Wees fief Minuten still
1. Mai


Andacht vun Heinrich Giesen, in Platt bröcht vun Marlou Lessing

Luustert, all ji Völker! Gott de Herr hett mit juuch to snacken ut sin hillgen Tempel.

Micha 1, 2

Dat is nu de hööchste Alarm. Wenn Gott nu nich dat Woort kriggt, wenn wi nu nich nipp tohöört, wenn wi nu nich allens annere afschalt, wenn wi nu nich uns egen Programme still op'n Disch leggt, de Hannen foolt un seggt "Reed du, Herr, din Deeners höört!" — denn warrt us bald Hören un Sehn vergahn. Denn warrt wi bald nixnich mehr hören un sehn. Denn warrt Gott leven, wi avers warrt leven ahn Gott, as Gottlose. Denn warrt Gott snacken, man nich mehr to us. Denn warrt Gottvadder sin Leevde geven, man wi warrt Weesenkinner blieven. Denn steiht Gott sin Döör apen, man wi sünd nich mehr meent.

Gott hett mit us to snacken ut sin hillgen Tempel. Also vun dor snackt Gott. Vun dor, 'neem he sik fastleggt hett. Dat is sin Söhn. 'keen em höört, höört den, de em schickt hett.

Wat maakt wi nu? Snackt wi jümmers noch sülven? Nee! Laat us stillswiegen — bloots düt noch seggen, düt eene: "Segg du bloots een Woort, denn warrt din Knecht sund."

Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, so weit der Himmel gehet, der stets beweget sich; dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleich wie der Grund der Erden durch deine Hand bereit't.

Na Cornelius Becker


4.5.2008


na baven