Diskuschoon in'n Hinnergrunn...

...to enkelte Bidrääg in dat Flack "De Welt un Gott" twüschen Holger Vogt ut Lübeck un den Maler un Autor Rudi Witzke.

Wenn Se sülven wat darto bidragen wüllt, mailt Se an Rudi Witzke.

20.05.02

Holger Vogt to de Biller för "Mitgahn" ("Kaiphas Huus" un "Dat Güllne Door bi Nacht"):

Kaiphas Hus dücht mi een afsluut geniale Resultat vun Belevnisse, de Se op Papeer bröcht hebbt! Ut de Düsternis, in de Jesus inkerkert is, un de he sülmst nich utneihn kann orrer schall, ut düsse Düsternis strahlt een Lücht för uns Minschen, de na ehm kamen. Sünnerlich wunnerbor is, dat ok Lüüd, de nix mit Jesus an´n Hoot hebbt, vun SeEhr Kunstwark infangen warrn; un ik meen, denn kümmt dor jümmers ok wat vun dat mit röver, wat dor bin steken deit.

To "Kaiphas Hus" heff ik all mi uttodrücken versöcht; nu to "Nacht över Jerusalem": Allwedder heff ik anfungen mit een bannig gröttere Usnitt vun den Direktankieker in Outlook-Express. Alleen de Farven güngen mi dörch un dörch. Dat kunn ok een Övertrekk warrn för een Couch! Dat meen ik afsluut nich leeg; Se weeten dat. Kinner kunnen dor een Stünn op kieken un jede Fiefminuten wat Nieges bin "entdecken". Düsse Art heff ik mi denn ok trechtleggt. Ik heff dat Bild bi 50 % opmakt in mien Photoeditor un ankeken. Nix as Nacht heff ik seihn, wieldat üm mi rüm Nacht wesen weer, ook dagsöver, wieldat mien Bregen vull weer mit Lüttschiet, avers freugt heff ik mi an de Farven, dat Lücht in Sandgeel, dat blaage Lücht achten usw., avers nix heff ik seihn över den Titel henwegg. ..
Nu maak ik dat Bild op, un een ganze Vertellsel kümmt dorut! Een Padd mit veele Gaveln, Strukwark, Dornenbusch un Steen; linke Hand Lüüd op een Padd, de links an een Buuwark henlangföhrt; dat Buwark wiest — as en Kino sien blaage Lüchtwarven — en Ingang, aver de Lüüd dröfft dor nich langgahn; de blaage Kraft wull se trüchsmieten. Se söken sik een Neveningang in düsse Stadt. Wisslich schalln se aver dor ankamen, wo se henwullt; achter dat Blaage, jüst as Jesus, de dörch dat Daal dreven wör, hen na Kaiphas Hus? Kunn ween, dat Blaage neichst den Heven in "Nacht över Jerusalem" steiht för Kaiphas Huus? So gahn "Nacht över Jerusalem" un "Kaiphas Hus" op wunnersame Wies de sülve Richt as de Text "Mitgahn".


 

22.05.02, Rudi Witzke


Leeve Herr Vogt!

