Ewigkeitssünndag 2013
Vun de Seligkeit antokamen


In de Karken gedenken de Minschen ehre Doden besünners an een Dag in't Johr. De Evangelschen nömen ehm Ewigkeits- orrer Dodensünndag, de Katholschen Allerseelen.

De Naams vun de Doden ut dat vergahn Jahr warden vörleest. Een beedt för se. Tuernde fragen:

Wo büst du, Doder?
vun Thomas Hirsch-Hüffel


"Dat Opstiegen in dat himmlisch Paradies", Utschnitt ut dat mit Ölfarven malte Bild
vun den flämschen Maler Hieronymus Bosch (1450-1516). Klick up tau'n Vergröttern!

Ewigkeit — mit dit Woort meint de Theologie, anners as in de Alldagsprååk, keen Verlängern vun dat Leven na den Doot. Dat geiht nich allens wieder, ok nich in'n verännerten Tostand. Ewigkeit is de lichte Ogenblick mitten in dien Leven. Du büst narrens seker vör solk Momangs. Dat Kind, dat to'n iersten Maal sienen Naam schrifft. Dat Blaage in den Diek in'n Wold in't Schummern. Dat Ruuschen, dat di ümgifft un dat miteens as "Ja" klingt. In den een ewigen Momang bruukst du kein Opklären. Du bist indükert in en Licht ahn Wöör. Nu kunnst du ahn veel Opregen starven. Orrer ok leven. — Aver ok dat warrst erst later wies. Disse Momangs sünd nich uttolöschen, dat heit, se sünd unstarvlich — ewig. Un dat maakt dien Leven in't Ganze ewig. Du deilst disse Momangs mit dien Grootmudder un mit Goethe, se all harrn se ok. Dorwegen spreekt de Kark de Minschen "ewiges Leven" to. Du schallst dat öftins beleven, wenn dat mööglich is. Denn wennt sik dien Seel an disse vun de Tiet affhovenen Opstunns-Tieden, un du warrst starvens-rediger un wieser. De schemenhafte Figuur in dat vun Hieronymus Bosch maalte Bild, de baven ankamen is, belevt dat even nu. Dit ole Bild vun Bosch schall ok den Ewigkeitssünndag verstahn helpen.

De Minschen, de vun ehr Vischoonen ut de Neeg vun dat Starven berichten, vertellen, se harrn Licht seihn. Dat Licht kunnst nich fast maken as en Lamp orrer de Sünn, sünnern dat weer, as keem dat vun buten un vun binnen to glieke Tiet ut alle Richten. Disse Biller sünd gediegen, wieldat se an de Scheid vun dat Leven entstahn. Dorwegen seggt Minschen: "Dat kümmt vun woanners her, dat heff ik mi nich utdacht." Christen seggt denn: "Dat is för mi Gott sien Dorsien." Disse Biller sünd in en besünner Wies liek ole Apenbaarnsvischoonen, de seggen, Gott ward nich miehr woanners sien, nich in'n Heven orrer dor orrer dor, sünnern hei ward so sien, dat man ehm "allens in alles" weit — ahn Fragen. Du büst in Gott un Gott in di, un dat is ahn Ünnerscheid eens. Dat is de egenlich Spraak von Levende. Wat Minschen ut Nahdooterfahrungen berichten, is villicht, wat wi — heel koort — midden in't Leven in en hellen Momang beleven. Bloots utföhrlicher, totaler.

Hieronymus Bosch malt den Weg vun een Minschen in veer ünnerscheedlich Tostänn. Orrer hei maalt veer Minschen in je annere Tostänn. Dat is liekgüllig.

Ünnen is en Minsch to seihn, de vun twei Engels lenkt ward. Een höllt ehm de Hand in den Rüüch, en anner treckt ehm, aver ahn antofaten orrer to berühren. Villicht weer disse Engel al bi de Geboort dor, villicht hett hei uns in Mudders Liev ümgeven, as ierste Schemen för dat anner Leven sik afteikenten. Villicht hebbt wi ehm denn vergeten. Aver dor is en Ahnen: Hei is dor, ok nu. Ik war hollen un na un na in't Licht lockt.

