Einer möt taun Storm blasen

von Behrend Böckmann


Ik bün 'n Buernsœhn, denn mien Öllern harrn 'n lütten Buernhoff von gaut 15 ha.  Dorvon künnen wi inne Johren nå'n 2. Weltkrieg läben un noch dat verköpen, wat wi sülben nich nödig harrn. In'n Heumånd güng Vadder morgens Klock drei nå uns Wisch, üm mit sien Seis Gras för't Heu tau meihn. Un denn wier dat Mudder un uns Kinner ehr Arbeit, dat Gras up Schwad tau harken, dat andrööcht Gras tau wennen un, wenn't tau Heu dröcht wier, Hupens tau måken, dormit Vadder dat denn infohrn künn. Denn keem Unkel Koch as Låder hentau un hett up'n Ledderwagen dat, wat Vadder em hochståkt hett, taun Fuder uppackt. Mit 'n Reep un'n Wäsbom wür denn dei Heulådung säkert un af güng't nå Hus inne Schünendäl, wo dat Heu denn up'n Heubœn œwer'n Kauh- un Schwiensstall afståkt wür un wi Kinner vör dei Verdeilung bet ünner Dåken taustännig wiern. Wi Kinner mössten ümmer mit ran, nich blot wenn't Heutiet wier. Dat güng all in't Winter los, wenn Mess up'n Acker keem un mit'e Fork verdeilt wür.

Tau dei Tiet geef noch kein monogerme Räuwensaat, so dat Hacken, Vertrecken, Rundhack usw. normal wiern un wi Kinner mössten mit ran. Tau Austiet wür tau mien Kinnertiet dat Kuurn noch mit dei Seis anmeiht, Vadder vörwech un ik taun Upbinnen vonne Garwen achteran. Låters harr hei 'n Grasmeiher mit Handaflåch, man mösst dei aflecht Garf blot noch upbinnen. Denn keem't Hocken, würn dei Hocken dörch Rägen tau natt, denn mössten's ümhockt warden, denn keem't Infohrn un up Miete setten, denn keem dei Wannerdöschkasten un man künn all anne Austköst denken. Œwer bald wier Tüffelsammeln un Tüffelrummeln ansecht, denn mössten noch dei Räuben von'n Acker un dat Winterkuurn all wedder inne Ierd. 


Kantüffelaust ünner den "Olen Fritz"

Up unsen lütten Buernhoff geef dat up'n Hoff näben dat Piergespann, por Käuh, Schwien un Schåp ok Häuhner, Gäus, Aanten un Kuhnen ok noch Kaninken un Meerschwien in'n Burken...Un mit dat lütt Inkåmen künn man utkåmen un sik so inne Nåkriegsjohren œwer Wåder hollen. Dat wier för Stadtminschen nich ümmer so licht, sei güngen bi'n Buern up'n Lann hamstern, hemm' dat ein un anner gaude Stück gägen Ätenworen intuscht. Un geef 'n Buer sik in ehr Ogen bäten knickerig, denn wür ok mål secht, dei lecht sik sienen Stall mit Perser un Berber ut un denkt nich an'n Hunger vonne Hamsterfrugens un ehr Kinner. Un männigein, dei dörch den Krieg sien Heimatierd verlåten mösst, künn in'n Osten dörch dei Bodenreform as Niebuer up por Morgen Land wirtschaften un sik un sien Fomilie satt måken.

Œwer dat is Geschicht. In einen Deil von Düütschland bröcht dat Erhardsche Wirtschaftswunner „soziale Marktwirtschaft“ grote Verännerungen in't Läben vonne Minschen, in annern Deil Düütschland wür dörch dei Ulbrichtschen Sozialismus- vörstellungen Eigendom mit Druck von båben in Staats- un Genoossenschafts-
eigendom ümwannelt. Ik weit noch, dat mien Vadder rort hett, as hei Harras un Lotte, uns beiden Rappen, in anner Hänn' gäben mösst un sik denn låters doch freut hett, dat hei as Melker in'n Genossenschaftsstall bäder taurecht keem as hei sik dat dacht harr.
Sülfst uns Kinner, mienen Brauder, mien lütt Schwesting un mi as denn Öllsten un Groten güng dat nu bäder. Wi mössten nich mihr vonne Schaul up'n Acker fohrn un wiern von dunn an blot noch för denn Husgorn un dei por Dierten in'n eigen Stall taustännig. In'n Osten sünd dat dei LPG un Kooperativen, dei as Grotünnernähmen hanneln un ok in Westen kœnen Buern nich so wiederwirtschaften as gewennt, man möt sik vergröttern. Väle Buern fangen an, sik up ein Såk tau spezialisiern: dat gifft Buern, dei sik blot mit Planten as Roggen, Weiten, Gasten, Rapp un Mais befåten, dat gifft Spars- un Ierdbeerbuern, Kohlbuern in Dithmarschen un dat gifft Buern, dei sik blot mit Fedderveih, Schwien, Schåp, Käuh orrer Pier afgäben. Un dat gifft Buern, dei hollen sik anne „konventionelle“ Landwirtschaft un anner saddeln up „biologische“ Landwirtschaft üm. Wecker ünnerhollen ehr Land- un Veihwirtschaft näbenbi, anner vergröttern sik un schudern nå un nå dei Pier gägen Treckers ut. Äbenso güng't dei ollen lütten Landmaschinen as Plauch, Kultivator, Egg, Schlöp, Tüffelschleuder, Grasmeiher, Mähbinner un Döschkasten, dei würn gägen grote un niege Maschinen utschudert.

