hier lohnt ok ein langer Spaziergang dörch den'n gaud plägten
Park. Kieken möt man, oewer hier afstorben Böm,
dor sünd weck afbraken, nich bloten Eiken, ne, ok Bäuken
un Kastanjen. Eine Eik licht total terbraken näben einen
läbigen Bom. Ehr Holt süht ut, as wenn dat all tau Stein
worden is, oewer wo de Stamm eins stünn, dor süht de
Ierd doch noch recht mählig ut.
De Barockpavillon, Foto. Klick up
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Rundüm stahn Bäuken, binah ein ganzes Bäukenholt,
väle ok all olt oewer alltausamen maken mit ehr Maiengräun
allens hell, licht un mien Hart froh.
Ja, un denn seih ick den'n restaurierten Barockpavillon, in den'n
man väl oewer Böm, Vagelwelt un allerhand Diere seihn
un hür'n kann. Dornäben is nich bloten ein Café,
ne, rund üm eine schöne dicke Eik wiedt Damwild
einfach so as de Schaap orrer Zägen, ahn Tun, total
diszipliniert orrer domestiziert orrer tahm orrer?
Motive, Motive tau'n Malen!!!
De Barockpavillon, maalt. Klick up tau'n
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Oll Bom
Wenn allens üm mi her still is,
wenn sick blot' Blärer räg'n,
denn kümmt Erinnerung gewiß.
Ick seih sei allerwäg'n...
Du oller groter dicker Bom,
wat heff ick diene Bork all strakt.
Wur oft heff ick, nich blot' in'n Drom,
vertwiefelt di üm Rat befragt.
Eins liehrtest du mi, de du olt,
as ick vull Trurigkeit,
dat warmes Läb'n oft ok kolt
doch liekers wierergeiht.
"Dat Läben is nich bloten Last,
dat hett di väl tau gäb'n.
Holl du blot noch dat Gaude fast
un läw dien einzig Läb'n."
Tschüßing, Ivenack. Up na Ankershagen! Dor läwte
doch Heinrich Schliemann.
Da liggen se fuul rüm, de Damhirschen
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Urolle Feldstein-Kirch, Schloß, Burgruin', Findlinge, Havelquell,
Johann Heinrich Voß, Oewersetter von de Ilias un noch väl
miehr. Na, dor müsste ein plietscher Pasters-Jung doch wissbegierig
warden, siene Phantasie spälen laten, drömen un de Sehnsucht
na Geschicht' un Welt entwickeln. Schliemann wier siehr sprachbegabt
un beherrschte in sien Läben 20 Spraken. Dat möt man
sick mal up de Tung tergahn laten.... As hei as lütt' Jung
ein Bild von Troja seihn har, dor füng hei an, sick ein Läbensziel
tau stellen, oewer dortau brukte hei Tiet, müsste väl
können un väl Geld verdeinen. So wier hei nich mihr
jung, as hei anfüng, Troja tau säuken. Wat hei denn
allens funnen hett, dat kann man in Ankershagen läsen un
Originale orrer Nabildungen bestaunen. Wi all sünd bannig
beindruckt un äbenso bannig stolt up einen Jung ut Mäkelborg,
de sogor Ehrendoktor von unse Uni worden is.
De Bock hett Bock
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Ick heff ok hier noch wat tau erledigen, denn ick will miene
2. Teiknung loswarden. Ick oewergäw sei de Upsichtsfru, oewer
bald halt sei mi in dat Büro, wiel nu de Chef, Dr. Witte,
dor is. Wi ünnerhollen uns, un hei freut sick dull oewer
dat Geschenk, dat hei rahmen will. De poor Sätze von de Schenkung
nimmt hei giern an. Klor is em nich, wat NNN bedüden deit.
Hei is ierst 7 Johren hier un stellt sick mihr ein Werbeblatt
dorünner vör. Nu will hei gliek in't Internet kieken.
Ick sall sien Dankeschön an Fru Kaiser utrichten. Hei schenkt
mi twei Poster von Ankershagen.
Männich ein köfft sick "Der Traum von Troja",
un ick staun, dat dat dat Bauk noch gäben deit. In de Kirch
gahn wi natürlich ok. Ick har de nich so natt, düster
un kolt in Erinnerung, wüsste noch von de middelöllerigen
Wandmalerien, von den'n Düwel, de mi ut de Eck anlachen ded.
Einen Düwel in eine Kirch har ick vör Johren taun iersten
Mal hier seihn.
Havel-Stele. Klick up tau'n Vergröttern!
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Dat Grawkrüz von Schliemanns Murrer up den'n Kirchhoff süht
mit de Goldschrift as nie ut. Wi nähmen Afscheed von Ankershagen
un sünd platt, dat binah achter dat Schloss al de Havelquell
sien sall. Thomas, uns Fohrer, is all allerhand mit uns gewennt,
oewer denn weit hei, wo hei parken möt, un wi lopen noch
500 m bet na de Quell. Tauierst seihn wi dat Schild mit de Warerscheid.
De wiest uns, wecker Warer in de Nurdsee fleiten möt, un
wecker leiwer den'n Wech in de Ostsee vörtrecken deit. Dorbi
wiest bloten eine lütte Tafel up disse bedüdende geographische
Besonnerheit hen. De Quell sülben kann man binah as Gedenkstätt
anseihn. Hier sprudelt flott wech de Havel ut de Ierd in einen
Graben, de sick denn bald tau einen Fluß mausert. Dat is
würklich eine hervörragende Stell, de mit Geschmack
anlecht worden is un tau'n Verwielen inladen deit. Ja, un man
kricht keine schietigen Schauh un keine natten Bein, wenn man
sick vörsüht. An dat Vörseihen denkt Chefing nich,
hei fäuhlt sich as in junge Johren un land't in de Quell.
De Johresringlers vör dei Havelquell
Kaputt, wiel de Kopp den'n ganzen Dach oewer as Trichter fungiert
har un tau väl verarbeiten müsste. Doch oewerall hürt
man: Dat wier 'ne gaude Fohrt, eine billige Fohrt, eine Bildungsfohrt,
eine gelungene Fohrt!!!
Na, Chefing, dat is doch'n "Lobgesang?"
Havelquelle
Wat quillt dor ut den'n ollen Born?
"Büst du de Havelquell?
Wi soechten di all väle Johrn,
geneiten di nu still.
Infat't von Stein, du lütte Pütt,
sprudelst du hell un klor,
un näben diene deipe Mitt'
ligg'n blanke Pennings gor.
Du rührst sogor ok Chefings Hart.
Dien Kraft schätzt hei falsch in.
Ok wenn hei recht bald 80 ward,
hett Undoech hei in'n Sinn."
"Na, wecker wagt den'n groten Schritt,
stiggt oewer disse Quell?
Ick sülben mak den'n Spaß ok mit.
Sei is man lütt, de Stell."
"Du Born, de du fix Havel büst,
dat woll nich dulden warst!!!
Wat is denn dat för ein Gelüst
so in den'n Läbensharwst?"
Vull Wagemaut, miehr cool as käuhl,
makt Chefing einen Schritt,
as Havelquell em ahn Gefäuhl
einfach de Bein wechritt.
Dor liggt hei platt as eine Patt,
un alle schriegen lut:
"Ach, Chefing, du büst pladdernatt!
Wi helpen di dor rut!"
"Lütt Havelborn, hoegst du di gor?
Du müchst den'n Anblick malen?
Wecker jung sick fäuhlt mit grieses Hoor,
möt mit "natt Büx" betahlen."
Nanu, hei warrt doch nich amenn in verdrunken
sien...?