Wunnerwarken
in Mäkelborg, Deel 11: vun Gisela Reink Wi hemm' in dit Johr noch gor nich väl Sünnenschien hatt, oewer an dissen Morgen strahlt uns Klara an. Chefing hett äben doch den'n richtigen Draht tau Petrussen dor baben. So führn wi nu mit Sünnenschien dörch uns' Land, dat miteins werrer ein Land taun Verleiwen is. Blager Häben, gräune Ackers, düster Holt un mittenmang witte Schwans, so an de 100 Stück. Na? Is dat wat? Den'n Kontrast möt man doch geneiten! Wildgäus un männig Reh-Family laten sick de junge Saat äbenfalls gaut mund'n. Bi soväl Idyll' möt einen doch dat Hart upgahn. Wi führn dörch Güstrow. Dat Schlott präsentiert sick von de Wischensiet ut, grad' so heff ick disse historische Kostborkeit ok ümmer vör Ogen hatt. Links un rechts von de Strat ut sünd de Inselsee un de Moor- orrer Sumpfsee tau seihn. Erinnerungen stiegen up. Dat Güstrow sick in de verläden 50 Johrn so breit makt hett, kann ick binah nich begriepen. Bald führn wi dörch Lütt Breesen, na, denn kann Grot Breesen ok nich wiet sien, un so is dat ok. Mit grot hett dat Dörp wohrhaftig nicks tau daun, oewer wat uns dor baben von den'n "Barch" anstrahlen deit, dat is wohrhaftig grotorrig. Dor, wo eins dat Gautshus wäst is, steiht up oll Gemüer ein wunnerschönes Gautshotel mit siene Näbenhüser. Alle strahlen uns mit ehre sünnengälen Pastellfarben an, as will'n sei uns upföddern rintaukamen. Chefing har uns all up dat Hotel un de välen Bäuker niegierig makt. Wi bringen Bäuker mit un will'n giern twei för ein intuschen. Nu oewer will'n wi iersteinmal de Husherrin von dat eerste Bäukerhotel in Düütschland kennenliern un uns 'n bäten wat vertelln laten. Na, dor is sei jo all. Strahlende Ogen, fründliches Lachen un gliek fleigen ehr unse Harten tau. Man, hett de Fru eine Utstrahlung!! Sei is woll so üm de vierdig, hett kortes düster Hoor, 'ne gaude Figur, is geschmackvull antreckt un hett eine lockere Ort, mit uns tau räden. Man süht ehr an, dat sei keine Arbeit schugen deit un düchtig taupacken kann. Sei is klauk, couragiert un as Arbeitgäberin in de Ümgägend fragt. Tauierst kieken wi uns in de Landschaft üm. Sei führt uns an ehre Leiwlingsstell, an einen Afhang. Deip ünnen up de Wisch grasen all de Schap. Achter de Wisch is väl Holt. Dat sünd woll Dannen un Barken, un dor is ok 'ne niege Strat tau seihn. Dat is de Radwannerwech, de bet Kopenhagen gahn deit. Ick heff mi all oewer de schöne niege Strat wunnert hatt, denn hüt ward de Penning doch bannig ümdreiht, disser Wech hier is oewer ein internationaler. Dat Gras üm dat Hus is all saftiggräun. Up de Beete bläuht dat hier un dor. De Tulpen kamen rut. Mang de Blaumen stahn hen un wenn lütte Keramiktafeln mit originelle, humorvulle Inschriften: "Sonnenschein, Lachen und Freunde sind immer willkommen." Dat's 'n gaudes Motto. "Dem Betrübten ist jede Blume ein
Unkraut, Wat wohr is, is wohr. "Der Garten wächst mit Liebe." Dat markt man. "Unkraut zu verkaufen! Selber pflücken!" Na, denn man ran. Uns' Besichtigung geiht wierer. Dor, an'n Ingang tau den'n Keller läs ick: "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!" Den'n Spruch kenn' ick all lang. Hei is'n richtigen Wechwieser. Wi gahn in de historischen Kellergewölbe, wo jedein Stein restauriert worden is. Hier sünd ok de Köck un de Bar, verschiedene Rümlichkeiten, sogor eine Hochtietsstuw. Allens süht so gemütlich ut, dat ick mi eine Fier gaut vörstellen kann. Ick seih dat upschlagen Gästebauk un läs: "Tolle Atmosphäre, sehr gutes Essen,