To "Mitgahn": Ik fang, un dat is wohl jümmer de rechte Weg, maal vörn an: Minschen gahn an Minschen vörbi un seihn sik nich an. Minschen gahn ehr Weeg, un wenn wat in de Mööt kümmt, denn is dat gor nich so recht. Gifft to'n Glück nicht öftins: Können Aggreschoonen frie sett warden. Minschen in Hoochhüüs marken nich, dat de Naver all een Tiet doot in sien Wahnung liggt. Minschen dreihn sik jümmer mihr üm sik sülven. Spaßgesellschap seggn welk, annere annres. De wussene Tosamenhoolt is in uns Tieden, wo de Single-Huusholte tonehmen, an't Afstarven. De Oolen warden in Hüüs in Stuven sett un för "to veel Geld" mit Eten un Drinken un Pleeg versorgt. Na de Euthanasie-Gesetten in Belgien dischketeeren se bi uns in't Kiekschapp, wat dat een Barg Geld insporen ward, wenn dat ok bi uns mööglich weer.
Ik mutt de Küll, de sik in een neoliberaal globaliseerte Welt op de Arbeitssteden utwirken ward, nich beschrieven. Nu gifft dat aver nich bloots jungdynaamsche Erfolgsminschen (Veele doon ok bloots so, wieldat verlangt ward?), dat gifft ok Möhsaame un Beladene. Un dor sett ik mit een Sülfstverständlichkeit an: De Minsch kann mitlieden, mitföhlen, helpen, bistahn. To'n Glück gifft dat dat ünner uns ok faken. Aver: Nich naug!
In "Dat Ottensener Krüüz" heff ik seggt, dat een vörangeiht un dat Krüüz as Teiken vun Hülp hochhöllt. Un denn steiht dor noch veel mihr, wat dat Krüüz woll bedüden kunn. Ganz opsluten kann een dat nich! Minschen gahn op de anner Stratensiet, wenn een goode Bekannte orrer ok Fründ jüm in'e Mööt kümmt, den dat bannig daalslaan hett, ut verscheden Grünnen daalslaan hett. De Minsch is denn unseker, weit nich, wat seggen ---- orrer dat stöört ehm in sien Befinnen. Nich bloots so seggt, an eigen Lief mihr as teihn maal belevt. Wenn Se de Texten mit de Biller op de Siet "De Welt un Gott" erinnern, dennso is dat keen "Woort to'n Sünndag", keen Predigt, keen theoloogsch Afhannlung. Dat sünd ut den grooten Schatz "De grooten Vertellsel in't AT un NT" enkelte lütte Utsnitte. Un mehrmaals steiht "Lees na! Lees wieder!" De Texten kamen nienich to een "kloken" Raatslaag. Jümmer blifft dat een apen Saak. "Iel is Gott een Gruul", un Flinkmülligkeit is denn wohl lichtfardig und windbüddelig. Un wokeen weer ik, wenn ik mit'n Raat bi disse Saken ankamen wöör? Wat anstöten, dat ja. Wat! Wat, dat weit ik nich nau, heff aver een Vörstellen.
Un dat dat wat bewegt, dat marken wi an uns beiden, dat wi hen un her uns wat to seggn hebbt. Dat wi in uns Daag an de Texten anners rangahn köönt as de Lüüd in de Telten vör Dusende vun Johren, dat is keen Wunner nich. Wat wüßten de vun "Archetypen"? Wat wüßten de vun Mihrschichtigkeit? De harrn nich Drewermann in't Bökerregaal! Hett allens sien Stunn! Se verstünnen in eenen bestimmten Ogenblick dat, wat ehr Deil weer. Nahsten verstünnen se wat anners. "Hett allens siene Tiet!"
Mi is dat een groote Gewinn, mit Se so sik tosamentosetten, uteenannertosetten, wat man wedder tosamenkümmt. Nu noch een Woort to de Siet "Mitgahn". Se hebbt wedder nau rutfunnen: Dat is een Vörslaag för "handlungsorientierten" Ümgang mit dat, wat Ostern alle Daag in uns Leven bedüüdt, bedüden kunn. Wenn een dat kann, is dat een Vörslaag för "bibliodramisches" Doon. Un Inge un ik sünd wohrhaftig op kamen, wieldat wi faken in dat Gewölv bun Kaiphas Huus alleen weern un jümmers den Salm luud leest hebbn. Wieldat wi swiegen Stunnen in Goorn Gethsemane setten hebbt. Ik heff aver ok in "Uns Reis na Jerusaleem" schreven, dat wi bi'n teihnten Anloop dat Höpen harrn, wat vun dat Mystische to ahnen. Ik heff överleggt, wat ik uns binnersietiges Beleven in een Geschicht tosamenschriev. Dat krieg ik nich trecht. Mi gahn in de tweite Reig de Wöör ut. Na wohl dree Anlööp heff ik dat opgeven un de Foorm wählt, de ik nu anwenn.
"Wenn ji juch üm Christsien mööht un Ostern hebbt, woso loppt ji so griesgrämig aneenanner vörbi?" Ennerworrns heff ik den Satz opsnappt. Un Öllersien hett den Vördeil, dat een dat, wieldat man nich frömdbestimmt löppt, veel nauer seihn kann as in de jüngern Johrn. Woso nich in de Kark lachen? Wieldat wi iernste Protestanten sünd? Orrer wieldat wi in kathoolsche Wies in de harden Karkenbänk as Sünner sitten? Ik mußt de Siet so maken, wieldat ik antern will op all dat Grugelige üm uns rüm un woans een Christenminsch mit ümgahn kunn. "Höpen lött nich toschann warrn!" Villicht kümmt bi enkelt Minschen an: Mitgahn? Dat müßt ik egenlich. Nich mihr, dat aver heff ik in'n Sinn, dat dat passeeren kunn. Op goodes Tosamengahn denn!
Ik grööt Se hartlich un dank noch maal.

Ehr Rudi Witzke


05.06.02, Holger Vogt

Leeve Herr Witzke,

düsse Bott heff ik mi utdruckt in Goorn mitnahm und een poormal leest.