Grote landwirtschaftlich Ünnernähmen billen sik un sei möten sik äbenso as dei noch lütten Buern an väle Vörschriften hollen, dei sik Poletikers in Berlin un Brüssel un süsswo utdenken. Dei Marktwirtschaft un dei Welthannel hemm' ok dat Läben von Buern un dei Landwirtschaft verännert. Sülfst wenn man sik hier un dor wedder up dei Region besinnt, dat kümmt nich wedder so, as dat einst wier. Nähmen wi blot dat hen un her mit dei Tüffelsorten. Von bummelig 4000 Sorten up uns Welt warden gaut 'n Dutzend Sorten amtlich taulåten un noch weniger liggen bi'n Diskaunter inne Buurten, un denn gifft dat noch Striet üm Linda, Sieglinde, Laura, Adretta... 


Linda orr Siegline? Dat frågt sik de Ole Fritz

Nicks mihr mit Tüffelrummeln in'n Harst: Ättüffeln, Planter, Schwienstüffeln...
Saatkuurn ward nich mihr vonne eigen Aust wunnen, Såmen nich mihr vonne Gurken, Körbsen, Paradiesäppel, Arften, Bohnen orrer Blaumen afnåhmen, denn dat sünd ja kein Hybridsåmen... Un mit dat Veihtüch is dat nich anners. Nähmen wi blot dei Häuhner orrer dei Schwien. Dor gifft dat Eier von Häuhner, dei in'n Burken läben (Käfighaltung), dei in'n Häuhnerstall bäten scharren dörpen (Bodenhaltung), dei buten frie ümher lopen (Freilandhaltung), un wecker, dei as Biohäuhner Bioeier leggen kœnen. Un bi dei Schwien is dat nich anners, denn dei Grött von'n Schwienskåben is vörgäben, woans dat Schwien åhn Instreu up'n Spaltenbœn un as Strohschwien mit Utlop tau hollen is un wat för Schwiensspältüch vorhollen warden möt, dormit sik dei Schwien nich gägensiedig in'n Ringelschwanz bieten... 

Öltlings harrn wi uns Messkuhl achtern Stall un Mess wür up'n Acker bröcht, wenn in'n Hartung/Hornung dei Frost in'n Ierdbœn seet. Hüt gifft dat dorför ok 'n Order. Wurväl Dünger is uttaubringen, dormit kein Nitrat in't Grundwåder lannt, wat dörp dei Buer un wat dörp hei nich gägen willet Krut in sien Kulturen måken, lött hei sik up 'n Bläuhstriepen mit Tremsen, Mohn un Hundsblaum in, denn gifft wedder bäten wat. Dat gifft ok wat an Geld taun Utgliek ut Brüssel, wenn Acker orre Wischen nich bewirtschaft warden, sotauseggen „stilllecht“ sünd. Un männigein monkiert sik, dat dei Buern orrer landwirtschaftlich Ünnernähmen dit Geld kriegen. Dorbi möt 'n bedenken, Düütschland is in Brüssel Netto-Tåhler, d.h. Düütschland gifft mihr Geld nå Brüssel as ut Brüssel taurüch kümmt. Un so seggen plietsche Buern, dat dat, wat dei Buer as „Subventschon“ kricht, nicks anners is as dei Utgliek för den Upwand, denn taun Bispill EU-Maaten in't EU-Parlement kriegen. Näben ca. 9000 Euro Bruttogehalt kriegen disse Lüd knapp 5000 Euros för dat eigen Büro, 56 Cent km-Geld, wenn's mit 'n eigen Wågen reisen, för jeden Dach, den s‘ in Straßborch taubringen, gifft dat noch 338 Euros extra. Hentau kåmen noch knapp 5000 Euros för Büroheuer, Telefon, Porto usw. Nödige Œwernachtungen in'n Hotel möten nich ut'e eigen Tasch betåhlt warden un ok dei eigen Mitabeiters warden ut'e Europakass löhnt. Ik denk mål, dat keinein von disse Deputierten Buer in'n EU-Land sien mücht.