aufmerksamer Service." De Husfru führt uns wierer. Dat geiht na baben. Sei vertellt mit väl Leiw un Sachkenntnis von all dat, wat sei üm-, nie-, up- un utbugt hemm'. Ümmer werrer hür ick liesing: "Ach wie schön. Das ist eine von uns." "Ist das schön, daß das eine von uns ist." Ja, dat mein ick ok. Fru Weiß stammt ut Stralsund. Sei leiwt ehr Land Mäkelborg-Vörpommern, un dat süht man ehr an. In dat schöne Café läs ick "Es gibt Dinge, die sind mehr als einen Blick wert." Also, hier in dit Hus möt man väle Blicke hen un her schmieten, in de hübschen Stuwen mit den'n Hauch von Andalusien, in de Bäukerschapps un Bäukerstuben, in de Läs'ecken. Ne, wat einen allens so upfallen deit! In den'n Waschrum ünnen in dat Kellergewölbe stahn tatsächlich de handmakten Waschbeckens up Gestelle von urolle Neihmaschinen, un de Stuwennummern in dat Hus sünd up utrangierte Bäuker malt worden un hängen an'n Sacksband upknüppt näben de Doern. Ideen möt man hemm'! Un dorbi sünd wi nu endgültig bi de Bäuker. Dat 1. Bäukerhotel mit siene välen Bäuker hemm' wi all seihn, oewer de Bäukerschün' noch nich. Soeben Läben Wenn mi würd'n soeben Läben schenkt, Von dat Läsen Wecker giern läsen deit, De Bäuker, de wi mitbroecht hemm', warden von väle Mitfohrer dörchkäken. G. Schwarz find't ein Bauk un dorin miene Schrift. So ein Taufall... Ick müsst oewerlegg'n. Dat Bauk har Heinzing gehürt. Sien Verwandter har de den'n Verein vermakt. Grad' in dit Bauk har Heinz ein Gedicht von mi rinnerlecht hatt mit miene Ünnerschrift un de von mienen Mann. Is dat'n Taufall? Fru Weiß geiht mit uns in de Schün. Sei wiest up de välen Bäuker. Af un an makt sei sülben Baukläsungen. As ick de Bäuker seihn dau, blifft mi binah de Luft wech, nich bloten von de Verküllung. Dor stahn Hunnertdusende von Bäuker in Reih un Glied, ligg'n in Kisten un Kartons. Wi könn'n uns för de riekliche Bäukerspend'n Bäuker utsäuken. Kopp hoch, Kopp dal, utrecken, bücken, Kopp verdreihn. Miene Ogen segg'n mi, dat dat tau anstrengend warden deit, un furts bün ick oewerblicksbeschränkt... Wenn man sick hier dörchläsen will, denn brukt man mihr as soeben Minschenläben. De dicken Bäuker lech ick gliek werrer an Urt un Stell un säuk mi dünne ut. Ick griep mi ein Bauk, dat öller utseihn deit. Tatsächlich, 75 Johr is dat olt un hannelt von de Hugenotten, ein anner is von 1926 un hannelt von de Südsee. Denn seih ick ein Bauk von Jürgen Borchert. Klor, dat heff ick noch nich, un Borchert schrifft siehr gaut. In einen Karton licht dat Bauk "Fischland" von Käthe Miethe. Ok dat nähm ick mit un freu' mi. As ick Fru Z. dat Bauk von Käthe Miethe wies, grient sei bannig. Dat har sei mitbroecht hatt. Bi 300000 Bäuker twei Taufälle. Dor möt man doch dat Lachen kriegen. Groß Breesen Wi'st du de Welt nie kennenliern, 'ne Bäukerwelt vull Minschendröm, Nu kiek di üm! Läs' di nich fast! Un wi willn doch noch na Marlow. Tauierst führt de gaude Seel von dat eerste Bäukerhotel Düütschlands, Fru Conny Weiß, af. Sei hett in Schwerin tau daun un winkt uns fröhlich tau. Sei weit, dat sei Fründ'n wunnen hett. 26.4.2009
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