Dierten in'n Lüdschnack:
Dei malle Kauh

vun Behrend Böckmann


'N Kauh is gor nich so dumm, as sei utsüht. Wenn oltlings die Käuh an'n Abend vonne Dörpwisch taurüch keemen, hett jede Kauh von allein ehren Stall funnen. Wenn œwer dei Minsch mit 'n Kauh up dei Wisch schnacken wull un sei is so ornlich bi't Aderkaugen wier, denn bört sei blot den Kopp an un kiekt mit dei groten Ogen so inne Welt, as wier sei bäten mall. Un so is dat kåmen, dat Frugenslüd, dei ok so mall as 'n Kauh kieken, af un an vörhollen ward, dat sei 'n malle Kauh sünd. Mannslüd hengägen würn nie nich as maller Bull orrer maller Oss schullen. Verklorungen gifft dat dorför nich.


Dei Kauh kümmt äbenso as 'n Schwien, Zäch, Schåp un Hauhn in väle Rädensoorten vör un liekers kœnen wi nich ein Diert gägen ein anner utschuddern. Dat will heiten, dat wi twors seggen "Dor hest du œwer Schwien hadd", œwer nie nich up denn Infall keemen, tau einen Fründ tau seggen "Dor hest du œwer Kauh hadd". Verlåten wi nu mål dei malle Kauh un kieken uns dei Wennungen "Man mœt dei Kauh von't Ies hålen" orrer "Dei Kauk is von't Ies rünner" an. Dat secht man, wenn man üm ein nich so ganz lichte Såk lang verhanneln möt orrer wenn disse Verhandlungen 'n Einigung ower dei strittigen Såken bröcht hemm'.


"Wehe, ein seggt wat vun Rinderwahnsinn!"

In Berlin geef dat mal 'n Stråtenbahn, dei einläusig bet nå't Niege Dur fohren däd un wägen den Gägenverkihr öfters anhollen mösst — un denn as'n Kauh vör't Dur nich wiederkeem. So sall dat tau dissen Schnack "As 'n Kauh vör't Niege Dur ståhn" kåmen sien. Hett 'n Minsch wat, dat man em nich in Afräd stellen sall un dat hei nie nich missen mücht, denn hollen anner dat för sien "Hillig Kauh". Wenn man weit, dat dei Dåch tellt sünd, wo man noch Föddermiddel kriegen kann, denn möt man dei "Kauk melken, solang sei noch Melk gifft".

"Ein Kauh, wecker dei mierste Melk gifft, ward nich schlacht't" sall soväl bedüden, as dat man dat nich upgifft, wat ornlich wat inbringen deit. Anner seggen dortau ok, dat man dei "beste Kauh nie nich verköfft".
Un dat gifft noch väle anner Rädensoorten mit 'n Kauh. So taun Bispill: "Ein Kauk måkt Muh, œwer väl Käuh måken Mäuh", "Je öller dei Kauh, üm so hübscher dat Kalf", "Jede Kauh wier mål 'n Kalf" orrer "Schenkt 'n di 'n Kauh, denn köpp di gliek 'n Reep dortau".
Utdüden lött sik wull ganz gaut disse Schnack "Un is dei Kauh ok noch so schwatt, sei gifft ümmer witte Melk!"
So un so låten sik disse Rädensoorten utleggen: "'N bös Kauh hett nie nich ein gaudet Kalf", "Nawers Kauh süht gaut ut, œwer sei gifft kein Melk" un "Wecker 'n Kauh sien eigen näumt, dei grippt sei anne Hürn".


7.4.2024

 


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