Tau mien Kinnertiet wür von Tiet tau Tiet dat Veihtüch tellt, dei Melkkontrolleur keem in'n Kauhstall un nähm von jede melkend Kauh Melkprowen un dei Veihdokter wür raupen, wenn 'n Kauh orrer Pierd von'n Kolik updunsen däd. Uhrmarken geef dat nich, doch hüt möt jedet Nutzdiert denn minschlichen Vörnåmen gliek mit'n Uhrmark rümlopen un dei lütten Äwerfarken würn einfach so as œwer Johrhunnerte henwech mit scharpe Kling taun Borg schnäden. Ok dat is vörbi!

So is hüt is allens anners. Von Brüssel, den Bund un dat Land ward allens ordoniert, un dat, wat ordoniert ward, dat möt ok dokumentiert warden. Dat is åhn moderne Technik nich mœglich un so kümmt dei Landwirtschaft in't digitale Tietöller an. So kann dei Buer sik dat Läben mit KI lichter un komodiger måken, doch dat versteiht sik von sülben, dat dei Buer nich nå Gautdünken Seien un Austen kann, dor hei sik nå't Wäder richten möt. Wenn't dull rägen deit un dei Acker natt is, denn kann man nich seihn un nich austen. Un is dat tau dröch, denn wassen dei Platen nich so, as dat vör 'n gaude Aust nödig wier. Ob inne Bargen orrer in't flache Land, Landwirtschaft åhn digitale Technik is narrens mihr antaudräpen. Sülfst dei lüttste Queckenpüker nimmt in sienen Goorn den Leptopp tau Hand un gugelt, woans hei dei niegen Bickbeerplanten insetten möt, dormit's ok anwassen un ornlich Bickbeern ansetten.
Noch is 't noch nich so wiet, dat dei Buer up'e Malediven dükert un von dor ut dei Melkmaschinerie mit 'n digitalen Knopdruck för sien tweihunnert Käuh taun gewennte Klockentiet in Gang setten kann, dat 'n Kalf üm dei un dei Tiet dei nödige Melk kricht orrer mit Hülp von'n Klappräkner afseipt un striegelt ward. Dei Häuhnerholler möt ok, so as ik all tau mien Kinnertiet, jeden Dach dei Eier insammeln... Un dei groten Maschinen, dei dat Kuurn von'n Halm wech döschen, dei Tüffel- un Räuwenrodemaschinen, dei Gurkensammler in'n Spreewald, all disse väle gaude un ok düre Technik löppt twors mit digitaler Hülp, kann œwer noch nich åhn minschlich Taudaun orrer mit 'n Batterie as 'n E-Wågen taun Lopen bröcht warden.


...orr mit Biogas

Dei Landwirt möt wiederhen vonne Vier-Dåch-Wäk drömen, denn dei Kauh gifft nich blot an vier Dåch inne Wäk Melk un dat anner Veihtüch will ok jeden Dach wat fräten. Grote Höff künnen mit Biogas wat för dei Energiewenn' daun, wenn dor nich dei ein un anner Stein mit Vörschriften un Uplågen in'n Wech lecht wür.
 
Un nu keem dei Punkt, wo dei Fortschrittskoalischon von'n Buern verlangt, von
„Subventschonen“ aftauseihn, dei dat bet up'n Dach geef. Dat güng denn doch tau wiet, dat dei Staat so dreist ward. Dei Buern blåsen taun Upstand un nähmen sik tauierst denn gräunen Habeck vör, dei up'n Rücktour von Hallig Hooge in Fährhåben von Schlüttsiel nich an Land keem, dor sik dei Buern gägen sien Poletik upbömten.Viellicht hett dei ein un anner Buer sik up dei Schlacht bi Hemmingstedt  besunnen, wo dei Dithmarscher Buern an'n 17. Hornung 1500 dei „schwatte Garr“ von den Dänenkönig Johann I. un sienen Brauder, den Herzog Friedrich von Holstein schlågen un dei Buernrepublik Dithmartschen grünnt hemm' un an wecker hüt noch dei Dusenddüwelswarft erinnert, dei vierhunnert Johr nå dei Schlacht bäten südlich von Hemmingstedt taun Gedenken an dei Dithmarscher Buernrepublik mit 'n schätzten 25-40 t schworen Flintstein upsett't wür. Up den Stein is dei Devis tau läsen: „Wahr di / Garr / de Bur de / kumt.“


