Der Mensch hat nichts so eigen,
So wohl steht ihm nichts an,
Als daß er Treu erzeigen
und Freundschaft halten kann;
Wann er mit seinesgleichen
Soll treten in ein Band,
Verspricht sich nicht zu weichen,
Mit Herzen, Mund und Hand.
Die Red' ist uns gegeben,
Damit wir nicht allein
Für uns nur sollen leben
Und fern von Leuten sein;
Wir sollen uns befragen
Und sehn auf guten Rat,
Das Leid einander klagen,
So uns betreten hat.
Was kann die Freude machen,
Die Einsamkeit verhehlt?
Das gibt ein doppelt Lachen,
Was Freunden wird erzählt.
Der kann sein Leid vergessen,
Der es von Herzen sagt;
Der muß sich selbst zerfressen,
Der in geheim sich nagt.
Gott stehet mir vor allen,
Die meine Seele liebt;
Dann soll mir auch gefallen,
Der mir sehr herzlich gibt;
Mit diesen Bundsgesellen
Verlach' ich Pein und Not,
Geh' auf dem Grund der Höllen
Und breche durch den Tod.
Ich hab', ich habe Herzen
So treue, wie gebührt,
Die Heuchelei und Scherzen
Nie wissentlich berührt;
Ich bin auch ihnen wieder
Von grund der Seelen hold,
Ich lieb' euch mehr, ihr Brüder,
Als aller Erden Gold.
|
|
De Minsch hett nix to eigen,
So woll steiht em nix an
As dat he kann Truu wiesen
Un Fründschap hollen kann;
Wenn he mit sien'sglieken
Schall binnen sik mit en Band,
Verspreekt, nich to wieken,
Mit Hart, Mund un Hand.
De Reed, de is uns geven,
Dorför, dat wi nich alleen
För uns alleen schallt leven
Un ahn Frünnen sien.
Wi schallt uns schonst mal fragen
Un seihn up goden Raat,
Dat Leed eenanner klagen,
Dat uns to faten hett.
Wat kann Freud allens maken,
De Eensamkeit verjaagt?
Dat gifft en duppelt Lachen,
Wat Frünnen du vertellst.
De kann sien Leed vergeten,
De dat vun Harten seggt,
De mutt sik sülvst terfreten,
De in sik allens naagt.
Gott geiht mi vör allens,
Wat mien Seel leevt;
Denn schall mi ok gefallen,
De mi vun Harten gifft.
Mit dissen truun Maten
Lach ik över Pien un Noot,
Gah up'n Grund vun Höllen
Un breek sogoor den Doot.
Ik heff, ik heff ja Harten,
So truu, as dat verdeint,
De Hücheln un ok Gucheln
Nienich afsichtlich beröhrt.
Ik bün ok jüm wedder
Von Grund de Seel goot,
ik leev juuch mehr, ji Maten,
as allens Eerden Gold.
|