20.05.02
Holger Vogt to de Biller för "Mitgahn"
("Kaiphas Huus"
un "Dat Güllne Door
bi Nacht"):
Kaiphas Hus dücht mi een afsluut geniale Resultat vun Belevnisse,
de Se op Papeer bröcht hebbt! Ut de Düsternis, in de Jesus
inkerkert is, un de he sülmst nich utneihn kann orrer schall,
ut düsse Düsternis strahlt een Lücht för uns Minschen,
de na ehm kamen. Sünnerlich wunnerbor is, dat ok Lüüd,
de nix mit Jesus an´n Hoot hebbt, vun SeEhr Kunstwark infangen
warrn; un ik meen, denn kümmt dor jümmers ok wat vun dat
mit röver, wat dor bin steken deit.
To "Kaiphas Hus" heff ik all mi uttodrücken versöcht;
nu to "Nacht över Jerusalem": Allwedder heff ik anfungen
mit een bannig gröttere Usnitt vun den Direktankieker in Outlook-Express.
Alleen de Farven güngen mi dörch un dörch. Dat kunn
ok een Övertrekk warrn för een Couch! Dat meen ik afsluut
nich leeg; Se weeten dat. Kinner kunnen dor een Stünn op kieken
un jede Fiefminuten wat Nieges bin "entdecken". Düsse
Art heff ik mi denn ok trechtleggt. Ik heff dat Bild bi 50 % opmakt
in mien Photoeditor un ankeken. Nix as Nacht heff ik seihn, wieldat
üm mi rüm Nacht wesen weer, ook dagsöver, wieldat mien
Bregen vull weer mit Lüttschiet, avers freugt heff ik mi an de
Farven, dat Lücht in Sandgeel, dat blaage Lücht achten usw.,
avers nix heff ik seihn över den Titel henwegg. ..
Nu maak ik dat Bild op, un een ganze Vertellsel kümmt dorut!
Een Padd mit veele Gaveln, Strukwark, Dornenbusch un Steen; linke
Hand Lüüd op een Padd, de links an een Buuwark henlangföhrt;
dat Buwark wiest as en Kino sien blaage Lüchtwarven
en Ingang, aver de Lüüd dröfft dor nich langgahn; de
blaage Kraft wull se trüchsmieten. Se söken sik een Neveningang
in düsse Stadt. Wisslich schalln se aver dor ankamen, wo se henwullt;
achter dat Blaage, jüst as Jesus, de dörch dat Daal
dreven wör, hen na Kaiphas Hus? Kunn ween, dat Blaage neichst
den Heven in "Nacht över Jerusalem" steiht för
Kaiphas Huus? So gahn "Nacht över Jerusalem" un "Kaiphas
Hus" op wunnersame Wies de sülve Richt as de Text "Mitgahn".
|
|
22.05.02, Rudi Witzke
Leeve Herr Vogt!
To "Mitgahn": Ik fang,
un dat is wohl jümmer de rechte Weg, maal vörn an: Minschen
gahn an Minschen vörbi un seihn sik nich an. Minschen gahn
ehr Weeg, un wenn wat in de Mööt kümmt, denn is
dat gor nich so recht. Gifft to'n Glück nicht öftins: Können
Aggreschoonen frie sett warden. Minschen in Hoochhüüs marken
nich, dat de Naver all een Tiet doot in sien Wahnung liggt. Minschen
dreihn sik jümmer mihr üm sik sülven. Spaßgesellschap
seggn welk, annere annres. De wussene Tosamenhoolt is in uns Tieden,
wo de Single-Huusholte tonehmen, an't Afstarven. De Oolen warden in
Hüüs in Stuven sett un för "to veel Geld"
mit Eten un Drinken un Pleeg versorgt. Na de Euthanasie-Gesetten in
Belgien dischketeeren se bi uns in't Kiekschapp, wat dat een Barg
Geld insporen ward, wenn dat ok bi uns mööglich weer.
Ik mutt de Küll, de sik in een neoliberaal globaliseerte Welt
op de Arbeitssteden utwirken ward, nich beschrieven. Nu gifft dat
aver nich bloots jungdynaamsche Erfolgsminschen (Veele doon ok bloots
so, wieldat verlangt ward?), dat gifft ok Möhsaame un Beladene.
Un dor sett ik mit een Sülfstverständlichkeit an: De Minsch
kann mitlieden, mitföhlen, helpen, bistahn. To'n Glück gifft
dat dat ünner uns ok faken. Aver: Nich naug!
