Ünnern Regenschirm

vun Addi Kahl


Mitünner denk ik an uns eerstet Drapen ünnern Regenschirm.
Uns Huut striep sik an de Arms un verlegen grien mien Deern:
„Mit Se to tweet ünnern 'n Schirm, dat mach ik förwiß geern!“
Heff hüüt noch vör Ogen, as ut Nieselregen 'n asiges Donnerweder wüür,
un wi so natt as de Katten, wieldat uns Regenschirm teemlich undicht weer.
Bi 't Dunnergrollen neck ik: „Bangbüx!“ Ehr Ogen blänkern as düstern Seen.
Denn zuck en Blitz daal, se dräng sik an mien Bost, un ik dach beglückt:
„So 'n beten Schiss bitieden is doch ok ganz schöön!“

Ik seh noch jümmers, as na dat Schietweder de Sünn ruutkrööp
un ik mi an 't Schirmgestell den Duum klemm. „Deit weh?“, fröög se sööt.
Seh noch jümmer, as ut Regenpütten de warme Waterdamp opsteeg,
un ik ehr sööte Snuut mit de drolligen Grientjes to sehn kreeg.
Sülvern Sprenkels danzen in ehr Ogen, de blänkern as düstern Seen.
Knallroot slöög se dor ehr langen Zimpern daal, un ik dach beglückt:
„Man man, wat is se blots schöön!“

Een Johr later Hochtiet, se mit bunten Bruutstruuß in de Hannen,
De Preester mahn: „Hefft juuch jümmers leef bit an 't Levensennen!“
Denn de ersehnte Tiet, wi beiden weern endlich mol alleen,
flögen in den sövten Heben, wullen nix as de Tokunft sehn.
Ik sööh dat Glück in ehr Ogen, de noch deper blänkern as düstern Seen,
un kreeg ehr warme Leef to spöörn, balden ok uns lütten Kinner.
Unvergeten düüse Tieden, mitünnern swoor, aver tomeerst schöön.

Lange Johren mit Sünn un Regen. Af un an bruken wi mol den Schirm.
„Dank Di för kommodige Tieden“, sääh se liesen, un denn ehr Verfehrn
wegen Dunnergrollen, un tein Meter wieter slöög en grelle Blitz in Boom.
Ekelige Swevelgeruuch steeg in de Nees, poor Sekunnen as 'n Alpdroom.
Verjaagt keken ehr düstern Ogen, dicke Tranen kullern över ehr Backen.
Bang fröög se: „Woveel Johr blievt uns wohl noch för 't Schirm-Utpacken?“
Ik legg den Arm üm ehr smalle Schullern, fröög vull Trost, worüm se ween.
„Wenn de Herrgott dat will, blifft uns Tiet bestimmt noch schöön!“


20.11.2016


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