Horst Wernecke vertellt:

Anekdoten
ut Noorddüütschland un de Welt


Egensinn und Stolt sitt up een Stamm


Georg Friedrich Händel

De Londoner glöövt ja, dat Georg Friedrich Händel, de berühmte Opernkompositör, en Ingelänner ist. Se meent dat, wieldat he dor vun 1711 an över fiefundveerdig Johrn leevt und arbeid hett. Man dat ist överhaupt nich so. Händel ist en Düütschen ut Halle. Vun 1703 bit 1706 weer he as jungen Kirl vun achteihn Johr in Hamborg an de Oper an Göösmarkt. De Direkder Richard Keiser harr em toeerst as Geiger und Cellospeler anstellt. Eerst denn hett he sien Opernmusiken schreven.

Wahnt hett he in de Tiet bi sien ölleren Fründ Johann Mattheson. Mattheson weer en waschechten Hamborger un mit sien hoge Stimm as Sänger vun Wieberrullen bi dat Publikum heel beleevt. He hett just as Händel ok Opern schreven. Jeedeneen an dat Huus hett weten, dat he recht wat iedel und aapsch weer. Dat kunn een al an sien vörnehme Kledaasch sehn. In sien egen Oper "Cleopatra" hett he sik glieks noch de Titelrull rinschreven, he wull ja in sien Part as grootaardigen Sopran glänzen.


Hamborgs Oper an'n Gänsemarkt 1727. Ja, so hett dat mal utsehn!

As dat nu an't Inöven güng, hett he den 1. Geiger, un dat weer sien Fründ Georg Friedrich, beed, dat Leid as Kapellmester vun dat Cembalo ut to övernehmen. Dat hett Händel ok geern daan, man as de Sänger vun Cleopatra sien Partituur toenn sungen harr, dor wull he as Kompositör vun dat Stück den Rest vun dat Cembalo ut wiederdirigeeren.

"Nu laat mi man wedder", hett he to Händel seggt. Man Händel hett em antert: "Johann, das kommt gar nicht in Frage. Du singst deine Rolle und ich dirigiere! Du hast mit deinem Gesang genug zu tun. Und wie ich es sehe, gibt es da noch einiges zu verbessern!" "Wer ist nun der Schreiber des hehren Stückes, Georg, du oder ich?... Ich bin es und beanspruche das Dirigentenamt. Du gehst zurück an deinen Platz!" Nu geev ja een Woort dat anner. In Nu weer de gröttste Striet in de Gangen, denn Händel röhr sik nicht vun sien Platz.


Johann Mattheson

"Na, denn mutt ik di wull dwingen!", hett Mattheson em den anbölkt und sien Stadtsabel, den jeedeen vornehme Börger dünn dreeg, trocken. "Wage es!", hett Händel em trüchbölkt un just so sien Säbel trocken. Und denn güngen se upeenanner los. Dorbi hett Händel richtig tosteken und Mattheson mit de Klingenspitz up en Knoop an sien Jack drapen, so dat de kaputt güng und in hoogen Bagen de annern Künstlers upto fleeg. De hebbt dat mit de Angst kregen und sünd dortwüschen gahn. Händel ist aftrocken und hett ok tohuus een ganze Week nicht mehr mit sien Fründ snackt.

As dat nu avers mit de Upföhrung losgahn schull, hett Direkder Keiser sik de beiden Striethammels to Bost nahmen und jüm seggt, wenn se sik nicht verdrägen deen, denn wull he se utsparrn. Dat hebbt sik de beiden Striethammels denn doch överleggt und sik de Hand geven.

Keiser hett de beiden vermahnt: "Egensinn und Stolt, de sitt up een Stamm! Laat dat Quarken und Strieden, denn geiht dat hier ok voran!"


9.6.2013


na baven