To Mitgahn: So is dat, as Se dat schrieven. Is nu all een ganze Tied her, dat een Fru stürv, de ik bekannt wesen weer. Dat weer wisslich een Erlösung; se harr sik bannig wat to quälen und trotz allerbesten Pass in´t eegen Huus bi Hölp vun ehr Sippschaap und utbildte Minschen weer se ok wisslich dörchleegen und weer langeTieden wech vun düsse Welt. Avers ik heff ni nich hört, dat se wohrhaftig na een körtere Tied op düsse Ierd verlangt harr. Togeven, vundag hebbt wi Middel, de köönt een Minschen in de leege letzte Tied de Pien nehmen un so veel as möglich Grips levenlaten; dat geev dat fröher nich. Ik denk, dat is so verlopen, as se dat wull.
Nu weet ik as jungen Kierl un oolen Knacker in een nich — und keen weet dat? —, wat dat dorvun afhangt, wat de Pleeg und dat Kümmern för en Qualität hebbt, orrer is dat een individuelle Befindlichkeit, dat de een orrer anner meent, he orrer se wull de so empfundene Leidenstied een beten wat körter maken. Ik wull so een Minschen nich dorför tadeln. In fröher Johrn, as güllig weer, dat Gott alleen sien minschliche Kreaturen to sik nehmen dörf, geev dat keen levensverlängernde Technik; de Tiet hett sik wannelt in de sülvig Wies as bi dat Bestimmen över Schwangerschaap. Ik för mi wull hier een Recht in Anspruch nehmen, een äquivalente Tostand to damalige Tieden wedder hertostellen. Un dat kunn ok bedüden, dat ik mi sülmst hölp, för dat mi keen anner hölpen dörf.
Doröver to disketeern, watt wi mit "sozialverträglich frühzeitigem Ableben" satirisch ümschrieven, dat is — meen ik — afsluut leeg.

De anner Stratensiet: Ja, wat sünd dat för armselige Minschen, de sik nich vörstelln köönt, dat se sülmst in de sülvige Laag ween? Tööv; kunn ween, se stellt sik jüst dat und jüst dat Grulige dorvun vör! Se maken de Klüsen dicht vör ehr eegen Schicksal, wieldat se vun Schicksalsverstrickung nienich wat höört hebbt. Se weeten nich vun "Angstbewältigung durch Helfen". Se neihn wiss nich bloots för Krankheit, Leid und Armut ut; se lopen vör dat Leven wech! Se meenen, se maken sik dat bequem, aver dat Geweten is nich bequem; een Geweten is een unruhigen Geist; avers Geist meent ok, dat de nich bi een Ungeist wahnt!

Dat Ottensener Krüüz: Dat bunte Krüüz, wat mennigeen "iernsthaftigen Christenminschen" nix mit anfangen kann, wieldat dat een frohe Bott bringt; dat dücht mi SeEhr Wiespahl ween, bi dat Vertellsel vun Noah. Dor is Tokunft und Frohween bin, ok in een iernste Vertellsel. Deiht mi good, dat Se dat Strieden üm een goode Saak as een gooden Dialog anseihn; dorför dank ik Se!

Minschen, de wahrhaftig wat to seggn hebbt, wat Gülligkeit hett, de dörfen nich bloots, de schulln sik miehrsporig utdrücken, dat de, de "Gott" lesen wull, dat deit un de, de "jenes höhere Wesen, das wir verehren" lesen wull, dat ok deit. Dat Resultat vun de sülvige Bott schall dat ween, wat för een minschlichere Gesellschaap förderlich is. Un wedder bün ik nich in dat Zentrum vun dat Atom ankamen, bün jüst dör den Nebel vun Elektronen dörchsust as een Quark.
Ne, ik denk nich, dat Se Ehr Leserschap de Pointe verklaarn schulln, avers een Additivum ut eegen Beleven kunn mennigeen anstötten, sik sülmst to gestatten, dörchlässig to warrn för dat Beleven vun Mysterien orrer slicht deepe Impressionen, so as Se dat vun Se und SeEhr Fru Inge op Reisen nevenbi för mi vertelln. Dor een tosamenhangende Geschicht vun to maken, dat is een Saak, avers achter dat een orrer anner Bild een poor Slötelbelevnisse ut vundags Tied bereit to stelln, dat is een anner Saak. To dat Grienen in de Kark und bi SeEhr Vertellsel heff ik all schreven. Dat mutt ween! Ik Dank Se vun Harten, datt Se mi op den eenen orrer annern Treck dörch ole und niege Tieden "mitgahn" laten.
Op wiederhen Tosammenarbeit in SeEhr wunnerbare Art freug ik mi bannig wat
und grööt Se vun Harten

SeEhr Holger Vogt



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