In "Dat Ottensener Krüüz"
heff ik seggt, dat een vörangeiht un dat Krüüz as Teiken
vun Hülp hochhöllt. Un denn steiht dor noch veel mihr, wat
dat Krüüz woll bedüden kunn. Ganz opsluten kann een
dat nich! Minschen gahn op de anner Stratensiet, wenn een goode
Bekannte orrer ok Fründ jüm in'e Mööt kümmt,
den dat bannig daalslaan hett, ut verscheden Grünnen daalslaan
hett. De Minsch is denn unseker, weit nich, wat seggen ---- orrer
dat stöört ehm in sien Befinnen. Nich bloots so seggt, an
eigen Lief mihr as teihn maal belevt. Wenn Se de Texten mit de Biller
op de Siet "De Welt un Gott" erinnern, dennso is dat keen
"Woort to'n Sünndag", keen Predigt, keen theoloogsch
Afhannlung. Dat sünd ut den grooten Schatz "De grooten Vertellsel
in't AT un NT" enkelte lütte Utsnitte. Un mehrmaals steiht
"Lees na! Lees wieder!" De Texten kamen nienich to een "kloken"
Raatslaag. Jümmer blifft dat een apen Saak. "Iel is Gott
een Gruul", un Flinkmülligkeit is denn wohl lichtfardig
und windbüddelig. Un wokeen weer ik, wenn ik mit'n Raat bi disse
Saken ankamen wöör? Wat anstöten, dat ja. Wat! Wat,
dat weit ik nich nau, heff aver een Vörstellen.
Un dat dat wat bewegt, dat marken wi an uns beiden, dat wi hen un
her uns wat to seggn hebbt. Dat wi in uns Daag an de Texten anners
rangahn köönt as de Lüüd in de Telten vör
Dusende vun Johren, dat is keen Wunner nich. Wat wüßten
de vun "Archetypen"? Wat wüßten de vun Mihrschichtigkeit?
De harrn nich Drewermann in't Bökerregaal! Hett allens sien Stunn!
Se verstünnen in eenen bestimmten Ogenblick dat, wat ehr Deil
weer. Nahsten verstünnen se wat anners. "Hett allens siene
Tiet!"
Mi is dat een groote Gewinn, mit Se so sik tosamentosetten, uteenannertosetten,
wat man wedder tosamenkümmt. Nu noch een Woort to de Siet "Mitgahn".
Se hebbt wedder nau rutfunnen: Dat is een Vörslaag för "handlungsorientierten"
Ümgang mit dat, wat Ostern alle Daag in uns Leven bedüüdt,
bedüden kunn. Wenn een dat kann, is dat een Vörslaag för
"bibliodramisches" Doon. Un Inge un ik sünd wohrhaftig
op kamen, wieldat wi faken in dat Gewölv bun Kaiphas Huus alleen
weern un jümmers den Salm luud leest hebbn. Wieldat wi swiegen
Stunnen in Goorn Gethsemane setten hebbt. Ik heff aver ok in "Uns
Reis na Jerusaleem" schreven, dat wi bi'n teihnten Anloop
dat Höpen harrn, wat vun dat Mystische to ahnen. Ik heff överleggt,
wat ik uns binnersietiges Beleven in een Geschicht tosamenschriev.
Dat krieg ik nich trecht. Mi gahn in de tweite Reig de Wöör
ut. Na wohl dree Anlööp heff ik dat opgeven un de Foorm
wählt, de ik nu anwenn.
"Wenn ji juch üm Christsien mööht un Ostern hebbt,
woso loppt ji so griesgrämig aneenanner vörbi?" Ennerworrns
heff ik den Satz opsnappt. Un Öllersien hett den Vördeil,
dat een dat, wieldat man nich frömdbestimmt löppt, veel
nauer seihn kann as in de jüngern Johrn. Woso nich in de Kark
lachen? Wieldat wi iernste Protestanten sünd? Orrer wieldat wi
in kathoolsche Wies in de harden Karkenbänk as Sünner sitten?
Ik mußt de Siet so maken, wieldat ik antern will op all dat
Grugelige üm uns rüm un woans een Christenminsch mit ümgahn
kunn. "Höpen lött nich toschann warrn!" Villicht
kümmt bi enkelt Minschen an: Mitgahn? Dat müßt
ik egenlich. Nich mihr, dat aver heff ik in'n Sinn, dat dat
passeeren kunn. Op goodes Tosamengahn denn!
Ik grööt Se hartlich un dank noch maal.
Ehr Rudi Witzke
|
05.06.02, Holger Vogt
Leeve Herr Witzke,
düsse Bott heff ik mi utdruckt in Goorn mitnahm und een poormal
leest.
