Feige

vun Anke Nissen

Ficus carica, Familie Moraceae = Maulbeergewächse; biblisch Plant


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Anner Namen:

Feigenbaum, Figenbaum, Figenboom

Sammelt warrt:
Fructus carica = Früchte
Warrt bruukt:

as Heilplant warrt Feigen hüüt nich mehr bruukt




De Echte Feige, Ficus carica, stammt ut Vorderasien. Se hett sik över dat hele Mittelmeer-Rebeet utbreedt un later ok in Südamerika, Südafrika un Australien. In Düütschland kann se blots överleven, wenn se in'n Winter beten wat schützt warrt.


Früchte wasst enkeln in Blattachsen

De Früchte sind so nöömte "Scheinfrüchte". Se wasst enkeln in de Blattachsen.
In't Mittelmeer-Rebeet sünd de Früchte en wichtig Nahrungsmittel, ähnlich as bi uns dat "Tafelobst".

För den Export warrt Feigen dröögt. De Früchte warrt an de Sünn orrer in spezielle Dörraparate dröögt. Dor warrt blots de witt-gröön-gelen Sorten för nahmen. Früchte, de an de Sünn dröögt worrn sünd, hebbt buten enen witten Belag vun fiene Zuckerkristalle.

De ursprünglich birnenförmig Feige warrt bi't Drögen flach, as plattdrückt. Se wiest denn up de en Siet dat so nöömte "Oog", un up de anner Siet is to sehen, wo de Stiel seten hett. De Feigenfrucht hett veel Zucker in sik un kann, wenn se dröögt worrn is, lang upbewohrt warrn. In mien Kinnertiet geev dat bi uns to Huus disse Feigen jümmers in de Wiehnachtstiet.


Birnenförmig Früchte

De besten Feigen sind de Smyrnafeigen (Tafelfeigen). Se sünd in lütte Kisten, Bastkörv, Schachteln orrer Zellophanhüllen verpackt. Griechisch Feigen, ok Kalamata- orrer Kranzfeigen (Caricae un coronis) warrt up Schnüre orrer Halme upreiht un kaamt so in den Hannel.
Lütte dröögt Feigen — as de ut Italien orrer Spanien — warrt oft in uns Backobst mengeleert.

Feigen sünd hier bi uns en Südfrucht, de wi geern eet, de wi geern bruukt. Se hebbt en hohgen Nährwert, denn se hebbt etwa 50-60% Zucker (Invertzucker) in sik.
Ut Feigen warrt Feigenkaffee (as Kaffeeersatz) maakt. Dörch dat Rösten vun de dröögten Feigen warrt ut Zucker Karamell. Karlsbader Kaffeegewürz besteiht ut so'n Feigenkaffee.
Feigen warrt geern in Tee to'n Avföhrn rin mischt, se sünd oft in Früchtewürfeln un anners wat.


Untypisch Frucht

In olle Krüderböker heff ik leest:

"Frische Feigen säumen nicht lange im Magen, sondern gehen und dringen fort.
Wenn man viel frische Feigen isst, machen sie den Durchlauf, der sich jedoch bald von selbst stillt.
Sie erweichen den Bauch, reinigen Nieren und Blasen, bekommen wohl dem Hals.
Der Milchsaft vom Feigenbaum tötet die Würmer im Leib, erweicht den Stuhlgang.
Feigen mit Gummi, Ammoniak und Essig zerstoßen und als Pflaster aufgelegt, zerteilen die harten Beulen und andere Knollen und zeitigen die Geschwüre."











Vun dat Feigenplaaster warrt ok in de Bibel snackt, Zitat: "Bringt her en Plaaster vun Feigen!".


Feigenblatt vun nerrn

De Heiler fröher hebbt Mittel ut Gott sien Afteek insett, also Heilkrüder. So'n Mittel weer dat Feigenplaaster gegen Geswüre (2. Könige 20, 1-11).
In de Geschicht vun König Hiskia warrt vertellt, dat he bitter Tranen ween; denn de fiendlich Assyrer wullen sien Riek Juda un de Hauptstadt Jerusalem angriepen. Dor kreeg de König vele Geswüre.
"Du warrst dood gahn!", sä de Prophet Jesaja. Hiskia hett denn to Gott beedt, un de wies sik gnädig. Föffteihn Johr wull he Hiskia noch schenken. Jesaja hett denn Feigenplaaster up de Geswüre leggt un so de doodbringen Süük heilt.


Feigenblatt vun baven

Un denn weet wi doch all, dat Adam un Eva ehre eersten "Kleder" ut de Bläder vun den Feigenboom maakt hebbt (1. Mose 3, 7).

Ik heff mi vertellen laten, dat dat bannig lang duurt — vele Johr —, bet en Feigenboom to'n eersten Mal Früchte driggt. Ut den Grund — so denk ik mi — wiest Jesus up den noch unfruchtboren Feigenboom hen, as he de Lüüd to Gedüür mahnen wull, se sullen Moot un Höpen nich verleern (Lukas 13, 6-9).

Ik heff staunt, as ik enen Dag up Fehmarn vör enen groten Feigenboom stünn. As en Wunner dücht mi dat. Disse Boom kümmt mit unse Winterküll klor! Dorto driggt he vele Früchte un — he drifft Aflegger. Un so enen Aflegger heff ik schenkt kregen.


De schöne Feigenboom

Nu heff ik also enen lütten Feigenboom in'n Goorn. Ik pütscher böös mit em rüm. He hett sik noch nich so recht aklimatiseert. Un in'n letzten Winter hebbt de Rehe siene zarte Rinde afnaagt. Dat much mien lütt Boom gor nich. Man leven deit he noch, mien lialütt Feigenboom. Wat ik dat aver noch beleven warr, dat he Früchte driggt...?


De Feigenboom-Aflegger







5.11.2014


na baven