Dei Dithmarscher Buurn bröchen 1500 dei Ridders tau Fall

Un Joachim Rukwied (Johrgang 1961) as dei Baas von'n Buernverband, dei sülben 340 ha Ackerland un 22 ha Wienbargen bewirtschaften deit, denkt ünner Ünstänn' an den Buernkrieg von 1525 un ward wull hier un dor för den Thomas Müntzer von't 21. Johrhunnert hollen. Dunnemåls wier dat dei Nobless, dei wat gägen dei Buern harr un inne Schlacht bi Frankenhusen/Thüringen Müntzer upgräp un an'n 27. Maimånd in 1525 in Mœhlhusen 'n Kopp körter måkt. 

Wenig insichtig Minschen hollen ok hüt dei Buern för raffgierig un rägen sik nu up, dat dei Buern mit ehr Treckers dei Stråten so dicht måken, dat s‘ nich up Arbeit orrer taun Dokter un ehr Kinner nich inne Schaul kåmen. Œwer all, dei blot rallögen un sik monkiern, dei willen sülben nich Buer sien, nich dei lütte Buer, dei sik mit sien lütt Wirtschaft 'n Taubrot verdeint orrer ok blot ut Spass sik mit Anbu von Planten orrer Uptoch von Dierten befåten deit. Un sei willen ok nich dei Buer as Ünnernähmer sien, dei dat mit grote Stallanlågen orrer mihrere hundert ha Land tau daun hett. Dat gifft Minschen, dei denken, dat dat denn Buern tau gaut geiht, wenn hei sik sülben noch por Sportpier höllt un wenn Arbeit un Tiet dat taulåten, taun Bispill dei Hingstparade in Redefin besöcht.

Wecker schnackt gäl, wenn 'n Nich-Buer sik düre Brokatkarpen in'n Gorndiek höllt orrer einfach mål so taun Schoppen nå London flücht? Nich ein Buer kümmt up den Infall, allens ståhn un liggen tau låten, üm denn von Börgergeld tau läben. Un all, dei 'n Piek up dei Buern hemm', dor s‘ ümmer wedder mit ehr groten Treckers mit dat gräune Nummernschild up Stråten ünnerwägens sünd, dei vergäten, dat dei Staat ok anner Ünnernähmen subventschoniert un ünner Ümstann' nicks von't Geld wedder süht. Nähmen wi doch den Lila-Bäcker, dei 'n Börgschaft von 14,4 Milljonen Euros von't Land MV krägen hett, den nu liekers dat Geld utgåhn is un dei Milljonen för't Land verlustig sünd.

Mais

Taun Bu vonne Northvolt-Batteriefabrik bi Heide in Holstein gäben Bund un Land gaut 700 Milljonen Euros ut, för dei Chipfabrik von TSCM/Taiwan in Dresden spendiert dei Bund 5 Milljarden Euros, dat US-Ünnernähmen Intel will 'n Chipfabrik in Magdeborch hensetten, wenn denn dat Land 10 Milljarden Euros as 'n Drüddel vonne Investitionskosten locker måkt. Wat sall man dor noch seggen, wenn 400.000 düütsche Buern orrer landwirtschaftlich Ünnernähmen je nå Grött von'n Betrieb 'n Tauschuss twüschen 200 un 30.000 Euros in'n Månd kriegen — wat ünner Ümstänn' bet tau de Hälft von't Inkåmen utmåkt —, üm in Europa un inne globale Welt tau beståhn, denn „Nie nich süll dei Minsch vergäten, dat dei Buer sorcht för't Äten!“ 

Un denn gifft dat noch ganz schlimme Börger. Sei stellen den Buern un all, dei mit em eins sünd, inne rechte Eck un bäuten sülben so dat Füer an, vör dat sei sik so so grugen. So licht schull 'n sik dat nich måken, dei Buern in ein Schuuflååd tau steken. Dat hett noch nie nich klappt mit düssen öllsten un wichtigsten Beroopsstand von dei Welt.


19.4.2024


na baven