Wunnerwarken in Mäkelborg, Deel 15: Dei lüttste düütsche Insel in dei Ostsee
vun Hans Jürgen Grebin Sei is ca. 1.550 Meter lang un maximal 570 m breit un hüürt tau dat Bunnsland Mäkelbörg-Vörpommern. Mit 54 ha Landfläch is sei ook dei östlichste Insel Düütschlands in dei apen Ostsee. Dei Leuchtturm hett denn glieken Namen. Disse Insel licht 12 Kilometer vör dei grot Insel Usedom un gehüürt rechtlich tau dei Gemeind Kröslin up dat Fastland. Up dei Insel mit ehr markant Steileuwer steiht dei 49 m hooge Leuchtturm mit sien starkstes Lüüchtfüer in dei ganz Ostsee.
Dei ganz Insel is Naturschutzgebiet. Veele rare Planten gifft dat hier, un för dei groten Vageltööch in Frühjohr un Harvst is dei Insel ein wichtige Raststation. Na dei Gripswolder Oie, wie sei ook nöömt
ward, leggen Utflugsdamper von Peenemünde orrer Freest an.
Allerdings dörpen ann Dach maximal 50 Lüüd' an
Land kamen. Dat is wägen dat Naturschutzgebiet. Mit ein privates
Boot dörbens nich anleggen. Inn Schutzhaben von dei Insel
licht siet 2009 dei niegste Seenotrettungskrüüzer vonne
DGzRS.
Dat Naturschutzgebiet ward siet 1993 vonn Verein "Jordsand" betreut. Inn Johr ward hier in Tausamenarbeit mit dei Vagelwart Hiddensee ca. 20.000 Vagels beringt, üm denn Vageltoch wissenschaftlich tau ünnerseuken. Up dei Insel hett sick dei Bärlauch besünners gaud entwickelt. Wo sünst wasst soväl dorvon? Nich mal in'n Putbuser Park! Dei Nam vonne Insel kümmt von denn ehemaligen Besitter, dei Hansestadt Gripswold, her. Sei hett dei Insel 1291 von Wolgast köfft. "Oie" heit up nedderdüütsch "Insel". Dei Wolgaster moeten dei Insel, uursprünglich ein Geschenk von'n Pommernfürsten Bogislaw IV., in't Johr 1281 ut Geldmangel verköpen. Dei Gripswolder schickten ehre Tuchtpier hierher up dei Sommerweid.
Ierst üm 1850 wür dei Insel duerhaft von drei Pächters bewahnt, dei näben Fischfang ook bäten Landwirtschaft bedräben. Von 1853 bit 1855 wuer hier ein Lüchtturm buut. Touristisch ward dei Insel Oie siet Juni 1877 nutzt. Dat Dampschipp "Otto" uut Wolgast bröchte tau disse Tied ierstmals Badegäst up dei Insel. Na den Iersten Weltkrieg wier blots noch ein Pächter up dei Oie. Dei buute 1928 för dei Inselbeseuker sein Anwäsen "Inselhof" tau ein Pension mit Restaurant uut. Prominente wie Asta Nielsen un Thomas Mann wiern hier tau Beseuk. 1932 wier dei Insel Kuliss för einen Film mit Hans Albers in dei Hauptrull.
Denn füng dei Kriegsvörbereidung an un dei düütsche Wehrmacht buute dei "Heeres-Versuchsanstalt Peenemünde" up. Dei letzt Pächterfamilie müsst 1938 dei Oie verlaten. Dat militärische Personal wüür hier ünnerbröcht, un dormit wüür dei Insel ein Sperrgebiet för oewer 60 Johr. Von 1937 an wüürn hier Raketenstarts dörchführt. Ein Bunker dorvon is noch hüüt tau seihn. 1942 weern se mit mit dat Raketenscheiten all dull taugang. Un dat güng bit Harvst 1944 so. Dei Raketen, dei offiziell A1, A2 usw. heiten dään, wöörn V1 un V2 nöömt; V1 wier dorbi dat offizielle Modell A3. A4 geev dat woll in Plaan und Modell, keem aver nich miehr ton Insatz. A5 is de Rakeet Saturn, de nan Maand flagen is. De wüür to Kriegstieden nich miehr buut. De Maandfloog füng also hier an, up dei Gripswolder Oie! Dei A3-Raketen güngen senkrecht in denn Himmel; mitünner aver sünd Dwarslöper mit gresigen Krach in dei Ümgegend, ook up Rügen, daalgahn. Trümmerstücken wöörn bi dei Jungs hoch hannelt. Un de Gestapo wull se doch all hebben! Tau DDR-Tieden wier hier dei NVA, weil ditt Grenzgebiet wier. Dei "VEB Forschungsstelle für Bienenwirtschaft" harr hier ein Körstation för Immenköniginnentucht.
Na dei düütsche Einheit 1990 güng dei NVA von "Buurd", un dat Sperrgebiet wuer uphaben. Nu güng datt mit denn Vandalismus von dei Bootstouristen los. Deshalw kann man von Glück räden, datt dei Verein "Jordsand" hier sien Station för Vagelberingen inrichten däd. Baden up dei Oie is verbaden un ook kein gastronomisch Inrichtung giwwt dat miehr. Awer dei Insel steiht uns all taun Wandern up ein uutschildert Wech vonn Haben bitt tau den Lüchtturm apen. Un dat is ook gaud so! 9.8.2009
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