Das ist ein Netter!

vun Heinz Rehn


Dat weer Harwstdag un worr al schummerig. Ik stevel langs den Footstieg un simmeleer so vör mi hen. Twee Deerns vun tein twölf Johr stunn'n op de Straat. De beiden lachen sik wat schelmsch to un sään denn een beten överdreben fründlich: "Guten Abend". Een drütte Deern stunn een beten wat wieder lang op de Straat.

Nanu? Ik wunner mi. Vundaag, wo de Menschen meets mit een stieben Blick aneenanner vorbi goht, un besonners de Kinner sik mit dat Grööten swoor doot, dor wünscht di twee fremde Deerns een'n 'Goden Obend'.

Ik weer wat unseker. Een Oogenblick speel ik mit den Gedanken so to doon, as harr ik nix höört. Besinn mi denn aver, nick de beiden to un sä ok recht fründlich: "Guten Abend".

Ik gung mien Weg. Miteens reep een vun de beiden Deerns de drütte to: "Das ist ein Netter!"

Ik rich mi op un keek wat fraagwies op de drütte Deern. De trogg verlegen de Schuller un sä denn wat truhschüllig: "Ach wissen Sie, wir machen hier einen Versuch. Ja, wir wollen wissen, wie viele von den Erwachsenen nett und freundlich zu uns Kindern sind. Sie gehören zu den netten Menschen."

Ik weer verduzt. Wat harr'n de Göör'n sik dor utklamüstert? Wull'n se ehr'n Spijök mit mi drieben? Weer dat blots so een Gedanke — över den Weg lopen, opgrepen un utföhrt, oder hebbt se sik opletzt wat dorbi dacht?

"Nu, dor kickst du wat dumm", sä Fiete, dat twete Ik in mi, de männichmol mit mi snackt, wenn ik mit mien Gedanken nich to Rand kaam'n do.

"Hest recht", muß ik togeben.

"Na, de Antwort liggt doch op de Hand", gnarr Fiete. "De Öllern vun de meetsten Kinner arbeit, mööt Geldverdeen, um to leben, wüllt Geld verdeen, för den Luxus. De Kinner in't Huus aver ward dorbi veele Mol to een Last, mit de veel schimpt ward: "Do dit, do dat, — ditt dörffst du nich, dat lätts du na." Nu aver wull'n de Deerns weten, ob de Groten sülbst doot, wat se alle Daag predigt. Ob se de Kinner ok so acht un respekteert, as se dat för sik sülbst vun de Göör'n verlangt.

Nu ja", hool ik gegenan, "Kinner mutt man ertrecken. Se bruukt doch een faste Hand över sik, wenn se later in't Leben bestohn schüllt."

Fiete lach wat dröög in sik rinn. "Wiß uns Tohoopleben hett Regeln, de ok de Kinner lehrn un achten mööt, un süm Övermoot will in sien Grenzen wiest warrn. För den Rest aver liggt mi dat Wort 'ertrecken' swoor op den Maag."

"Warum? Wat hest du doran uttosetten?"

Fiete trogg de Stirn wat kruus. "Denk mol na", sä he, "un vertell mi, wat de Ünnerscheed twischen ertrecken, africhten un dresseer'n is?"

"Nu", sä ik, "een Hund ward africht, een wild Tier ward dresseert un een Kind ward ertroggen."

"Büst du di dor seker?" achterfraag Fiete. "Ward Hund, Tiger un Lööv to'n Bispill nich mit de Pitsch in de Hand africht? Wat de Mensch will, mutt dat Tier doon. Dat Ertrecken vun Kinner un junge Menschen is nix anners. Wat de Starke will, schall de Schwache maken. Dat Militär is hier dat beste Bispeel. So sehn hebbt africhten, dresseer'n un ertrecken doch den glieken Sinn.

Kinner aver wüllt op süm eegen Aart de Welt entdecken. Dorbi söökt se na Vörbiller. Wat de Öllern se vörleevt, sünd för se de Plaastersteen, över de se in dat eegen Leben gohn ward.

Dorum bruukt Kinner Menschen um sik, de Oprecht goht, vör de se respekt aver keen angst hebbt. Menschen de se alle Daag dörch ehr vörleben een Weg un een Richt in dat Leben wiest.

De Kinner aver, de in een Betonwelt groot ward, keen Richt un keen Hollfast in dat eegen Tohuus finn'n doot, ward sik ehr Vörbiller op de Straat un in dat Halfstarken- Milieu söken. Un wenn se dat doon hebbt, sloogt de Ohlen de Hann'n över den Kopp tohoop un jammert: "Wat is dat vundaag blots för een Jugend!"


17.1.2010


na baven