Raunacht
— Rauhnacht, Rauchnacht —

vun Anke Nissen


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Lesen deit Anke Nissen in holsteiner Platt.

In enen Wiehnachtsgruß an uns stünn wat vun Raunachten.
Raunacht, wat is dat?

Raunacht, dat weer fröher de Tiet mank den 21. Dezember (Wintersonnenwende) un den 6. Januar (Dreekönigsdag). Dat is de Tiet, wo de Nachten lang sünd un de Daag kort. Un wenn de Nacht lang is, denn is dat lang düüster. Un de Düüsternis is de Tiet för Dämonen un böös Geistervolk.

Fröher hett man glöövt, dat Spuuk-Lüüd das Seggen över dat Schicksal vun de Minschen harrn. Dorüm weern disse "Schicksalsnachten" ganz besünners wichtig. Dat gifft veel, wat een in disse Nachten nich doon sull, un dat gifft ok veel, wat to beachten is, wat een unbedingt doon mütt.

Dat Rummelpott-Lopen an'n Oltjohrsavend, dat ik in mien Kinnertiet noch mitmaakt heff — also dat Rummeln, dat Krachmaken — hett dor wat mit to doon, un ok dat Bliegeten un dat Knallen, dat Utrökern. Allens dat is en Ort Beswören vun de Düüsternis. Vun mienen Grootvadder erinner ik, dat disse Nacht för em groot Bedüden harr, för em weer dat ene magisch Nacht.

För mi is völlig klor, dat twischen Wiehnachten un Dreekönigsdag keen Wäsche wuschen warrt. Dat dee mien Mudder nich, dat dee mien Grootmudder nich, dat deen all miene Tanten nich — un ik do dat ok nich. Ahn veel to denken, heff ik dat so övernahmen. Un nu is dat so in mi binnen, nu geiht dat nich mehr anners. Ik kaam gor nich up de Idee, in disse Tiet to waschen. — Man de Naam Raunacht is mi nie ünnerkamen.

Wo de Raunächte so richtig herkaamt, dat weet wohl keeneen. Dat hannelt sik üm twölv Nachten, un elkeen Nacht kann wiesen, wo en bestimmten Maand (Monat) in dat tokamen Johr warrn warrt. Een mütt blots liesen sien, tolüüstern, siene Antennen utföhrn — —

Veer vun de Raunachten gellen as besünners wichtig:

  • 24. Dezember un 05. Januar, se wörrn "feiste" Rauhnächte nöömt,
  • 21. Dezember un 31. Dezember, de wörrn "mager" Rauhnächte nöömt.

Dat Vertellen vun de Raunächte stammt ut vörchristlich Tieden. De Christen hebbt denn wohl later ehre Fierdaag dor över stülpt. Upschreven is nich veel doröver; denn de eenfachen Lüüd kunnen noch nich schrieven, un dor, wo Minschen schrieven kunnen — as Bispill in de Klööster —, dor hebbt se natürlich nix mit Raunachten to doon hebben wullt. Disse Nachten gellen för de Mönke bestimmt as heidnisch.

Up de Insel Fehmarn wörrn de twölv hilligen Nachten "Övern Twölvten" nöömt. De Buurn hebbt seggt, nu is dat Land to Ruh gahn, nu sall sik dat utslapen. Keeneen dörv dorüm in disse Tiet Ploog orrer anner Geschirr up 't Feld stahn laten, anners wörr sik de "ewig Juud Ahasverus" dor up utruhen, orrer — wat noch veel slimmer weer — de Eerd wörr unfruchtbor.

In disse düüster, winterkolle Tiet krupen de Lüüd tosamen, nu, wo de Daag so kort weern, wo buten Ies un Snee leeg, wo de Wind huul, dor sammeln se sik üm den warmen Aven, seten mit Navers un Frünnen in ehre Stuven un klönen vun allens üm se rüm. De Ollen vertellen vun fröher, wo dat togahn weer in de Dörper. Se snacken vun de "flietig Spinnmörne", en Spinnwiev, de na de Legende Fruun un Deerns bi 't Spinnen holpen hett, wenn de goot to ehr weern un jümmers en beten Eten för de Spinnfru henstellen orrer enen lütten Koken in'n Backaven trüch leten. — Se snacken ok vun den strebig "Flass-Ömer", de bi de swoor Arbeit vun 't Breken un Swingen vun 'n Flass holpen hett. —

Weern denn de 12 Hilligen Nachten vörbi, denn sünd de Buurn — so heff ik bi den Heimatforscher Peter Wiepert leest — an'n ersten Donnersdag "över den Twölvten" över ehre Feller gahn un hebbt lütte Löker in de Eerd hackt. Dat Land sull dor dörch Luft kriegen, dat dat veel Frucht dragen kunn. De Sünn sull in de Eerd rinschienen, se wedder upwecken. De Fehmaraner hebbt "Eerdhicken" dorto seggt.


Biller: Anke Nissen, Ludgerd Lüske

31.12.2010


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