An den Rand vun dat Bild, wo de Figuur noch in't Düstere sweevt, seihn wi en anner Possentuur. Se hett miehr Richt, de Lief is miehr entspannt, de Ogen seihn wat. Die Hannen sünd nu apen, se apen sik, as wenn die Figur en "Wat-een-nich-Glöven" kann süht, twors to'n iersten Maal. Disse Figur hangt noch in't Düüstere, hett aver al seihn, wo dat hengeiht. Dat is wat annres, as sik in't Düstere föhren to laten. Se süht in een Richt un dat Enn vun den Tunnel. De bruukt keen Engel vörn, de de Figuur treckt. Se bruukt bloots noch een, de achtern sacht hinnert, dat de Figur trüüchföllt. —

An den Ingang vun den Tunnel de drütte Figur. De Hannen sünd slaten. Dat schient so, as wenn de Figur in enen wunnerboren Bann geraden is, wo se nich wedder rut mutt. In'n Lichtschien, neeg to dat Teel, mitgahn vun en Engel, de heller schient as de annern twei, sülven anlücht, dichtbi un gliekup. Disse Minsch kümmt nich wohrhaftig in de Mööt, sünnern disse Minsch is al binah ankamen. Hei is al miehr in de Riekwiet vun Gott as in de Riekwiet vun den Doot.

Ganz to'n Sluss seihn wi en Figur in't Licht. Se bruukt keen Engel miehr, se is ankamen. Se is binah dörchsichtig. Un se mutt nix miehr. Dor is nix miehr vun Bedüden, bloots ankamen to sien — in't Licht, bi Gott.

All disse Tostänn sünd mööglich merrn in't Leven un to'n Bispill in de Truur. Wi warden ut de Noot un de Spannung in en anner "Schauen" föhrt. Dat gilt evenso in de Neegde vun een groot Leiv.

Dat Wunnern — disse liese, aver bestännige Bann. De Seligkeit antokamen. Villicht ok dat Riepen, de Anlaag, loostolaten un dat Eene to söken staats dat Veele. De Biller köönt ok den Weg ut den Mudderschoot in't Leven beschrieven, denn de satte Trance na dat Stillen, de Eenheit un Heimaat, de wi kennt un jümmer wedder söökt. Se köönt den Weg ut dat Leven wiesen — von den wi nix weit un doch enerworrns allens.

Wieldat wi nu al jümmertau in'n ewigen Momang leven.


In't Plattdüütsche överdragen vun Rudi Witzke ut dat Heft Andere Zeiten, Heft 2/2013.

Ik dank Pastor Thomas Hirsch-Hüffel för de Verlööf, sien Woort to'n Dodensünndag för plattpartu.de to nütten.

Tau Hieronymus Bosch: "Bosch wurde um 1450 als Hieronymus van Aken in s'Hertogenbosch geboren. Über die Ausbildung oder die frühen Jahre des aus einer Malerfamilie stammenden Bosch ist nichts bekannt. Im Jahre 1478 heiratete er die reiche Aleyt Goyaert van de Mervenne, so daß er von nun an ohne finanzielle Sorgen leben konnte. 1487 wurde er zum ersten Mal als "freier Maler" in den Registern der Malerzunft erwähnt. Ihm wurde schon früh großes Ansehen zuteil und er erhielt reichlich Aufträge von der Kirche und später von Philipp dem Schönen, Margarethe von Österreich, die Statthalterin der Niederlande war, und nicht zuletzt von König Philip II. von Spanien. Die Bilder Boschs wurden wegen der großen Nachfrage schon zu seinen Lebzeiten oft gefälscht. Er starb im August 1516 in seiner Geburtsstadt s'Hertogenbosch. Seine bekanntesten Bilder sind "Weltgericht", "Der Heuwagen" und "Der Garten der Lüste", in denen Bosch die Abgründe des Menschseins und den damit einhergehenden Sittenverfall schilderte, indem er dämonische Wesen oder bizarre, traumhafte Szenen abbildete. Die genaue Deutung seiner Bilder ist jedoch heute unmöglich geworden." (Wikipedia)


23.11.2013


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