Fiete Lüttenhus: Dat Gottesgericht


Friedrich Schnoor (1879 - 1966) — sien Schrieversnaam weer Fiete Lüttenhus — hett twee Weltkriegen un twee Nakriegstieden beleevt un op Platt Gedichten to un ut sien Tied schreven. Sien Söhn Freddy Schnoor hett uns en ganz Koppel Texten ut sien Vadders Nalaat tostüürt, de de Tiedlööp in en direkten, tiednahen Spegel wiesen doot. Hier is en Wintergeschicht ut de Tied, as dat noch echte Winter geev.


Dat Gottesgericht

Dat weer Winter. All in'n November harr de Küll insett, un teihn un twölf Grod weer keen Seltenheit. Wer Keller un Schün vull hett un sick in Mantel un Pelz smieten kann, för den is de strengst Winter en lustige Ünnerbreken un Afwesselung. Ober nix in'n Liew un up'n Liew to hebben, för so eenen is'n strengen Winter gefährlich. An eenen Obend weer 'n besonners grusig Weeder. De Storm bruuste öwer de kahlen Feller, brök Böm üm, deckte Däker af un dreew den Snee to grote Schanzen tosom'n. Mit Grugen un Bangen horkten de Minschen na dat Unweder, un mennig fromme Minschenhart beedte still för sien Mitminschen, de sick düsse Nacht villicht up de Landstrot befinn'n künnen.

Un würklich befunn sick een Minsch in harde Bedrängnis. Dat weer'n Bärenführer. He harr de Landstroot verfehlt un irrte nu mit sien'n Bärn in Snee ümher. „Ach Gott,“ süüfzte he, „wo sall't warrn, wenn ick hier ümkom! Froo un söben Kinner hängen an mi in ferne Lann'.“ He nöhm de letzt Kraft tosam un stampte wieder. Dor sehg he en Licht schimmern, un en heites Dankgebet steeg ut sien Harden to Gott up.

He geiht up dat Licht to. En einsom Wirtshus midden in'n Wald is't. He binnt sien'n Bären buten an un kloppt an de Dör. De Wirtslüd hürn dörch den Storm dat luude Kloppen un sünd verwunnert, wer dor sien kann. Bald sitt de halwverklaamte Mann achter'n warm Aben un stärkt sick an'n heite Melksupp, de de Fru em rasch kaakt hett. Ok de Bär kriggt 'ne Stärkung un ward up'n Swienskaben bröcht, de grad leddig is, wiel dat Swien den Dag slacht is. Noch lang'n sitten de Wirtslüd up un laten sick vun den Gast wat vertelln. Dat is binoh Mirrnacht, as se all' to Bett goht.

Se hebben ober woll kuum twee Stunn legen, as se dörch en gräßlich Geschrei stüürt worden. „Wat weer dat?“, frögt den Wirt sien Froo, de vör Schreck in de Hööcht fohrt is. Dor sleit wedder en gruglich minschlich Ton an ehr Ohr. Flink jumpt se ut't Bett, treckt sick notdürfdig an, steckt en Latern an un begeevt sick na den Bärenführer sien Logis, de ehr all mit'n verstüürt Gesicht in de Mööt kümmt.

Alle dree goht nu dörch Storm un Snee na'n Stall, vun woher dat Geschree kamen is. Öwer wat för en gruglichen Anblick hebben se hier! —

De Döör vun den Swienstall stünn open, un in'n Stall sehgen se den Bärn mit willn Blick un wiet upsparrten Rachen. De ganze Kopp weer öwer un öwer vull Blaut.
Vör em legen twee terreten Minschen. Vull Schreck un Grugen bekeken de Wirtslüd un de Bärenführer dit grusige Bild.

Se bröchen den Bären nu in'n annern Stall, un de Wirt kreg ielig sien Peerd vörn Sleeden un jög dörch Nacht un Nebel na de neegste Stadt, üm dat Gericht vun de gräßliche Saak in Kenntnis to setten. Mit Dagsanbruch weern denn ok de Gerichtsherrn an Urt un Stell. — Na genaue Besichtigung stellt dat Gericht fast, dat de twee Verunglückten gefährliche Deiw un Mörder weern, de all veele Johrn de Gegend unseker makt harrn.

Grote Prämien harr de Staat all up ehr Fastnahm utbaden, doch keenen weer dat gefährlich Wark gelungen. En unvernünftig Tier harr nu dat Richteramt öwernahmen. De Röwers harrn wüsst, dat de Wirt 'n fett Swien up'n Kaben liggen harr, un harrn disse Nacht, wo man keenen Hund rutjogen müch, dorto utsehn, ehrn Roow in'd Wark to setten. In de Meinung, dat Swien weer dor noch in, harrn se den Kaben betreden un dat Swien ruthalen wullt.

Gott's Gericht harr ehr hier dropen. De arm Besitter vun den Bärn kreeg de utsett'te Belohnung. As Dank för dat Nachtquartier un de Hülp geew de Bärnführer de Wirtslüd een Deel, un em un sien Familie weer ok up lange Tied hulpen.


Översicht över uns Bidrääg vun un över Fiete Lüttenhus
23.1.2020


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