Passion 2012
Greundönnerdag


Dat leßte Maohl
Dat Altoarbild in dei Evangelischken Karken van Hude wiest in 24 Biller den Läbensweg van Jesus

Das heilige Mahl

Als das letzte Mahl zu Ende,
Nimmt der Heiland Brot und Wein
In die segensvollen Hände,
Weiht sie zum Genusse ein.

Mark der Erde, Brot zum Leben,
Wein, des Himmelstrahles Kind,
Will er opfern, will er geben
Hin den Seinen, die er nimmt.

Wie in Dir, o Herr, sich einet
Erd und Himmel wunderbar,
In den Gaben auch erscheinet
Erd und Himmel tief und klar.

„Nehmet hin: mein Leib geworden
Ist das Brot, mein Blut der Wein!
Opfert sie an allen Orten
Unter der Gestalten Schein!”

Heil'ges Opfer, Mahl der Gnaden,
D'rin der Herr sich selber gibt—
Kommet, Alle sind geladen,
Alle ja der Spender liebt!

Fand der Stolz im alten Eden
für den Lebensbaum den Tod,
Wird der Demut hier gegeben
Ew'gen Lebens Morgenrot.

Kommt, o kommt von allen Wegen,
Kranke, Arme ohne Zahl,
Fluchbeladene zum Segen,
Kommt, o kommt zum Liebesmahl!

Franz Alfred Muth (1839-1890)

Dat hillge Maohl

Dat leßte Maohl was bold vörbi,
dei Heiland nöhm don Brot un Wien
giff mit dei Hand den Sägen bi
un weihet et tau'n Äten in.

Kaarn ut Eern, Brot tau'n Läben,
Wien, dat Hemmelstraohlen Kind,
as ein Opper will hei't gäben
an sien Lüe, dei hei nimmt.

Wo in Di, o Herr, Einheit kient
för Eern un Hemmel wunnerboar,
in dei Gaoben uk upschient
Eern un Hemmel deip un kloar.

"Nähmet hen: mien Liev wörd fort
dat Brot, mien Blaut dei Wien!
Oppert dei up jedein'n Oort
unner den Gestaltenschien!"

Hillget Opper, Maohl van Gnaoden,
wo dei Herr sik sülves giff.
Kaomet, aale sünd inlaoden,
jedein' so vull Leive bliff.

Fünd dei Stolt in't olde Eden
för den Läbensboom den Dood,
Werd Demaut hier vergäben
ein ewig läben Morgenroot.

Kaomt, o kaomt van äöverall,
hei Kranke, Arme aohne Taohl,
un Befleukte sägen schall
Kaomt, o kaomt tau't Aobendmaohl!

Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske

 

 


5.4.2012


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