Engels in uns Läben:
Engels kœnen schwäwen

vun Behrend Böckmann


Ik heff noch keinen Engel ut Fleisch un Blaut seihn, dei sik mit Flüchten tau uns nå ünnen orrer von hier ünnen nå båben in’n Häben begäben hett, wenn wi mål von dei Engels mit Fedderflüchten ut dat Wihnachtsspäl tau mien Kinnertiet afseihn. Un liekers gifft dat Engels, dei mit all ehr Lichtigkeit so dörch Tiet un Rum schwäwen.

Tauierst möt ik dor an dei Wihnachtsengel denken. Sei keemen dörch mien Fru bi uns in Mod’, denn ehr Vöröllern stammten ut dei Gägend, wo Margarete Kühn, Olly Wendt u.a. tau Anfang von’t 20. Johrhunnert anfüngen, Wihnachtsengel tau produzieren. Disse Volkskunst ut dat Arzgebarch keem vör mihr as hunnert Johren up un ward hüt nie beläwt. Dei miersten lütten säuten hölten Engels hollen ’n Instrument orrer ’n Notenblatt inne Hänn’ un sei sünd ut väle Wihnachtsstuwen inne ganze Welt nich mihr wechtaudenken, ok wenn männigein nich mihr weit, dat dat ja dei Engels wäst sünd, dei dei Geburt von Jesus, den Heiland, utposaunt hemm’. Dormit s' schwäwen kœnen, hemm’s up’n Rügg ’n Band as Uphängung, mit weck sei sik taun Bispill ünner ’n Lampenschirm gaut antüdern låten  un denn so œwern Disch henschwäwen.

Dormit dat Engelsgeschäft nich blot tau Wihnachten löppt, sünd ok schwäwend „Amorengels“ mit Pieler un Bågen up’n Markt.

Barlach Sweven Engel
Dei "Schwäwende" von Barlach. Bild Jens Burkhardt-Plückhahn/Wikimedia Commons

Besonners interessant wier dei Uphängung von „Dööpengels“, dei nå’n 30-johrigen Krieg besonners in lütte barocke Dörpkarken in dei reformierten  Länner in Mod’ keemen. Dor dei Platz för’n Dööpbecken vör’n Altor oft tau eng wier, wür bi ’n Dööp ’n Engel mit’n Reep von båben dållåten. Inne Hänn’ hüll hei dei Schal för dat Dööpwåder un wenn’t Kinning dööpt wier, güng’t wedder af nå båben. Dat hett ok Tieden gäben — besonners nå 1800 —, wo disse hölten Dööpengels wedder afnåhmen orrer sogor verbåden würn. Hüt is man dorbi, sei wedder as Kulturgut ruttauhålen. Inne Priegnitz gifft dat sogor för dei Reddung von disse „Dööpengels“ ’n grot Spendenakschon „Minschen helpen Engels".

Minschen hemm’ all eins hulpen, einen Engel tau redden. Dorbi denkt ik an dei Lüd üm Barlach, dei von den „Schwäwenden“ ut den Dom tau Güstrow dat redden künnen, wat för ’n niegen Afguss nödig wier. Dei ierste Engel schwäwte blot teihn Johr (von’n Maimånd 1927 bet tau’n Austmånd 1937) as Ihrenmål för dei Doden ut den Iersten Weltkrieg, denn hemm’ dei so nöömten „Düütschen Christen“ (dei Nazi-Sympathisanten in dei Kark) em tausåmen mit dei Nazis wedder rünnerhålt, denn Barlach sien Kunst güll as „entartet“. Af 1953 is ’n nieger Afguss nu wedder an’n ollen Platz tau seihn — un ut alle Welt kåmen Minschen, dei den Engel von Barlach seihen willen.

Flögel

Wurt dornåh

Engel in Kirch Rosin
Dei Engel in Kirch Rosin. Bildquell

Dit güng mi alles so dörch den Kopp, nådem ik dorbi wäst bün, as dei Engel bi uns up’n Karkhoff in Kirch Rosin weiht wür. Dissen Engel hett dei Künstler Perfesser Rolf Kuhrt, dei all väle Johren in Kirch Rosin läwt, ut Sandstein schlågen; hei schwäwt nich, sonnern steiht mit dei Flüchten up’n Rügg fast up sien Postament. Hei steiht up den niegen Dodenacker un wåkt œwer dei, dei dor ehr letzt Rauh åhn Graff funnen hemm’. Äbenierdig düden blot lütte Platten up dei Minschen hen, dei as Asch wedder tau Ierd warden. Ob hei dor nu blot wåken deit orrer ok noch för dei Seelenreis taustännig is, dat möt jederein mit sik sülben utmåken. Ik för mienen Deil künn mi œwer gaut vörstellen, bi em tau Fäuten ok mien letzt Rauh tau finnen.


29.4.2023


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