To Mitgahn: So is dat, as Se dat
schrieven. Is nu all een ganze Tied her, dat een Fru stürv, de
ik bekannt wesen weer. Dat weer wisslich een Erlösung; se harr
sik bannig wat to quälen und trotz allerbesten Pass in´t
eegen Huus bi Hölp vun ehr Sippschaap und utbildte Minschen weer
se ok wisslich dörchleegen und weer langeTieden wech vun düsse
Welt. Avers ik heff ni nich hört, dat se wohrhaftig na een körtere
Tied op düsse Ierd verlangt harr. Togeven, vundag hebbt wi Middel,
de köönt een Minschen in de leege letzte Tied de Pien nehmen
un so veel as möglich Grips levenlaten; dat geev dat fröher
nich. Ik denk, dat is so verlopen, as se dat wull.
Nu weet ik as jungen Kierl un oolen Knacker in een nich und
keen weet dat? , wat dat dorvun afhangt, wat de Pleeg und dat
Kümmern för en Qualität hebbt, orrer is dat een individuelle
Befindlichkeit, dat de een orrer anner meent, he orrer se wull de
so empfundene Leidenstied een beten wat körter maken. Ik wull
so een Minschen nich dorför tadeln. In fröher Johrn, as
güllig weer, dat Gott alleen sien minschliche Kreaturen to sik
nehmen dörf, geev dat keen levensverlängernde Technik; de
Tiet hett sik wannelt in de sülvig Wies as bi dat Bestimmen över
Schwangerschaap. Ik för mi wull hier een Recht in Anspruch nehmen,
een äquivalente Tostand to damalige Tieden wedder hertostellen.
Un dat kunn ok bedüden, dat ik mi sülmst hölp, för
dat mi keen anner hölpen dörf.
Doröver to disketeern, watt wi mit "sozialverträglich
frühzeitigem Ableben" satirisch ümschrieven, dat is
meen ik afsluut leeg.
De anner Stratensiet: Ja, wat sünd dat för armselige
Minschen, de sik nich vörstelln köönt, dat se sülmst
in de sülvige Laag ween? Tööv; kunn ween, se stellt
sik jüst dat und jüst dat Grulige dorvun vör! Se maken
de Klüsen dicht vör ehr eegen Schicksal, wieldat se vun
Schicksalsverstrickung nienich wat höört hebbt. Se weeten
nich vun "Angstbewältigung durch Helfen". Se neihn
wiss nich bloots för Krankheit, Leid und Armut ut; se lopen vör
dat Leven wech! Se meenen, se maken sik dat bequem, aver dat Geweten
is nich bequem; een Geweten is een unruhigen Geist; avers Geist meent
ok, dat de nich bi een Ungeist wahnt!
Dat Ottensener Krüüz: Dat
bunte Krüüz, wat mennigeen "iernsthaftigen Christenminschen"
nix mit anfangen kann, wieldat dat een frohe Bott bringt; dat dücht
mi SeEhr Wiespahl ween, bi dat Vertellsel vun Noah.
Dor is Tokunft und Frohween bin, ok in een iernste Vertellsel. Deiht
mi good, dat Se dat Strieden üm een goode Saak as een gooden
Dialog anseihn; dorför dank ik Se!
Minschen, de wahrhaftig wat to seggn hebbt, wat Gülligkeit hett,
de dörfen nich bloots, de schulln sik miehrsporig utdrücken,
dat de, de "Gott" lesen wull, dat deit un de, de "jenes
höhere Wesen, das wir verehren" lesen wull, dat ok deit.
Dat Resultat vun de sülvige Bott schall dat ween, wat för
een minschlichere Gesellschaap förderlich is. Un wedder bün
ik nich in dat Zentrum vun dat Atom ankamen, bün jüst dör
den Nebel vun Elektronen dörchsust as een Quark.
Ne, ik denk nich, dat Se Ehr Leserschap de Pointe verklaarn schulln,
avers een Additivum ut eegen Beleven kunn mennigeen anstötten,
sik sülmst to gestatten, dörchlässig to warrn för
dat Beleven vun Mysterien orrer slicht deepe Impressionen, so as Se
dat vun Se und SeEhr Fru Inge op Reisen nevenbi för mi vertelln.
Dor een tosamenhangende Geschicht vun to maken, dat is een Saak, avers
achter dat een orrer anner Bild een poor Slötelbelevnisse ut
vundags Tied bereit to stelln, dat is een anner Saak. To dat Grienen
in de Kark und bi SeEhr Vertellsel heff ik all schreven. Dat mutt
ween! Ik Dank Se vun Harten, datt Se mi op den eenen orrer annern
Treck dörch ole und niege Tieden "mitgahn" laten.
Op wiederhen Tosammenarbeit in SeEhr wunnerbare Art freug ik mi bannig
wat
und grööt Se vun Harten
SeEhr Holger Vogt
|