Winterwind


Stimme im Winterwind

Noch immer ruft eine Stimme im Wind
wie einst die Hirten zum göttlichen Kind
im dürftigen Stall bei Esel und Rind.
Noch immer umlauern es Bosheit und Neid,
gesellt sich die Liebe im Winkel zum Leid.
Und mancher steht für den Schwachen bereit,
schenkt einer den Frierenden noch sein Kleid.
Hält immer noch Einer die Welt im Lot,
lässt keimen die Saaten im Winter zu Brot,
schenkt allen das Leben und allen den Tod.
Gott schenkt, der Gerechte, sich allen als Kind,
den Herzen, die guten Willens sind.
Weit ruft es die Glocke im Winterwind.

Josef Fruth

Stimm' in'n Winterwind

Noch ümmer röpp eine Stimm in'n Winterwind
as don dei Schepers nao't göttlike Kind
in'n klattern Stall bi Äsel un Rind.
Noch ümmer beluurt et Leipkeit un Quaol,
sett Leiv an dei Kante van Pin sik daol.
Un mank ein'n haolt den Schwacken ut' Lock,
giff den in dei Kölde noch sien'n Rock.
Hollt ümmer noch ein'n dei Welt in't Loot,
lett kienen dat Saot in'n Winter tau Broot,
schenket aale dat Läben un aale den Doot.
Gott schenket, dei Gerechte, sik för aale as Kind,
wo ut' Haarte dei gaue Wille her schinnt.
Wiet röpp et dei Klocken in'n Winterwind.

Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske 2010


Bild: Ludgerd Lüske
29.12.2010

trüch


na baven


na't Flack

na de Startsiet